Zombie 2

Zombie 2
Filmdaten
Deutscher Titel Zombie 2 – Das letzte Kapitel
Originaltitel Day of the Dead
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Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1985
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe FSK indiziert und bundesweit beschlagnahmt[1]
Stab
Regie George A. Romero
Drehbuch George A. Romero
Produktion Richard P. Rubinstein
Musik John Harrison
Kamera Michael Gornick
Schnitt Pasquale Buba
Besetzung
  • Lori Cardille: Sarah
  • Terry Alexander: John
  • Joseph Pilato: Captain Rhodes
  • Jarlath Conroy: William McDermott
  • Anthony Dileo Jr.: Pvt. Miguel Salazar
  • Richard Liberty: Dr. Logan
  • Sherman Howard: Bub
  • Gary Howard Klar: Pvt. Steel
  • Ralph Marrero: Pvt. Rickles
  • John Amplas: Dr. Ted Fisher
  • Phillip G. Kellams: Pvt. Miller
  • Taso N. Stavrakis: Pvt. Torrez
  • Gregory Nicotero: Pvt. Johnson

Zombie 2 (Originaltitel: Day of the Dead, wörtl. Tag der Toten) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1985 von George A. Romero mit extremen Splatter- und Gore-Effekten. Es ist der dritte Film in Romeros Zombie-Reihe und der einzige, der nicht in Pittsburgh, sondern in Florida spielt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Untergang scheint über die Menschheit hereingebrochen zu sein. In den Städten finden sich nur noch Untote. Einige Wissenschaftler und Militärs haben sich in einem unterirdischen Bunker in Florida verschanzt. Von Washington wurden die Wissenschaftler Sarah, Dr. Logan und Ted beauftragt, die lebenden Toten zu untersuchen und eine Lösung für die Katastrophe zu finden. Die Militärs unter Führung von Captain Rhodes sollen die Wissenschaftler schützen und sie, falls nötig, mit frischem „Versuchsmaterial“ versorgen. Der Pilot John und der Funker Bill sollen mit einem Hubschrauber in der Umgebung nach weiteren Überlebenden Ausschau halten.

Die Stimmung im beengten Bunker ist geprägt von gegenseitigem Misstrauen der einzelnen Gruppen. Die Militärs wollen so schnell wie möglich Ergebnisse sehen und drohen damit, ansonsten die gesamte Mission zu beenden. Die Wissenschaftler verlangen bessere Arbeitsbedingungen und Zeit. Der Pilot und der Funker artikulieren ihren Wunsch, alles hinter sich zu lassen und auf eine einsame Insel zu fliehen, sind jedoch zunächst nicht in der Lage, dies durchzuführen, sei es aus Verantwortungsbewusstsein, militärisch anmutendem Gehorsam oder persönlicher Involviertheit.

Dr. Logan, von allen Frankenstein genannt, vertritt eine umstrittene Theorie: Er behauptet, dass die Zombies gezähmt werden könnten und dass man sie durch Erziehung dazu bringen könnte, ihren Hunger auf Menschenfleisch zu vergessen. Er kann auch vielversprechende Ergebnisse zeigen. Ein Zombie, den er Bub genannt hat, da dies der Spitzname seines Vaters war, beginnt sich an Dinge aus seinem früheren Leben aktiv zu erinnern und lernt tatsächlich, seinen Instinkt zu unterdrücken.
Als jedoch der Captain Dr. Logan dabei ertappt, wie er Bub als Belohnung für seine Lernerfolge frisches Menschenfleisch gibt, kommt es zu einer Schießerei, bei der Rhodes Dr. Logan erschießt. Das Fleisch stammte von den Leichen von Rhodes Männern, was Dr. Logan bewusst geheim gehalten hatte, da es seine verhaltenstherapeutischen Erfolge auf problematische Weise in ein anderes Licht rückte.

Die Situation eskaliert, als der, von den Ereignissen schwer traumatisierte Miguel, bei dem Versuch, Zombies als Versuchsobjekte für die Wissenschaftler zu fangen, von einem gebissen wird. Sarah, deren fester Freund Miguel ist, versucht, durch Amputation die Infektion aufzuhalten. Sie will dies Captain Rhodes glaubwürdig als geglückte Maßnahme vermitteln. Das Misstrauen der Militärs gegenüber den Wissenschaftlern vergrößert sich jedoch weiter.
Als Rhodes John zwingen will, ihn und seine Männer mit dem Helikopter auszufliegen, wirft er Sarah und Bill als Druckmittel und um zu zeigen, 'wer hier das Sagen hat', den Zombies zum Fraß vor. Miguel schleppt sich zum Bunkereingang, öffnet ihn und lässt die Untoten in die Anlage eindringen. Die eingeschlossenen Militärs werden bei lebendigem Leibe aufgefressen.

Währenddessen gelingt es Sarah, John und Bill, durch einen Nebenausgang ins Freie zu kommen und zu dem Hubschrauber zu gelangen, von dem sie nicht wissen, ob er vollgetankt wurde oder nicht. Zombie-Hände greifen nach Sarah. Die Schlussszene legt nahe, dass es ihnen gelungen ist, auf eine paradiesische Insel zu fliegen. Da sie jedoch einen Kalender weiterführt, der bereits in allen ihren (Alb-)Träumen eine Rolle spielte, kann man ebenfalls vermuten, dass die letzte Sequenz nur einen Traum darstellt.

Sozialkritik

Day of the Dead fiel im Vergleich zu seinem Vorgänger Dawn of the Dead (dt.: Zombie, 1978) mit dessen satirischen Spitzen gegen die Konsumgesellschaft relativ düster aus. Romero verzichtete hier weitestgehend auf komische, verstärkte hingegen die gesellschaftspessimistischen Elemente. Thema des Films ist vor allem, wie der gesellschaftliche Mini-Kosmos im Bunker sich durch gegenseitiges Misstrauen und Gegeneinanderarbeiten selbst vernichtet. Diese pessimistische Sichtweise der Gesellschaft war schon im ersten Teil der Reihe, Night of the Living Dead, zum Ausdruck gekommen, fand jedoch hier einen vorläufigen Höhepunkt. In Land of the Dead (2005) griff Romero dieses Thema ebenfalls wieder auf.

Kritiken

Von den Kritikern wurde der Film bei seinem Erscheinen 1985 überwiegend negativ bewertet, auch der kommerzielle Erfolg blieb aus. Hauptkritikpunkte waren das ständige Overacting der Schauspieler sowie die Tatsache, dass der Film dem Zuschauer keine Identifikationsfigur biete. Gelobt wurden in erster Linie die Make-up-Effekte von Tom Savini. In den 80er und 90er Jahren war der Film im Schatten der stilbildenden Erfolge von Night of the Living Dead (Die Nacht der lebenden Toten) und Dawn of the Dead etwas in Vergessenheit geraten.

Gewaltdarstellung und Zensur

Romero weigerte sich, auf – von den Investoren gewünschte – allzu explizite Gewaltdarstellungen zu verzichten, um ein R-Rating für den Film zu erreichen. Daher bekam er nur die Hälfte des ursprünglich in Aussicht gestellten Budgets von 7 Mio. US-Dollar für die Realisierung des Films zugesprochen und musste dementsprechend das Drehbuch deutlich vereinfachen. Die ältere, aufwendigere Drehbuchfassung ist im Internet verfügbar (siehe Weblinks).

Aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellungen ist der Film seit seiner Veröffentlichung stark der Zensur ausgesetzt und wurde in Deutschland im Kino und auf Video nur stark geschnitten veröffentlicht. Trotz dieser Kürzungen wurde die Videofassung beschlagnahmt. Später folgten diverse unzensierte Fassungen bei einschlägigen Untergrundlabels sowie frei verkäufliche, noch stärker geschnittene Fassungen mit Freigabe ab 16 Jahren, während der Film in den USA 2003 in einer ungeschnittenen und remasterten Fassung neu veröffentlicht wurde.

Auszeichnungen

Lori Cardille wurde 1985 auf dem Catalonian International Film Festival in Sitges, Spanien mit der Caixa de Catalunya als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Maskenbildner Tom Savini erhielt 1986 den Saturn Award in der Kategorie Bestes Make-Up von der amerikanischen Academy of Science Fiction, Fantasy and Horror Films.

Neuverfilmung 2008

Unter der Regie von Steve Miner entstand seit Juli 2006 in Bulgarien die Neuverfilmung Day of the Dead mit Ving Rhames und Mena Suvari. Bereits im Frühjahr 2007 sollte der Film in den deutschen Kinos anlaufen, doch wurde nach der Übernahme der Produktionsfirma First Look Pictures durch Nu Image der Veröffentlichungstermin zurückgezogen. So auch in Deutschland, wo der Horrorfilm über den 3L Filmverleih erscheinen sollte. Der Film erschien dann ausschließlich als Videopremiere – zuerst in den USA im April 2008.[2]

Literatur

  • Frank Koenig: Dawn of the Dead – Anatomie einer Apokalypse. MPW, 2002, ISBN 3-931608-49-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.schnittberichte.com/view.php?Page=List&Kat=BeschlagnahmenFilme
  2. Release dates for Day of the Dead, abgerufen am 31. Juli 2008

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