Zone-Diät

Zone-Diät

Die Sears-Diät, auch Zone-Diät genannt, ist eine vom US-amerikanischen Biochemiker Barry Sears eingeführte Diät, die zur Gewichtsreduktion und zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit beitragen soll. Sears entwickelte eine komplexe Theorie zur optimalen Ernährung, die seiner Diät zugrunde liegt. Die Ernährung nach Sears besteht zu jeweils 30 Prozent aus Fett und Eiweiß und zu 40 Prozent aus Kohlenhydraten. Zusätzlich zu Empfehlungen, die die Zusammensetzung und Menge der Nahrung betreffen, empfiehlt er, Sport zu treiben. Die Anwendung seiner Ernährungsempfehlungen sollen auch zu „Hormon-Balance“ (The Zone) führen, die stimmungsaufhellend wirken soll. Die Diät wird von Sears als Dauerernährung propagiert.

Inhaltsverzeichnis

Sears Thesen

Barry Sears wichtigste Thesen in Kürze:

  • Fett zu essen bedeutet nicht zwangsläufig, dick zu werden.
  • Es ist schwer, Gewicht allein durch die Reduktion von Kalorien zu verlieren.
  • Gewichtsverlust hat wenig mit Willenskraft zu tun.
  • Nahrung kann gut oder schlecht sein.
  • Die biochemische Wirkung der Nahrung hat sich nicht verändert, seit es Menschen gibt.

Die Prinzipien

Das Optimum/The Zone

Das so genannte Optimum bezeichnet Sears als den Bereich einer von ihm beschriebenen Hormon-Balance, in dem der Insulinspiegel weder zu hoch noch zu niedrig sei und in dem der Körper gespeichertes Fett zur Energiegewinnung abbaue, womit es zur Gewichtsabnahme komme. Wesentlich für die Diät sind laut Sears hormonähnliche körpereigene Substanzen, die Eicosanoiden, die unter anderem den Insulinspiegel beeinflussen. Sears bezeichnet die Nahrung als „Droge“, mit der der körpereigene Hormonspiegel beeinflusst werden kann.

Die Grundlagen

Die Grundlagen der Diät sind laut Sears Arbeiten von Sune Karl Bergström und Bengt Ingemar Samuelsson vom Karolinska Institut in Stockholm sowie John Robert Vane vom Royal Collage of Surgeons in England.

Bei dieser Diät muss alle viereinhalb Stunden gegessen werden. Sears empfiehlt die Einnahme von drei Haupt- und zwei Zwischenmalzeiten, um möglichst immer im „Optimum“ zu bleiben. Bei jeder Mahlzeit müssen Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate, die drei Nährstoffblöcke, in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Der Nährstoffblock-Bedarf muss individuell berechnet werden. Die Ernährung nach Sears besteht zu jeweils 30 Prozent aus Fett und Eiweiß und zu 40 Prozent aus Kohlenhydraten. Dies soll den Körper ins „Optimum“ bringen. Die Diät unterscheidet außerdem zwischen „guten“ und „schlechten“ Kohlenhydraten, ähnlich wie die Glyx-Diät und die Logi-Methode.

Je 7 Gramm Eiweiß sollen 9 Gramm Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämschen Index und 1,5 Gramm Fett mit möglichst vielen ungesättigten Fettsäuren enthalten sein. Durch eine relativ hohe Eiweißaufnahme und eine relativ geringe Kohlenhydrataufnahme soll der Sears-Theorie zufolge der Insulinspiegel niedrig gehalten werden. Sears verordnet zusätzlich täglich einzunehmende Fischölkapseln.

Nach Sears Theorie ist das Übermaß an Kohlenhydraten in unserem Essen für die Gewichtszunahme verantwortlich, da Kohlenhydrate in Glykogen umgewandelt werden, das aber im Körper nicht in beliebiger Menge gespeichert werden kann und bei einem übermäßigen Nahrungsangebot in Fett umgewandelt wird. Diese Ablagerung als Fett wird auch durch Insulin gesteuert. Ein hoher Insulinspiegel verhindere, dass dieses Fett wieder abgebaut werden kann. Es bleibt in den Fettdepots des Menschen.

Im Schnitt werden bei dieser Diät pro Tag 1800 bis 2400 Kalorien aufgenommen.

Kritik

  • Die Sears-Diät ist eine komplizierte Diät, die von den Anwendern erwartet, dass diese sich bei jeder Mahlzeit über die genaue Zusammensetzung der Nahrung informieren, um diese sodann nach den Regeln der Sears Diät zusammenzustellen. Sie ist daher kaum alltagstauglich. In manchen Fällen ist es für die Anwender schwierig oder unmöglich, die chemische Zusammensetzung der Nahrung zu kennen.
  • Die Bedeutung des glykämischen Index der Kohlenhydrate ist in der modernen Ernährungswissenschaft umstritten. Die von Sears postulierte Beeinflussung endokriner Funktionen durch seine Diät ist nach Aussage von Kritikern nicht wissenschaftlich belegt.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deutlich weniger Eiweiß und mehr Kohlenhydrate, als die Sears-Diät vorschreibt.
  • Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse über die euphorischen Zustände, die der „Zone“ zugrunde liegen sollen.
  • Die in den Büchern von Barry Sears zu lesenden Versprechen des permanenten Gewichtsverlustes, der geringeren Häufigkeit von Krankheiten, höherer körperlicher Leistungsfähigkeit oder gar Einflüssen auf unsere Gene sind nicht wissenschaftlich gesichert.
  • Die Rolle der Fette ist in der Sears-Diät widersprüchlich: Einerseits ist sie als eine fettarme Diät anzusehen (max 30% der Energieträger durch Fette), andererseits werden Fette als wichtig für die körperliche Fitness angesehen, darunter die ungesättigten Öle wie Fischöle.
  • Die aufgenommene Kalorienmenge ist relativ hoch; es ist schwierig, auf diese Weise abzunehmen, denn die Grundregel ist: Nur wer weniger Kalorien aufnimmt, als sein Körper verbraucht, nimmt ab. Das gilt für jede Diät.
  • Eine erhöhte Eiweißzufuhr belastet die Nieren, da die Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels über sie ausgeschieden werden. Übergewichtige haben ohnehin oft einen erhöhten Harnsäurewert, der durch viel Eiweiß weiter ansteigt. Die Folge können Gichtanfälle sein. Bei hoher Eiweißaufnahme wird auch vermehrt Kalzium ausgeschieden, was das Risiko von Nierensteinen erhöht. Für Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion ist diese Diät auf keinen Fall geeignet.

Literatur

  • Barry Sears/Bill Lawren Das Optimum: Die Sears-Diat. Für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. 5. Auflage Ulm, Ullstein, 2003, ISBN 3-548-36599-X

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