- Zoo Hagenbeck
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Informationen Vollständiger Name: Tierpark Hagenbeck Slogans: Tiere. Park. Kultur,
So nah, so wild, so schön,
Tierisch nah dranSpitzname: Hagenbeck Adresse: Lokstedter Grenzstraße 2,
22527 Hamburg-StellingenFläche: 25 Hektar Eröffnung: 7. Mai 1907 Tierarten: 210 im Tierpark
290 im Tropen-AquariumIndividuen: ca. 1850 Tiere (Tierpark)
ca. 14300 Tiere (Tropen-Aquarium)Leitung: Joachim Weinlig-Hagenbeck
(Leitung Finanzen, Marketing)
Dr. Stephan Hering-Hagenbeck
(Leitung Zoologie)Trägerschaft: Tierpark Hagenbeck GmbH Förderorganisationen: Verein der Freunde des
Tierparks Hagenbeck e.V.
Stiftung Tierpark HagenbeckMitglied
Internationaler Zoo- und
Naturschutzorganisationen:circa 25, unter anderem:
WAZA, EAZA, VDZWebsite: http://www.hagenbeck-tierpark.de Hagenbecks Tierpark wurde im Jahr 1863 von Carl Hagenbeck sen. (1810–1887) in Hamburg ursprünglich als Carl Hagenbeck’s Handels-Menagerie am Spielbudenplatz im Stadtteil St. Pauli gegründet. 1874 wurde die Menagerie von Carl Hagenbeck jun. (1844–1913) in den Neuen Pferdemarkt verlegt. Am 7. Mai 1907 wurde der erste Tierpark der Welt mit gitterlosen Gehegen in Stellingen, im heutigen Bezirk Eimsbüttel, eröffnet, wo er sich auch heute noch befindet.[1] Im Volksmund lauten übliche Bezeichnungen Hagenbeck und zu Hagenbeck gehen.
Inhaltsverzeichnis
Park
Die Parkanlage umfasst 25 Hektar und bietet ein Wegenetz von über sieben Kilometer Länge. Neben vielen Freigehegen gibt es im Tierpark Hagenbeck auch viele Pflanzen aus aller Welt zu besichtigen. Im Jubiläumsjahr 2007 wurde ein neues Tropen-Aquarium eingeweiht; das alte, 1959 eröffnete Troparium wurde im Herbst 2005 geschlossen. Ein weiteres Projekt soll eine „Eiswelt“ werden, in der Robben, Pinguine und Eisbären neue Gehege bekommen, die im „Einklang mit den bestehenden und denkmalgeschützten des Eismeerpanoramas“ stehen sollen. Laut Joachim F. Weinlig-Hagenbeck würden sich die geplanten Umbauten auf Kosten von 20 Millionen Euro belaufen.[2]
Zu den Attraktionen Hagenbecks zählte neben dem neuen Orang-Utan-Haus, Elefantenreiten (mittlerweile eingestellt) und den öffentlichen Fütterungen viele Jahre auch das Walross Antje, das am 17. Juli 2003 im Alter von 27 Jahren verendet ist. Um 1900 wurden Afrikaner und Indianer in Völkerschauen auch in Hagenbecks Tierpark gezeigt, wozu es in einem Teil des Parks eigene Kulissen gab.
Geschichte
Der Fischhändler Gottfried Clas Hagenbeck stellte 1848 sechs Seehunde in der Hansestadt aus. 15 Jahre später betrieb er ein Tiergeschäft auf dem Spielbudenplatz 19. Sein ältester Sohn Carl Gottfried Heinrich Hagenbeck übernahm 1866 das Geschäft und baute es aus. Es wurde zur größten Tierhandlung der Welt. Er eröffnete ein größeres Geschäft am Pferdemarkt 13 und nannte dieses „Hagenbeck's Thierpark“.
1875 sah er einen Markt mit einer Völkerschau, woraufhin er viele große Völkerschauen u. a. mit Eskimos (Inuit), einer Lappländerfamilie und Massais veranstaltete. 1887 eröffnete Hagenbeck seinen ersten Zirkus, in dem später auch dressierte Löwen gezeigt werden. 1896 erfand er eine Zooanlage ohne Gitteranlagen. Diese Erfindung wurde zum Patent angemeldet. Zum ersten Mal konnten die Tiere in einer annähernd artgerechten Umgebung gezeigt werden. Dieser Plan wurde 1907 in Hamburg-Stellingen umgesetzt. Der Nachbau einer artgerechten Umgebung wurde von vielen anderen Zoos übernommen. Die Söhne Carl Hagenbecks, Lorenz und Heinrich Hagenbeck, führten das Werk ihres Vaters fort. 1916 gründete Lorenz Hagenbeck den „Circus Carl Hagenbeck“, der weite Teile der Welt bereiste.
Im Jahre 1943 wurde der gesamte Park zerstört. Nur mit großen finanziellen Investitionen der Familie Hagenbeck konnte der Zoo wieder erbaut werden. Er wurde größer und mit mehr Platz für die Tiere neu gestaltet. Nach den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg beteiligten sich auch indische Elefanten von Hagenbeck bei Trümmerbeseitigung und Wiederaufbau, sowohl im Zoo als auch in der Innenstadt.
Von 1971 bis 1996 gab es ein Delfinarium, in dem Delfine (Großer Tümmler), Seelöwen und Ende der 70er auch ein Schwertwal gezeigt wurden. Proteste von Tierschützern, Unrentabilität und der Tod des jungen Tümmlers Sindbad während einer Vorführung im Jahr 1992 führten dazu, dass das Delfinarium endgültig geschlossen wurde. Es wurde abgerissen, an seiner Stelle entstand das neue Tropen-Aquarium und ein Anbau am Elefantenhaus. In unmittelbarer Nähe steht der neue Haupteingang von Hagenbecks Tierpark.
Der Tierpark hatte 2002 seinen letzten Eisbärennachwuchs und erzielte zudem Zuchterfolge bei Elefanten, Leoparden und Riesenottern [3].
Im Jahre 2003 wurde der Haupteingang verlegt und es kamen neue Tiere hinzu.
Der Tierpark ist der einzige im Privatbesitz befindliche Großzoo Deutschlands, der zudem ohne reguläre staatliche Beihilfen auskommt. Da die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern lediglich den laufenden Betrieb decken, wurde 1998 zur weiteren Unterstützung Hagenbecks der Verein der Freunde des Tierparks Hagenbeck e.V. gegründet. Ebenfalls der Unterstützung verschrieben hat sich die Stiftung Tierpark Hagenbeck. Der Tierpark wird heute von Joachim Weinlig-Hagenbeck und Stephan Hering-Hagenbeck geführt.
Mit fast einer Million verkaufter Eintrittskarten im Jahr 2005 galt der Besucherzulauf als gut. Dennoch brachten Vogelgrippe und schlechte Witterung den Park im Frühjahr 2006 wie schon beim Ausbruch der Maul- und Klauenseuche im Jahr 2001 in eine kritische Lage. Da es keine finanziellen Rücklagen gab, entschlossen sich Hagenbeck und die Stadt Hamburg, erstmals über eine Ausfallbürgschaft zu verhandeln, die drastische Besucherrückgänge abmildern soll.
Das Jahr 2007, zugleich 100. Jubiläumsjahr, ist hingegen erfolgreicher verlaufen – vor allem dank der am 25. Mai vollzogenen Eröffnung des neuen Tropen-Aquariums, in dem 290 verschiedene Arten präsentiert werden. Im Jahr 2007 hatte der Tierpark 1,5 Millionen Besucher, hinzu kommen noch die Besucher des neuen Tropen-Aquariums.
Zu erreichen ist der Tierpark Hagenbeck mit Bussen und der U-Bahn (U2) – er liegt direkt an der Haltestelle Hagenbecks Tierpark.
Gehege
Elefanten-Anlage
Direkt hinter dem Eingang findet sich die große Freianlage und das Warmhaus für die Asiatischen Elefanten. Die Freianlage lässt sich in einen Herdenbereich und ein Mutter-Kind-Gehege teilen. Zusätzlich gibt es ein Bullengehege, das auch als Hochzeitsgehege dient. Hier kann der Bulle ungestört mit seiner jeweiligen Favoritin sein. Der große Herdenbereich wurde bereits 1937 erbaut. Zusätzlich gibt es einen nicht einsehbaren Bullenkral. Die Gesamtfläche aller Freianlagen beträgt ca. 8.000 m².
Seit November 2006 besitzt der Zoo eine 500 m² große Freilaufhalle. Sie ist optisch einer Tempelruine nachempfunden. Die Abgrenzung zum Besucher wird durch einen Wassergraben gebildet, der auch als Badebecken dient. Neben der Freilauffläche gibt es noch einen Boxenbereich. Zusätzlich gibt es einen Geburtsstall, in dem der Elefant in der Gruppe sein Baby zur Welt bringt. Insgesamt stehen den Elefanten im Haus 1.100 m² zur Verfügung.
Das Bullenhaus, das 1980 als erstes in Deutschland gebaut wurde, ist nicht einsehbar.
Zur Zeit (2008) leben elf Elefanten im Zoo: Der Zuchtbulle Hussein (geboren 1972), die Kühe Mala (geboren 1964), Shandra (geboren 1966), Mogli (geboren 1967), Thura (geboren 1974) mit ihrem Sohn Thai (geboren am 26. November 2004), Yashoda (geboren 1979) mit ihrer Tochter Kandy (geboren am 14. Mai 2003) und ihrem Sohn Shahruhk (geboren am 21. November 2008) und Lai Sinh (geboren 1990) mit ihrer Tochter Shila (geboren am 11. April 2007).
Weitere Anlagen
- Asiatische Steppe für Kamele, Kropfgazellen und Onager
- Pavianfelsen für Mantelpaviane
- Bärenplateau direkt vorm historischen Eingang für vier kleine Kamtschatkabären (Kodiakbär Buffy lebt seit dem 12. September 2007 in der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen)
- Vogelwiese für Störche und Kraniche
- Vogelhaus, erbaut 1907, für Kleinvögel
- Eismeerpanorama, für Pinguine, Seehunde, Südamerikanische Seebären, Eisbären und Mähnenrobben
- Afrika-Panorama und Großer Vogelteich, mit Anlagen für Pinselohrschweine der Afrikanischen Steppe, für Warzenschweine, Zebras und Strauße und der Löwenschlucht
- Giraffenanlage für Rothschild-Giraffen, Hornraben, Impalas und Großen Kudu
- Großer Felsen mit Anlagen für Himalaya-Tahre und Mähnenspringer
- Anlage für chinesische Leoparden
- Anlage für Amur-Tiger
- Orang-Utan-Haus, vergesellschaftet mit Zwergottern
- Anlage für Bisons und davorgelagert für Präriehunde
- Anlage für Alpaka, Nandus und Wasserschweine
- Gehege für Flachlandtapire
- Anlage für Stachelschweine
- Gehege für Wapitihirsche
- Voliere für Schneeeulen
Einzelnachweise
- ↑ Carl Hagenbeck: Von Tieren und Menschen, Leipzig 1927
- ↑ Joachim F. Weinlig-Hagenbeck am 24. Mai 2008 bei NDR 90,3
- ↑ Joachim Weinlig-Hagenbeck (Geschäftsführer) im Interview mit dem Senioren Ratgeber Januar 2008 „Warum braucht der Mensch Tiere, Herr Weinlig-Hagenbeck?“
Weblinks
- Offizielle Webseite von Tierpark Hagenbeck
- „07. Mai 1907: Carl Hagenbeck eröffnet in Hamburg einen Tierpark“, SWR2 Zeitwort, 7. Mai 2008 Manuskript, rtf-Datei
- „Von Feuerländern und Nubiern“, Geo.de
53.5963888888899.9377777777778Koordinaten: 53° 35′ 47″ N, 9° 56′ 16″ O
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