- Zugpferd
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Als Arbeitspferd bezeichnet man im eigentlichen Sinne Pferde, die zur Verrichtung von Arbeit eingesetzt werden und auf Zuglast spezialisiert sind. Sie haben unterschiedliche Bezeichnungen wie: Arbeitspferd, Ackergaul, Brauereipferd, Bauernross, Droschkengaul, Schaffgaul, Zugross.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Herkunft des klassischen Arbeitspferds, des Kaltblüters, ist unklar, aber man muss wohl davon ausgehen, dass die Grundlagen des Kaltblüters nicht durch Zuchterfolge gelegt wurden, sondern bereits vor der Domestikation des Pferdes durch natürliche Anpassung gelegt wurden.
Aktuelle Entwicklung
Moderne Kaltblutzucht ist heutzutage vor allem in Nordamerika zu finden, es handelt sich dabei durchweg um veredelte europäische Kaltblutrassen. Allerdings versucht man in der jüngsten Zeit in Europa durch Zukäufe von nordamerikanischen Hengsten, die schweren, plumpen europäischen Linien wieder zu modernisieren. Eine spezielle traditionelle Zucht fand in der Schweiz statt, die mit der Rasse der Freiberger durchgeführt wurde.
Durch die Mechanisierung im 20. Jahrhundert sind viele der europäischen Kaltblutrassen vom Aussterben bedroht; die Landwirtschaft hat keinen Bedarf mehr an ihnen und das Interesse einzelner Liebhaber reicht zu ihrem Erhalt kaum aus.
Doch die Kaltblutzucht scheint neue Wege zu gehen. Gegenwärtig findet ein Trend zum klassischen Freizeitpferd, als Kutsch- und Reitpferd statt. Dazu wird als Zuchtziel ein leichteres, gängigeres Pferd herangezüchtet, welches immer mehr dem schweren Warmblut nahe kommt. Dies zum Leidwesen derer, die mit Pferden tatsächlich noch arbeiten oder es wieder anfangen, wie zum Beispiel junge Bauern, die sich Gedanken darüber machen, das Arbeitspferd als umweltschonende und natürlichere Variante zum Traktor einzusetzen.
Dennoch bringen diese Züchtungen den Vorteil, dass das Pferd sowohl in der Landwirtschaft, wie auch in der Freizeit eingesetzt werden kann.
Arbeitsgebiet
Zu den Aufgaben von Arbeitspferden zählt der Einsatz in der Landwirtschaft zum ziehen von Geräten zur Bodenbearbeitung, zum Transport der landwirtschaftlichen Produkte und zum Betrieb ortsfester landwirtschaftlicher Geräte verwendet.
- Hauptartikel: Ackergaul
Sie wurden lange Zeit im Bergbau als Grubenpferde eingesetzt. Hier kamen vor allem Ponys zum Einsatz.
Arbeitspferde werden auch im Gewerbe zum Transport eingesetzt. Letzteres sind heutzutage bis auf wenige Ausnahmen Pferde, die für Werbezwecke eingespannt werden, man denke hier an die Gespanne der Brauereien.
Des Weiteren finden sie Einsatzmöglichkeiten beim Holz rücken oder Schnee räumen.
- Hauptartikel: Rückepferd
Planwagenfahrten werden immer öfter angeboten und stellen gegenwärtig ein immer größeres Arbeitsgebiet für Zugpferde dar, allerdings sind hierfür nicht nur die ursprünglichen schweren Kaltblüter einsetzbar, sondern auch modernere Züchtungen, z.B. die aus der Schweiz stammenden Freiberger mit enormer Einsatzbereitschaft und sehr gutem Charakter, die eher dem schweren Warmblut entsprechen, bzw. sich genau an der Grenze zum leichten Kaltblut bewegen.
Der Begriff Arbeitspferd wird heute im übertragenen Sinne auch für einfache, robuste Maschinen und Geräte ohne überflüssigen Luxus gebraucht.
Literatur
- Eva-Maria Amberger: Ohne Pferde ging nichts. Haltung, Nutzung und Brauchtum des ländlichen Arbeitspferdes um 1900, Edition Güth im Landwirtschaftsverlag, Münster 2003, ISBN 3-7843-2789-3
Weblinks
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