- Zuruaha
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Die Zuruahã sind ein indigenes Volk aus dem Amazonasgebiet in Brasilien.
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Merkmale
1995 wurden 143 Angehörige des Stammes gezählt. Als Besonderheit dieses Volkes gilt, dass - abgesehen von Todesfällen durch Krankheiten, Unfälle oder Kriegsverletzungen, alle Personen früher oder später den Freitod mittels Gifteinnahme suchen. Dazu verwenden sie ein aus einer speziellen Lianenart gewonnenes Gift, welches sie in erster Linie zum Bestreichen ihrer Jagdpfeilspitzen benutzen. In der Mythologie der Zuruahã ist die Lebensspanne des Menschen auf Erden nur eine mit Mühsal beladene Durchgangstation in einer sehr unvollkommenen Welt, welche nach dem Tod von einer paradiesähnlichen überirdischen Welt abgelöst wird.
Die traditionelle Lebensweise der Zuruahã wie auch anderer Stämme ist durch Missionare, Goldsucher und vor allem durch die Holzindustrie bedroht.[1]
Erforschung
Bei Expeditionen fanden Forscher im Gegensatz zu anderen Stämmen bei diesem Volk keine älteren Menschen im Greisenalter, dafür jedoch deutlich mehr Waisenkinder, die nach Angaben der Dorfbewohner ihre Eltern in der Regel durch Suizid verloren hatten.
Gernot Schley hatte 2005 eine Dokumentation über Zuruahã gedreht[2], die auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde.
Literatur
Gernot Schley: Zuruaha: Geschichten aus dem Regenwald. Horlemann, 2006, ISBN 978-3895022197.
Einzelnachweise
- ↑ http://lexikon.calsky.com/de/txt/i/in/indigene_va_lker_sa_damerikas.php
- ↑ http://phoenix.de/in_den_waeldern_der_zuruaha_indianer/2008/08/16/0/142798.1.htm
Weblinks
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