Zweribachwasserfall

Zweribachwasserfall

Die Zweribachwasserfälle liegen in dem Teil des Hochschwarzwaldes, der zum Mittleren Schwarzwald gerechnet wird. In den etwa 40 Meter hohen Wasserfällen stürzt der Zweribach ins Simonswälder Tal, wo er in die Wilde Gutach mündet.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der Schwarzwald ist für seinen Reichtum an Wasserfällen bekannt. Der Grund dafür liegt in den großen Höhenunterschieden auf kurzer Distanz, was im Besonderen auf die topographische Situation im Simonswälder Tal zutrifft. In der 300 bis 700 Meter abfallenden westlichen Talflanke haben die starken eiszeitlichen Vergletscherungen Karwände entstehen lassen. In das mit über 300 Metern Tiefe größte dieser Kare stürzen die aus flachwelligen Hängetälern kommenden Bäche Zweribach und Hirschbach, letzterer ebenfalls mit Wasserfällen (und dem einstigen Hauptgletscher des Kares).

Die Zweribachwasserfälle liegen auf etwa 800 Metern Höhe inmitten des Naturschutzgebietes Bannwald Zweribach. Sie stürzen über drei Fallstufen (8 Meter, knapp 3 Meter, 15 Meter) in das schroffe Groß-Kar hinab.

Das Kar und die Wasserfälle sind nur zu Fuß erreichbar, entweder vom Simonswälder Ortsteil Wildgutach oder von der Hochfläche der Platte aus.

Naturschutzgebiet und Bannwald

Der Bannwald Zweribach, 1970 mit 77,3 ha Fläche im Forstbezirk St. Märgen ausgewiesen, liegt 20 km östlich von Freiburg im Breisgau im Einzelwuchsbezirk 3/09 Mittlerer Schwarzwald zwischen Kinzig und Dreisam (Regionale Gruppe 3.4 Westlicher Südschwarzwald). Das Bannwaldgebiet Zweribach ist eines der ältesten Naturwaldreservate in Deutschland.

Das Gebiet wird durch ein atlantisch getöntes Klima in montaner Hanglage bestimmt. Das Kartal weist überwiegend lehmig-grusige Sommer- und Winterhänge sowie Blockschutt- und Felsenhänge auf. Charakteristisch für das Zweribach-Kar ist seine anthropogene Überprägung durch Wiesen-, Weide- und Reutfeldnutzung.

Reste des Brunnenhofes
Vesperplatz mit Kapelle an den Zweribachwasserfällen

Tourismus und Freizeit

Die Zweribachwasserfälle sind Ziel zahlreicher Wanderungen vom Simonswälder Tal, der Hexenlochmühle oder von St. Märgen aus. Ein direkterer Zugang erfolgt über den Parkplatz bei der Zweribachbrücke/Hirschwinkelweg am Ende der Zweribachwegs in Wildgutach. Von dort aus sind die Wasserfälle gut ausgeschildert: Zunächst stetig aufwärts, biegt man nach einer Linkskehre rechts ab, am Bruggerhof vorbei bis zur einstigen Hofstelle des abgebrannten Brunnenhofs, von dem noch Mauerreste und die Kapelle übrig sind. An dieser Stelle befindet sich heute ein Vesperplatz mit einer Schutzhütte. Oberhalb einer Weggabelung hält man sich rechts (linker Abzweig: 0,6 km bis zu den benachbarten Hirschbachfällen). Ein schmaler Felssteig mit Treppen, an manchen Stellen durch Seil oder Geländer gesichert, führen durch den Bannwald hinauf zu den Wasserfällen, die auf einer Stahlbrücke überquert werden können, der Weg führt dann in Serpentinen weiter bergauf in Richtung Platte.

Die Zweribachwasserfälle sind im Winter seit einigen Jahren Ziel von Eiskletterern.

Kraftwerk

Das Kraftwerk am Zweribach wurde 1924 gebaut und besitzt zwei Turbinen, welche eine Leistung von je 80.000 W liefern. Das Fallwasser kommt vom Plattensee, einem Stausee auf der Hochfläche Platte. Daher führen die Wasserfälle nur eine (im Sommer spürbar) reduzierte Wassermenge.

Forschungen

Das geographische Institut der Universität Freiburg führt unter anderem am Zweribach das Projekt „Nutzungsbedingte Veränderung ausgewählter Gebirgswaldökosysteme - Schwerpunkt Böden - im Schwarzwald und in den Vogesen“ durch.

Siehe auch

Quellen und Weblinks


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