Zypressen-Schlafmoos

Zypressen-Schlafmoos
Zypressenschlafmoos
Zypressenschlafmoos (Hypnum cupressiforme)

Zypressenschlafmoos (Hypnum cupressiforme)

Systematik
Klasse: Laubmoose (Bryopsida)
Unterklasse: Echte Laubmoose (Bryidae)
Ordnung: Hypnales
Familie: Hypnaceae
Gattung: Hypnum
Art: Zypressenschlafmoos
Wissenschaftlicher Name
Hypnum cupressiforme
Hedw. s.str.

Das Zypressen-Schlafmoos (Hypnum cupressiforme) ist ein häufiges, oft sogar am Habitus leicht zu erkennendes pleurokarpes (seitenfrüchtiges) Moos. Im Mittelalter nahm man an, dass die niederliegenden kleinen Ästchen ein gutes Schlafmittel seien. Deshalb wurden diese getrocknet auch als Kissenfüllungen verwendet. Dieser ehemaligen Verwendung ist der deutsche Name angelehnt. [1] Hypnum entstammt dem Griechischen hypnos, was übersetzt Schlaf bedeutet.

Ein Blatt des Zypressen-Schlafmooses unter dem Mikroskop (etwa 40-fache Vergrößerung)
ausdifferenzierte Blattflügelzellen (etwa 400x Vergrößerung)
typische prosenchymatische Laminazellen (etwa 400x Vergrößerung)
Zypressenschlafmoos

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Es handelt sich um eine äußerst formenreiche und variable Art, die oft ausgedehnte Rasen bildet. Die Pflanzen können sowohl stark verzweigt (wie auf dem Bild) sein, oder auch aus dünnen, parallel hängenden Stängeln bestehen. Normalerweise haben sie 3-10 cm lange, gelblich, olivgrün bis sattgrün glänzende Stängel, die aus etwas Abstand zöpfchenartig aussehen, da die Blätter alle nach unten gekrümmt sind.

Die Blätter sind ganzrandig oder höchstens an der Spitze etwas gezähnt. Sie haben nur eine kurze Doppelrippe, die zuweilen sogar fehlt. In den Blattflügeln befindet sich eine Gruppe von deutlich differenzierten Zellen.

Der Kapselstiel (Seta) ist 1-3cm lang und entspringt aus seitlichen Kurztrieben. Die rotbraune, zylindrisch-walzenartig aussehende Kapsel ist oft waagerecht geneigt, und hat einen kurzkegeligen Deckel. Die Sporenreife erfolgt von Winter bis Frühling.

Verbreitung

Das Moos bildet ausgedehnte Rasen auf sehr unterschiedlichen Substraten wie z.B. Erde, Baumstümpfen, Gestein und Holz. Insbesondere in Wäldern bildet es oft Massenbestände. Es wächst bis in eine Höhe von 3500 m.

Das Zypressenschlafmoos ist kosmopolitisch verbreitet.

Systematik

Aufgrund des Formenreichtums der Art sind eine große Zahl von Unterarten, Varietäten oder Formen beschrieben worden. Wichtige Beispiele sind

  • var. cupressiforme (=var. uncinatum)
robuste, gelb- oder goldgrüne, stark verzweigte Moose mit stark eingebogenen Blättern. Diese Form bildet oft große Bestände an Baumbasen oder auf Gestein.
  • var. uncinatulum (=var. brevisetum)
habituell der vorigen ähnlich, aber kleiner, eher bleich grün, und mit weniger stark sicheligen Blättern.
  • fo. filiforme
wächst hängend an senkrechten Baumstämmen. Die Stängel sind schmal, kaum verzweigt, und hängen parallel herunter.

Der taxonomische Wert dieser Untereinheiten ist allerdings umstritten.

Einzelnachweise

  1. Wirth/Düll: Farbatlas Flechten und Moose (Ulmer Verlag), ISBN 3-8001-3517-5

Weblinks


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