Zytoplegika

Zytoplegika
Klassifikation nach ICD-10
H52.5 Akkommodationsstörungen
Akkommodationsparese
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Als Zykloplegie bezeichnet man die vollständige Lähmung der Akkomodationsfähigkeit des Auges. Sie wird vom Augenarzt zur temporären Vorbereitung für bestimmte Untersuchungen[1] medikamentös herbeigeführt, kann aber auch Symptom einer Erkrankung sein, zum Beispiel bei Botulismus oder nach einer Contusio bulbi (Prellung des Auges).

Einsatz in der Augenheilkunde

Die Gabe von Zykloplegika wird unter bestimmten Voraussetzungen bei Kindern im Rahmen einer strabologischen Therapie in Form einer sogenannten Penalisation eingesetzt. Ein weiterer Behandlungsansatz besteht in manchen Fällen von Akkommodationsspasmen bei Jugendlichen und Erwachsenen mit ausgeprägten, aber lange unkorrigierten Hyperopien. Zykloplegika sind Medikamente, die zur Gruppe der Parasympatholytika gehören und durch Hemmung des Parasympathikus neben einer Zykloplegie auch eine Weitstellung der Pupille (Mydriasis) herbeiführen. In der Augenheilkunde wird die Zykloplegie standardmäßig als Vorbereitung für eine Refraktionsbestimmung[2], insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, eingesetzt. Die Notwendigkeit der Zykloplegie für Refraktionsbestimmungen wird jedoch noch kontrovers diskutiert..[3]

Einzelnachweise

  1. Augustin A. J.: Augenheilkunde, Springer, 2007, S.588, ISBN 3540304541, hier online
  2. Zykloplegie-Tropferfahrungen in deutschsprachigen Zentren für Kinderophthalmologie und Strabologie, 1999, Stichwort: Zykloplegie
  3. Cagnolati W, Cagnolati B: Zykloplegie versus Nicht-Zykloplegie. DOZ 6-2003 Online-Version.

Literatur

  • Axenfeld/Pau: Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde. Unter Mitarbeit von R. Sachsenweger u. a., Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1980, ISBN 3-437-00255-4
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