Área de Libre Comercio de las Américas

Área de Libre Comercio de las Américas

Die (Gesamt-)Amerikanische Freihandelszone (englisch: Free Trade Area of the Americas (FTAA); spanisch: Área de Libre Comercio de las Américas (ALCA), portugiesisch: Área de Livre Comércio das Américas (ALCA) sowie französisch: Zone de libre-échange des Amériques (ZLEA)) soll eine Freihandelszone und einen „gemeinsamen Markt von Alaska bis Feuerland“ schaffen.

Die Amerikanische Freihandelszone soll alle 34 Staaten in Nord-, Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik (vorerst mit Ausnahme Kubas) umfassen. Dieses Gebiet umfasst knapp 800 Millionen Verbraucher mit jährlich erwirtschafteten Gütern und Dienstleistungen im Wert von über zehn Billionen US-Dollar.

Die Planungen für die Amerikanische Freihandelszone begannen bereits Anfang der 1990er Jahre, sind aber ins Stocken geraten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Plan zur FTAA wurde 1991 von dem damaligen US-Präsidenten Bush vorgestellt. Ihm gingen aber bereits mehrere Versuche voraus, einen gemeinsamen Markt im gesamten Doppelkontinent zu errichten – erstmalig 1967.

Als erster Schritt in Richtung FTAA fand im Dezember 1994 eine Konferenz der Staats- und Regierungschefs von 34 nord- und südamerikanischen Ländern (Erster Amerika-Gipfel) statt. Nicht daran beteiligt war als einziges amerikanisches Land Kuba. Als Datum des Beginns der Freihandelszone wurde 2005 ins Auge gefasst. Allerdings gestalten sich die Verhandlungen wegen großer Interessengegensätze sehr schwierig. So bestanden die USA auf raschen Gesprächen über Zollsenkungen, während zahlreiche lateinamerikanische Länder erst später über dieses Thema sprechen wollten.

Erst 1999 konkretisierten sich die Verhandlungen, als man sich über die Bildung von Arbeitsgruppen einigte. Vom 20. bis 22. April 2001 fand der Dritte Amerika-Gipfel in der kanadischen Stadt Québec statt, auf dem sich die Staats- und Regierungschefs erneut zum FTAA-Plan bekannten und den am 7. April 2001 von den Handelsministern der FTAA-Staaten in Buenos Aires beschlossenen Arbeitsplan bestätigten. Er sah vor, dass die Verhandlungen bis Ende 2005 abgeschlossen werden sollen. Inzwischen liegt zwar ein dritter Entwurf des FTAA-Vertrages vor, die Beratung darüber im November 2003 in Miami wurde aber wegen großer Differenzen einen Tag früher beendet. Sie waren von heftigen Protesten von Globalisierungskritikern begleitet. Gleichwohl bekannten sich die Regierungschefs beim außerordentlichen Amerika-Gipfel im Januar 2004 in Monterrey (Mexiko) erneut zum FTAA-Plan, als auch zum Abschluss der Verhandlungen Ende 2005.

Im Jahre 2005 konnten die USA mit DR-CAFTA, einem Freihandelsabkommen, welches mehrere mittelamerikanische Länder und die USA einschließt, einen Teilerfolg verbuchen, obwohl das Abkommen selbst im eigenen Land sowie in den Partnerländern nicht unumstritten ist.

Opposition und Kritik

Als einer der Hauptkritiker der FTAA gilt der venezolanische Präsident Hugo Chávez, der die Freihandelszone als „Werkzeug des Imperialismus“ zur Ausbreitung in Lateinamerikas bezeichnet. Als Gegenvorschlag zu dieser Initiative begründete Chavez 2005 die „Alternativa Bolivariana para las Américas“, die auf dem Modell der Europäischen Union begründet ist. Der Schwerpunkt liegt auf Vereinbarungen am Energie- und Infrastrukturmarkt, die schrittweise ausgeweitet werden sollen und schlussendlich zu einer völligen ökonomischen, politischen und militärischen Integration der Mitgliedsstaaten führen sollen.

Evo Morales hält die geplante FTAA für US-dominiert und „Vereinbarung, um die Kolonialisierung Amerikas zu legalisieren“.

Andererseits sprechen sich die Präsidenten von Brasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, und Argentinien, Néstor Kirchner, nicht eindeutig gegen die FTAA aus, sondern verlangen einige Abänderungen des Vertrages. Vor allem sollen die offen oder versteckt subventionierten Agrargüter aus den USA gestrichen und die Zusicherung eines effektiven Zugangs zu ausländischen Märkten eingefügt werden.

Einer der umstrittensten Punkte, von den USA in den Vertrag gesetzt, betrifft Patente und geistiges Eigentum. Kritiker behaupten, die von den USA vorgeschlagenen Maßnahmen würden die wissenschaftliche Forschung in Lateinamerika hemmen. Dadurch würde weitere Ungleichheit durch technologische Abhängigkeit von den entwickelten Ländern entstehen. Betreffend der Patente meinen Kritiker, wie z. B. Maude Barlow, dass die USA damit lateinamerikanische Erfindungen selber patentieren wollen.

Siehe auch

Literatur

  • Carsten Meier: ALCA. Stand und Perspektiven panamerikanischer Integration unter besonderer Berücksichtigung der Subregionen und der Konformität mit dem Welthandelssystem. Herbert Utz Verlag, München 2006, ISBN 3-8316-0645-5.
  • Georg Schulze Zumkley: Das Projekt einer panamerikanischen Freihandelszone ALCA/FTAA. In: Verfassung und Recht in Übersee (VRÜ). 35. Jg., 2002, S. 108–119.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Área de Libre Comercio de las Américas — Representación del logo del Área de Libre Comercio de las Américas. El Área de Libre Comercio de las Américas o ALCA fue el nombre oficial con que se designaba la expansión del Tratado de Libre Comercio de América del Norte (Estados Unidos,… …   Wikipedia Español

  • Área de Libre Comercio de las Américas — El Área de Libre Comercio de las Américas o ALCA es un proyecto de integración comercial en el continente americano. La iniciativa nació en la primera Cumbre de las Américas celebrada en la ciudad de Miami, Estados Unidos, en diciembre de 1994 y… …   Enciclopedia Universal

  • Area de Livre Comércio de las Américas — Die (Gesamt )Amerikanische Freihandelszone (englisch: Free Trade Area of the Americas (FTAA); spanisch: Área de Libre Comercio de las Américas (ALCA), portugiesisch: Área de Livre Comércio das Américas (ALCA) sowie französisch: Zone de libre… …   Deutsch Wikipedia

  • Tratado de libre comercio — Este artículo o sección se encuentra desactualizado. Es posible que la información suministrada aquí haya cambiado o sea insuficiente …   Wikipedia Español

  • Tratados de libre comercio de Chile — Ceremonia de firma del Tratado de Libre Comercio entre Malasia y Chile. Desde fines de la década de 1990, Chile se ha adherido a una serie de tratados de libre comercio (TLC) con países tanto de Latinoamérica como del resto del mundo, destacando… …   Wikipedia Español

  • IV Cumbre de las Américas — Los jefes de Estado durante la IV Cumbre de las Américas 2005 en Mar del Plata, Argentina. La IV Cumbre de las Américas se celebró entre los días 4 y 5 de noviembre de 2005 en la ciudad balnearia argentina de Mar del Plata, situada a unos …   Wikipedia Español

  • Cumbre de las Américas — Saltar a navegación, búsqueda Cumbre de las Américas 2005 en Mar de la Plata, Argentina La Cumbre de las Américas es una reunión de jefes de estado y de gobierno auspiciada por la Organización de los Estados …   Wikipedia Español

  • IV Cumbre de las Américas — La IV Cumbre de las Américas se celebró entre los días 4 y 5 de noviembre de 2005 en la ciudad turística argentina de Mar del Plata, situada a unos 400 kilómetros de Buenos Aires. Todos los jefes de estado del continente americano, a excepción de …   Enciclopedia Universal

  • Alianza Bolivariana para los Pueblos de Nuestra América - Tratado de Comercio de los Pueblos — Saltar a navegación, búsqueda Alianza Bolivariana para los Pueblos de Nuestra América Tratado de Comercio de los Pueblos (ALBA TCP) …   Wikipedia Español

  • Universidad de las Américas de Puebla — Universidad de las Américas Puebla Escudo Acrónimo UDLAP Lema «SAPIENTIAE DILECTIONE AUGEBITUR NOS» «El amor a la sabiduría nos engr …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”