- Île Saint-Paul
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Saint Paul Karte der Insel Saint Paul Gewässer Indischer Ozean Geographische Lage 38° 43′ 43″ S, 77° 31′ 33″ O-38.72861111111177.525833333333268Koordinaten: 38° 43′ 43″ S, 77° 31′ 33″ O Länge 3,9 km Breite 2,5 km Fläche 7 km² Höchste Erhebung Crète de la Novara
268 mEinwohner (unbewohnt) Die Sankt-Paul-Insel (frz. Île Saint-Paul) [sɛ̃ˈpɔl] ist eine unbewohnte, 7 km² große Insel im südlichen Indischen Ozean. Sie gehört seit 1892 zu Frankreich und ist heute Teil der Französischen Süd- und Antarktisgebiete, (frz. Terres Australes et Antarctiques Françaises).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Insel vulkanischen Ursprungs liegt 92 Kilometer südlich der Amsterdam-Insel im Indischen Ozean und ist in ihrem höchsten Punkt, der Crète de la Novara bis zu 268 m hoch. Auffällig ist insbesondere die kraterförmige Gestalt der Insel, wobei die Nordostflanke des Kraterabhangs womöglich durch Wellenerosion oder eine Eruption weggesprengt wurde. Somit ist das von steilen Abhängen eingefasste Bassin du Cratère nach einer Seite zum Meer hin offen und die natürliche Hafeneinfahrt nur von zwei schmalen Landzungen geschützt. Hier befand sich früher auch eine Station für Wal- und Robbenfänger.
Geschichte
Entdeckt wurde die Sankt-Paul-Insel vermutlich im 16. Jahrhundert durch Portugiesen, die erste Erwähnung findet sich 1559. Die Insel wurde Ende 1857 im Zuge der Novara-Expedition wissenschaftlich eingehend erforscht.
1871 erlitt die Fregatte HMS Megaera vor Sankt Paul Schiffsbruch. Infolgedessen verbrachte der Großteil der Besatzung mehr als 2 Monate bis zur Evakuierung auf der Insel.
1928 wurde die Insel von René Bossière, einem bretonischen Geschäftsmann, mit einigen Dutzend Seeleuten besiedelt, eine Langusten-Konservenfabrik wurde am Kraterrand in Betrieb genommen. Durch die Insolvenz der Firma in der Bretagne gerieten die Siedler in Vergessenheit und das Versorgungsschiff „L'Austral“ nahm die Überlebenden erst zwei Jahre später wieder auf.
Tierwelt
Auf der Insel nisten zahlreiche Seevögel, insbesondere Seeschwalben und Tölpel. Nach der Insel ist unter anderem die Riesenkalmar-Art Architeuthis sanctipauli benannt, von der 1875 ein Exemplar auf der Insel angespült wurde.
Wirkung
Die Insel ist zusammen mit ihrer Nachbarinsel Amsterdam einer der Schauplätze des Romans Die Kinder des Kapitän Grant von Jules Verne. Der Schiffsbruch der HMS Megaera findet in dem Roman "Gegen den Tag" von Thomas Pynchon literarische Erwähnung.
Siehe auch
Literatur
- Daniel Floch: Les Oubliés de l'Île Saint Paul - des Crozet et des Kerguelen. Verlag Ouest-France, Rennes 1993, ISBN 2-7373-1295-7
Weblinks
- Sankt-Paul-Insel im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution (englisch)
- Bildbericht eines Touristenbesuchs (engl.)
- Auszüge einer ausführlichen deutschsprachigen Beschreibung der Inseln
Terres Australes et Antarctiques Françaises (TAAF) (Französische Süd- und Antarktisgebiete)Amsterdam | St. Paul | Kerguelen | Crozetinseln | Adelieland
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