- ABC-Pflaster
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Ein Wärmepflaster ist ein Heftpflaster, das sich beim Auflegen auf die Haut erwärmt und bei Hexenschuss, Muskelverspannungen und rheumatische Erkrankungen vor allem im Rückenbereich helfen soll.
Inhaltsverzeichnis
ABC-Pflaster
Das Wärmepflaster sorgt durch seinen Wirkstoff für eine dauernde, gleichmäßige Erwärmung der abgedeckten Fläche. Es wird mindestens einen Tag lang auf der Haut getragen. So wird die Durchblutung gefördert, was Muskelverkrampfungen lösen soll. Das ABC-Pflaster ist ein frei verkäufliches Arzneimittel gegen Hexenschuss, Muskelverspannungen im Schulter- und Nackenbereich sowie rheumatische Erkrankungen, das 1928 entwickelt wurde.
Name und Geschichte
Die Abkürzung „ABC“ steht für die Kombination der drei pflanzlichen Wirkstoffe Arnika, Belladonna und Capsicum. 1928 verarbeitete der Erfinder des ABC-Pflasters, Professor Raubenheimer, erstmals Extrakte dieser Pflanzen in einem Heilpflaster gegen rheumatische Beschwerden[1]. „Bei Hexenschuss – ABC Wärme-Pflaster.“ So lauteten die ersten Zeilen einer Anzeige von 1928. Im Laufe der Zeit wurde die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe verändert. Therapiestudien konnten belegen, dass Cayennepfeffer-Dickextrakt – gewonnen aus der Chilischote – im ABC-Pflaster zur deutlichen Linderung von Rückenschmerzen führt[2]. Heute enthält das Produkt nur noch einen Bestandteil des Extraktes, das Alkaloid Capsaicin; auf Arnika und Belladonna konnte verzichtet werden.
Wirkung
Capsaicin ist in hoher Konzentration in den Früchten des Cayennepfeffers enthalten. Lokal aufgetragen, stimuliert das aus Cayennepfeffer-Dickextrakt gewonnene Capsaicin die Wärme- und Schmerzrezeptoren der Haut. Spürbar und oft als Rötung sichtbar ist zunächst die Hautreaktion. Die Durchblutung wird gefördert, ein wohltuendes Wärmegefühl breitet sich aus[3][4]. Ein weiterer positiver Effekt ist die lang anhaltende schmerzstillende Wirkung. Das Capsaicin hemmt die Freisetzung eines Schmerzbotenstoffes, der sogenannten Substanz P. „Die bestehenden Vorräte an Substanz P werden entleert und die Schmerzsignale nicht mehr übertragen, weshalb Patienten auch nach Beendigung der Therapie keine Schmerzen mehr haben“, erklärt der Berliner Arzt und Schmerzexperte Dr. Jan-Peter Jansen[5]. Wichtig: Nach der Anwendung durchblutungsfördernder Arzneimittel ist der Einsatz von Wärme in Form von Rotlicht oder einer heißen Kompresse tabu, weil sich Arznei und Wärmeanwendung extrem verstärken können[6].
Cayennepfeffer und seine Verwendung
Der Cayennepfeffer (Capsicum annuum) ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse. Seine Früchte enthalten Capsaicin und andere Capsaicinoide, Carotinoide und Flavonoide[7].
Wirkstoff
Wirkstoffe von Wärmepflastern waren ursprünglich die drei pflanzlichen Wirkstoffe Arnika, Belladonna und Capsicum, woraus sich die umgangssprachliche Bezeichnung ABC-Pflaster ableitet. Heute wird überwiegend nur noch Capsaicin aus Cayennepfeffer (Capsicum frutescens) als Wirkstoff verwendet, da auf die anderen beiden Zusätze verzichtet werden kann. Bei Pflastern für empfindliche Haut kommt auch Nonivamid, eine synthetische Version von Capsaicin, zum Einsatz.
Einzelnachweise
- ↑ Die Erfolgsgeschichte eines modernen Klassikers. Pressemitteilung zum 75. Geburtstag der Marke ABC von Mai 2003
- ↑ Paprika gegen Rückenschmerzen. In: MMW Fortschritte der Medizin, 50/2003
- ↑ Heilung aus der Chilischote. In: Pharmazeutische Zeitung, 19. Juni 2003
- ↑ ABC-Pflaster kehren dem Schmerz den Rücken. In: Wirtschaftsmagazin für den Orthopäden, 5/2002
- ↑ Cayennepfeffer. In: Kneipp Blätter, 6/2002
- ↑ Temperatur mit Tiefenwirkung. In: Apotheken Umschau, 2. Januar 2003
- ↑ Cayennepfeffer: Wie wirkt der Inhaltsstoff? In: www.netdoktor.de
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