Örlikon

Örlikon
Wappen von Oerlikon
Wappen von Zürich

Oerlikon
Quartier von Zürich

Karte von Oerlikon
Koordinaten (683460 / 251640)47.4102818.544459443Koordinaten: 47° 24′ 37″ N, 8° 32′ 40″ O; CH1903: (683460 / 251640)
Höhe 443 m
Fläche 2.67 km²
Einwohner 19'585 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte 7335 Einwohner/km²
BFS-Nr. 261-115
Postleitzahl 8050, 8057
Stadtkreis Kreis 11 seit 1934

Oerlikon ist ein Quartier der Stadt Zürich. Die ehemals selbständige Gemeinde Oerlikon wurde 1934 eingemeindet und bildet heute zusammen mit Affoltern und Seebach den Kreis 11.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Rot über einem abwärts gebogenen silbernen Hufeisen eine gestürzte silberne Pflugschar

Geschichte

Der Name Oerlikon geht auf den alemannischen Siedlungsgründer Orilo zurück. Oerlikon wurde erstmals im Jahre 946 (andere Quelle: 942) urkundlich als Orlinchowa erwähnt.

In der Neuzeit zählte der Ort etwas mehr als ein dutzend Häuser und war Teil der Gemeinde Schwamendingen. Dort besuchten die Einwohner von Oerlikon auch die Schule und Kirche.

1855 eröffnete die Nordostbahn (NOB) die Stammstrecke Romanshorn–Winterthur–Oerlikon, die 1856 bis nach Zürich verlängert wurde und den süddeutschen Raum mit Zürich verbindet. Dadurch wurde Oerlikon für Industrie und Gewerbe interessant, was Oerlikon ein sehr schnelles Wachstum verschaffte.

1872 löste sich Oerlikon von Schwamendingen und wurde zu einer eigenständigen Gemeinde. Die 1876 gegründete Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) liess sich nördlich der Bahnlinie nieder und prägte die Gemeinde massgeblich.

1897 wurde die private Strassenbahn Zürich-Oerlikon-Seebach (ZOS) gebaut. Zweiglinien führten auch nach Schwamendingen und Opfikon. Gebaut und massgeblich finanziert wurde die Tramlinie von der MFO.

Eingemeindung

Oerlikon entwickelte sich unabhängig von Zürich, erst 1934 wurde Oerlikon – zusammen mit Seebach, Affoltern, Schwamendingen, Witikon, Höngg, Altstetten und Albisrieden – in Zürich eingemeindet.

Oerlikon, das in der Vergangenheit vor allem ein Industriegebiet war, ist heute einer der am schnellsten wachsenden Stadtteile Zürichs.

Oerlikon geriet in den Jahren 1992 und 2003 aufgrund von Zugunglücken am Bahnhof Oerlikon in die Schlagzeilen. Der Unfall von 1992 machte die Belastung des Bahnknotens Oerlikon durch die S-Bahn Zürich deutlich und führte zur Beschaffung des Zugsicherungssystems ZUB 121 bei den Schweizerischen Bundesbahnen.

Ortsgliederung

Hotel Swissôtel

Südlich der Bahnlinie befindet sich die Oerliker City mit den Einkaufszentren Neumarkt und züri 11 shopping, dem gediegenen Hotel Swissôtel und dem Marktplatz.

Nördlich des Bahnhofs entsteht das neue Quartier Neu-Oerlikon (vormals Zentrum Zürich Nord). Im ehemaligen Industriequartier wird neuer Wohn- und Lebensraum geschaffen. Die sehr urban wirkende Architektur wird aufgelockert durch grosszügige Parkanlagen. In den letzten Jahren wurden vier neue, in der Fachwelt sehr angesehene Parks angelegt: Der Oerliker Park mit Aussichtsturm, gestaltet von den Landschaftsarchitekten Zulauf + Partner, der MFO-Park der Architekten Burckhardt und Partner, auf dem Areal der früheren Maschinenfabrik Oerlikon, der Traugott-Wahlen-Park vom Künstler und Architekten Christopher T. Hunziker und Dipol und der Louis-Häfliger-Park. Der Gustav-Ammann-Park wurde bereits 1942 nach den Plänen des Gartenarchitekten Gustav Ammann als sogenannter Wohlfahrtsgarten der angelegt und ist auch nach über 50 Jahren eine beschauliche Oase der Ruhe. Auch wurde ein weiteres Einkaufszentrum; das Center 11 gebaut. Dieses ist sehr Zentral im Quartier gelegen.

Entlang der Regensbergstrasse sind mehrere teils monumentale Volksschulbauten (Gubel, Liguster, Halden) aufgereiht, südlich davon befindet sich das ausgedehnte Gartenquartier Allenmoos mit Bauten aus dem gesamten 20. Jahrhundert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die 1876 gegründete Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) war das erste grosse Industrieunternehmen in Oerlikon. Sie wurde 1967 von Brown, Boveri & Cie übernommen, aus der 1988 die ABB entstand, deren Konzernsitz sich in Oerlikon befindet.

Aus der 1906 aus der MFO ausgelagerten Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon entstand der Rüstungskonzern Oerlikon-Bührle, der in den 1990er Jahren massiv umstrukturiert wurde. Aus dem Mischkonzern wurde unter Verkauf diverser Beteiligungen und Unternehmenszweige die Technologieholding Unaxis, die sich inzwischen OC Oerlikon Corporation nennt und deren Tochterunternehmen teilweise noch in Oerlikon und Seebach angesiedelt sind. Die Oerlikon Contraves AG, eine ehemalige Oerlikon-Bührle-Tochter ist weiterhin in Oerlikon ansässig, gleiches gilt für die Allreal Generalunternehmung AG, die ehemalige Oerlikon-Bührle Immobilien AG.

Auf dem ehemaligen MFO-Areal ist inzwischen unter anderem PricewaterhouseCoopers ansässig. Ein weiteres globales Unternehmen, dessen Schweizer Sitz sich in Oerlikon befindet ist Bombardier Transportation, deren weltweites Lokomotiven- und Traktionsentwicklungszentrum auf dem noch aktiven ABB-Areal (Toro 1) untergebracht ist.

In Oerlikon befinden sich unter anderem das Hallenstadion, die Offene Rennbahn Zürich-Oerlikon und das ehemalige Züspa-Messegelände, das seit 1998 im Messezentrum der Messe Zürich zusammengefasst ist.

Der Bahnhof Zürich Oerlikon ist ein wichtiger Knotenpunkt im Netz der S-Bahn Zürich und bietet auch Anschlüsse an den nationalen Fernverkehr. Er bildet ein Nadelöhr für den Zugsverkehr. Mit dem Bau des zweiten Durchgangsbahnhofes (Projekt Löwenstrasse) und dem Weinbergtunnel soll dem bis 2012 zumindest teilweise Abhilfe geschaffen werden. Zudem wird Oerlikon von den Tramlinien 10, 11 und 14 der Verkehrsbetriebe Zürich, sowie einer Reihe von Buslinien erschlossen. Oerlikon ist auch der Ausgangspunkt sich im Aufbau befindlichen Glattalbahn der Verkehrsbetriebe Glattal.

Kirchgemeinden und Religionen

Im Stadtteil Oerlikon sind folgende christliche Kirchen anzutreffen:

Ferner gibt es in Oerlikon eine Maharishi International School. Eine esoterische Sekte, welche als "wissenschaftliche Schulungen" getarnte Meditationstreffen veranstaltet.

Bildungseinrichtungen

Oerlikon ist ein wichtiges Zentrum im Bildungsbereich. Im Quartier gibt es zwei Kantonsschulen, die Kantonsschule Oerlikon und die Kantonsschule Birch. Zudem lagert die Universität Zürich zunehmend einzelne Lehr- und Forschungseinrichtungen vom Zentrum nach Oerlikon aus.

In Oerlikon befindet sich auch das kantonale Zentrum für Berufsberatung.

Literatur

  • Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Amt für Städtebau: Affoltern, Oerlikon, Schwamendingen, Seebach. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2003 (Baukultur in Zürich, Band I), ISBN 3-03823-034-0
  • Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Statistik Stadt Zürich: Quartierspiegel Oerlikon. Zürich 2006 (PDF; 2.23 MB)

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Örlĭkon — Örlĭkon, Dorf im Bezirk u. Schweizercanton Zürich, an der Nordostbahn, welche hier durch einen 3200 Fußlangen Tunnelgeht; Postbüreau, Mineralquelle …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Örlikon — Örlikon, Dorf im schweizer. Kanton und Bezirk Zürich, 5 km nördlich von der Stadt Zürich, Knotenpunkt der Bahnlinien Zürich Winterthur, Effretikon Otelfingen ( Baden) und Ö. Bülach, mit weltberühmter Maschinenfabrik (für Mühleneinrichtungen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Elektrische Eisenbahnen — (electric railways; chemins de fer électriques; ferrovie elettriche). Inhaltsübersicht: I. Allgemeine Entwicklung und Zukunft des elektrischen Bahnbetriebes. – II. Nutzbarmachung der Wasserkräfte für die Anlage der Stromquellen. – III.… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Dundakova — Maria Dundakowa (* 1939 in Sofia) ist eine multimedial schaffende schweizerische Künstlerin bulgarischer Herkunft. Sie lebt und arbeitet in Basel. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 3 Werke 4 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Dundakowa — Maria Dundakowa (* 1939 in Sofia) ist eine multimedial schaffende schweizerische Künstlerin bulgarischer Herkunft. Sie lebt und arbeitet in Basel. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 3 Werke 4 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Dundakova — Maria Dundakowa (* 1939 in Sofia) ist eine multimedial schaffende schweizerische Künstlerin bulgarischer Herkunft. Sie lebt und arbeitet in Basel. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 3 Werke 4 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Elektrizitätsindustrie — Elektrizitätsindustrie. Die heute so mächtig angewachsene E. begann mit der ersten praktischen Anwendung des elektrischen Stromes, mit der Telegraphie (um 1840), und trug in dem ersten Jahrzehnt durchaus den Charakter des Versuchs. Die Form des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Buchstabieralphabet — Eine Buchstabiertafel (oder Buchstabieralphabet, Telefonalphabet, Funkalphabet, Fliegeralphabet) erleichtert die Übermittlung schwer verständlicher oder seltener Wörter (Fremdwörter, Fachausdrücke und Eigennamen) im Telefon und Sprechfunk Verkehr …   Deutsch Wikipedia

  • Buchstabiertabelle — Eine Buchstabiertafel (oder Buchstabieralphabet, Telefonalphabet, Funkalphabet, Fliegeralphabet) erleichtert die Übermittlung schwer verständlicher oder seltener Wörter (Fremdwörter, Fachausdrücke und Eigennamen) im Telefon und Sprechfunk Verkehr …   Deutsch Wikipedia

  • Buchstabiertafel — Eine Buchstabiertafel (oder Buchstabieralphabet, Telefonalphabet, Funkalphabet, Fliegeralphabet) erleichtert die Übermittlung schwer verständlicher oder seltener Wörter (Fremdwörter, Fachausdrücke und Eigennamen) im Telefon und Sprechfunk Verkehr …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”