Šlikové

Šlikové

Die Grafen Schlick (tschechisch Šlikové) waren ursprünglich ein Patriziergeschlecht mit Wurzeln im böhmischen Eger (Cheb) und in Deutschland.

Der Aufstieg der Familie begann in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als Kaspar Schlick für seine diplomatischen Dienste von Kaiser Sigismund zum Freiherrn (1422) und Reichsgrafen (1437) erhoben wurde. Den Schlick gehörten neben den Grafschaften Passaun (Bassano) in Norditalien und Weißkirchen (Holíč) in der heutigen Westslowakei auch Falkenau an der Eger sowie Höfe bei Elbogen (Loket) und Eger. Später kamen Kunštát, Kopidlno, Welisch, Ploschkowitz, Wildstein und andere hinzu.

Quelle ihres Reichtums waren die Silberbergwerke bei St. Joachimsthal und die Prägung von Münzen (Joachimstaler). Nach den Silberfunden zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatten sie das königliche Münzregal mit Zustimmung der böhmischen Stände usurpiert. König Ferdinand I. konnte den Schlick das Münzrecht 1528 wieder entziehen.

Die weitverzweigte Adelsfamilie spielte im ersten Jahrhundert der Habsburgerherrschaft eine bedeutende Rolle im böhmischen Ständestaat. Sie bekleideten wichtige Positionen in der ständischen Verwaltung oder waren Amtsträger der habsburgischen Herrscher. Bereits Anfang der zwanziger Jahre schlossen sich zahlreiche Angehörige des Geschlechts der lutherischen Reformation an, andere blieben katholisch.

Bedeutende Repräsentanten der Familie standen für das Recht der Stände gegenüber dem Herrscher ein. Sie nahmen aktiv an den Aufständen gegen die Habsburger 1547 und 1618-1620 teil. Nach der Schlacht am Weißen Berg verloren die evangelischen Schlick ihr Vermögen, das vom Kaiser konfisziert wurde. Einer der Führer der böhmischen Aufständischen, Joachim Andreas von Schlick, wurde 1621 hingerichtet. Der Teil der Familie, der den Habsburgern treu geblieben war, erhielt ein Teil der Höfe der Herren Waldstein.

Personen

Literatur

  • Vinař, Otakar: Pět století Šliků. Praha 1998.

Weblinks


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