- Švankmajer
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Jan Švankmajer (* 4. September 1934 in Prag) ist ein tschechischer surrealistischer Künstler. Seine Arbeit umfasst mehrere Medienarten. Außerhalb der Tschechischen Republik ist er durch seine surrealistischen Animationen und Filme bekannt geworden. Künstler wie Tim Burton, Terry Gilliam und andere sind von Švankmajers Arbeiten stark beeinflusst.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Švankmajer studierte Puppentheaterregie. 1960 heiratete er Eva Švankmajer. Durch Alfred Radok und die Laterna Magica kam er zum Film. Sein erster Film war 1964 Poslední trik pana Schwarcewalldea a pana Edgara (deutsch Der letzte Trick des Herrn Schwarzewald und des Herrn Edgar).[1] In den 1970er-Jahren erhielt er für sieben Jahre ein Berufsverbot, weil er angeblich politische Botschaften in seinen Kurzfilm Leonarduv denik (deutsch Leonardos Tagebuch) geschnitten hatte. Daher war seine Arbeit an Filmen nicht möglich und er befasste sich zusammen mit seiner Frau mit der bildenden Kunst und der Poesie[2].[3]
Werk
Švankmajer verdankt sein Ansehen der von ihm über Jahrzehnte hinweg entwickelten Stop-Motion-Technik sowie seinem Talent für surreale, albtraumhafte, aber dennoch witzige Filme. Er produziert gegenwärtig in Prag. 2005 erschien sein neuster Film Šílení, ein Gruselfilm nach Edgar Allan Poe und dem Marquis De Sade – zwei Autoren, deren Einfluss sich bereits in früheren Arbeiten Švankmajers niedergeschlagen hat.
Zu Švankmajers Markenzeichen zählt der Einsatz stark übertriebener Klänge, die in allen Szenen, in denen gegessen wird, einen sehr eigentümlichen Effekt hervorrufen. Das Gehen von Personen und ihr Interagieren wird häufig durch Zeitraffer verfremdet. Mit Hilfe seiner Stop-Motion-Technik werden unbelebte Dinge oft lebendig. Diese Technik nutzt Švankmajer in all seinen Filmen. In einigen seiner Werke, unter anderem dem Film Alice von 1988 und dem Kurzfilm Leonardos Tagebuch, kombiniert er die Stop-Motion-Technik mit echten Filmaufnahmen.
Viele seiner Filme, wie beispielsweise Down to the Cellar, nutzen die Perspektive eines Kindes, während sie oftmals gleichzeitig von beunruhigender und sogar aggressiver Natur sind.
Švankmajer ist heute einer der bedeutendsten Trickfilmkünstler der Welt. Für seine Arbeit erhielt er über 30 Preise und Auszeichnungen[4]. Seine bekanntesten Filme sind Alice (1988), Faust (1994), Conspirators of Pleasure (1996) und Otesánek (2000). Letztgenannter Film erhielt 2002 den Böhmischen Löwen, den nationalen Filmpreis Tschechiens.
Filmographie
Langfilme
- Šílení (2005)
- Lunacy
- Otesánek (2000)
- Greedy Guts (International: English title)
- Little Otik (USA: festival title)
- Spiklenci slasti (1996)
- Conspirators of Pleasure
- Faust (1994)
- Něco z Alenky (1988)
- Alice
Kurzfilme
- Jídlo (1992)
- Das Kleine Fressen (dt. Titel)
- Food (engl. Titel)
- Konec stalinismu v Čechách (1990)
- Der Tod des Stalinismus in Böhmen (1990)
- Autoportrét (1989)
- Animated Self-Portraits
- Flora (1989)
- Zamilované maso (1989)
- Fleischliche Liebe
- Tma/Světlo/Tma (1989)
- Darkness/Light/Darkness
- Another Kind of Love (1988)
- Mužné hry (1988)
- The Male Game
- Virile Games
- Do pivnice (1983)
- Down to the Cellar
- Kyvadlo, jáma a nadeje (1983)
- The Pit, the Pendulum and Hope
- Možnosti dialogu (1982)
- Tücken des Gesprächs
- Zánik domu Usherů (1981)
- The Fall of the House of Usher
- Otrantský zámek (1977)
- Castle of Otranto
- Leonarduv deník (1972)
- Leonardo's Diary
- Žvahlav aneb Šatičky Slaměného Huberta (1971)
- Jabberwocky
- Don Sanche (1970)
- Don Juan
- Kostnice (1970)
- The Ossuary
- Tichý týden v domě (1969)
- A Quiet Week in the House
- Byt (1968)
- The Flat
- Picknick mit Weissmann (1968)
- Picnic with Weissmann
- Zahrada (1968)
- The Garden
- Historia Naturae, Suita (1967)
- Et Cetera (1966)
- Rakvičkárna (1966)
- Punch and Judy
- The Coffin House
- Spiel mit Steinen – Hra s kameny (1965)
- A Game with Stones
- Johann Sebastian Bach: Fantasia G-moll (1965)
- Poslední trik pana Schwarcewalldea a pana Edgara (1964)
- Der letzte Trick des Herrn Schwarzewald und des Herrn Edgar
Weblinks
- Jan Švankmajer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Jan Švankmajer: The Prodigious Animator from Prague (englisch)
- Interview mit Jan Švankmajer (englisch)
- Werksüberblick
- "Der Magier von Prag" - Artikel zum 3Sat-Themenabend
- Jan Švankmajer - PL
Quellen
- ↑ http://www.czech.cz/de/allgemeine-infos/geschichte/beruhmte-tschechen-des-vergangenen-jahrhunderts/jan-svankmajer/
- ↑ http://www.awn.com/mag/issue2.3/issue2.3pages/2.3jacksonsvankmajer.html
- ↑ http://www.freitag.de/2001/10/01101401.htm
- ↑ Jan Švankmajer: The Prodigious Animator from Prague
Personendaten NAME Švankmajer, Jan KURZBESCHREIBUNG tschechischer surrealistischer Künstler GEBURTSDATUM 4. September 1934 GEBURTSORT Prag - Šílení (2005)
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