Игрок

Игрок

Der Spieler (russisch: Игрок) ist ein Roman von Fjodor Dostojewski.

Der Spieler erschien 1866 kurz nach Schuld und Sühne; Dostojewski diktierte ihn seiner Stenotypistin und späteren Ehefrau in nur 26 Tagen. Eingebettet in eine burleske, gelegentlich grotesk komische Geschichte um eine Gruppe von Menschen, die, kurz vor dem finanziellen Ruin stehend, im fiktiven Kurort Roulettenburg auf den Geldsegen einer umfangreichen, alle erlösenden Erbschaft wartet, finden sich präzise und detaillierte Beschreibungen der Spielsucht, die Dostojewski aus eigener Erfahrung kannte. (Es ließe sich bei Roulettenburg an Wiesbaden denken, wo Dostojewski selbst erstmals Roulette spielte, oder an Bad Homburg – diese beiden Städte nehmen für sich in Anspruch, Dostojewskis Roulettenburg zu sein.[1])

Weitere autobiografische Züge finden sich in der Schilderung der Beziehung zwischen Aleksej und Polina: Hier hat Dostojewski seine unglückliche Liebe zu Apollinarija („Polina“) Suslowa literarisch verarbeitet.

Der Roman ist die Vorlage für Sergei Prokofjews gleichnamige Oper.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Der hoch verschuldete russische General wartet in Roulettenburg im Kreis seiner Familie, einiger Bekannter und Gläubiger auf die Nachricht, dass die reiche Erbtante das Zeitliche segnet und er sie beerben kann. Dies ist seine einzige Chance, die Schulden bei dem arroganten Franzosen des Grieux, dem Kavalier von Polina, der Stieftochter des Generals, zu begleichen. Gleichzeitig würde dieser Geldschub eine Hochzeit zwischen dem General und der ebenfalls nicht unbemittelten Mademoiselle Blanche begünstigen, in die der deutlich ältere General hoffnungslos verliebt ist. Der Hauslehrer des Generals, der Ich-Erzähler Aleksej Iwanowitsch, beobachtet die Intrigen des Franzosen, der sich mit Blanche insgeheim verbündet hat, und buhlt mit ihm um die Gunst von Polina, in die er unsterblich verliebt ist. Sie jedoch nutzt ihn aus, verspottet ihn und straft ihn mit Verachtung.

Plötzlich erscheint statt des erhofften Telegramms vom Tod der Erbtante die resolute Patriarchin selbst auf der Bildfläche. Interessiert am Roulette lässt sie alle Beteiligten ihre Gefühle und Gedanken der Sachlage gegenüber unverhohlen wissen: Der General wird kein Geld von ihr erhalten. Im Gegenteil - weist sie doch ihre ganze Umgebung, besonders ihre Familie, durch ihren unbedingten Herrschaftsanspruch in die Schranken.

Ein paar Tage später ist die Katastrophe komplett: Die Tante hat ein großes Vermögen beim Roulette verspielt und fährt wieder nach Moskau zurück. Des Grieux verlässt Polina, Mademoiselle Blanche interessiert sich nicht mehr für den General, der inzwischen, nachdem er Tag für Tag das Verschwinden seines Erbes mit ansehen musste, kurz vor einem Nervenzusammenbruch steht.

Nun bekennt Polina Aleksej ihre Liebe, der daraufhin sofort zum Casino läuft, um das Geld für die Schulden bei des Grieux zu beschaffen. Nachdem ihm dies auch tatsächlich gelungen ist, erkennen Polina und er jedoch, dass sich seine Liebe für sie in Spielsucht verwandelt hat, da ihn der überraschende Gewinn von 100.000 Florins bei Roulette und Trente et quarante vollends dem Spieltrieb und der Gewinnsucht anheim fallen lässt. Polina flüchtet zu Mr. Astley, einem kühlen, zurückhaltenden Engländer, der sich ihrer annimmt. Auch zu ihm hat Aleksej eine freundschaftliche Beziehung, die jedoch nicht ins Vertrauliche geht und somit durch Polinas Verbitterung Schaden davonträgt.

Letztendlich zieht Aleksej mit Mademoiselle Blanche nach Paris. Sie behandelt ihn wie ein Schoßtier; eine Behandlung, die auch dem General zuteil wird, nachdem er nachgereist und in Paris eingetroffen ist. Nachdem die Französin die 100.000 Florins mit Prunk und Luxus durchgebracht hat, unter anderem auch durch eine Hochzeit (nur um des Titels willen) mit dem in der Zwischenzeit in den Stumpfsinn abgerutschten General, verlässt Aleksej verarmt Paris und schlägt sich als Lakai in Homburg und Baden-Baden durch. Sobald er Geld verdient hat, trägt er es zum Roulette. Selbst die Nachricht von Mr. Astley, dass Polina ihn nochmals sehen wolle, kann ihn nicht von seiner Spielsucht losreißen, die ihn mittlerweile vollkommen erfüllt.

Der Roman endet ohne jede Hoffnung, dass Aleksej sich je wieder bessern könnte.

Verfilmungen

Anmerkungen

  1. Gegen Bad Homburg spricht allerdings, dass der Name "Homburg" im Roman ebenfalls vorkommt. So heißt es beispielsweise im letzten Kapitel: "Ich fuhr damals wirklich nach Homburg; aber ... ich war dann auch wieder in Roulettenburg, ich war auch in Spa. ich war sogar in Baden, wohin ich als Kammerdiener eines Herrn Hinze gereist war..."

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