郎朗

郎朗

Lang Lang (chin. 郎朗, Láng Lǎng; * 14. Juni 1982 in Shenyang) ist ein chinesischer Pianist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Biografie

Als Lang Lang mit zwei Jahren Tom und Jerry im Fernsehen sah, spielte Tom die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 cis-Moll von Franz Liszt auf dem Klavier. Dies war die erste Begegnung mit westlicher Musik und weckte in ihm den Wunsch, Klavier spielen zu lernen. Seine Eltern sparten für seinen Klavierunterricht bei Professor Zhu Yafen. Mit fünf Jahren gewann er den Shenyang-Klavierwettbewerb und spielte erstmals vor öffentlichem Publikum. Im Alter von neun Jahren nahm er ein Musikstudium am Konservatorium in Peking auf und gewann mit elf Jahren seinen ersten internationalen Preis beim vierten Internationalen Jugend-Wettbewerb in Ettlingen in Deutschland.

Erfolge

Seinen Durchbruch feierte Lang 1999 im Alter von 17 Jahren, als er in letzter Minute bei der Galaxy of Stars des Ravinia Festivals für den indisponierten André Watts einsprang und Tschaikowskis erstes Klavierkonzert mit dem Chicago Symphony Orchestra spielte. Seitdem absolvierte Lang Lang viele Konzertreisen, spielte unter Dirigenten wie Daniel Barenboim, Christoph Eschenbach, Sir Simon Rattle, Lorin Maazel und James Levine und machte einige Aufnahmen.

Für großes Aufsehen sorgte sein Debüt am 7. November 2003 in der ausverkauften Carnegie Hall. Die DVD-Dokumentation des Konzerts Lang Lang – Live at Carnegie Hall unter der Regie Benedict Mirows wurde 2005 mit dem Echo Klassik für die beste Musik-DVD ausgezeichnet.

Neben seinem gefühlsbetonten, agogisch variablen Spiel zeichnet ihn eine auffällige Mimik und Gestik aus, mit der er das musikalische Geschehen widerspiegelt.

Seine mediale Präsenz auch im deutschen Fernsehen – unter anderem bei „Wetten, dass“, bei Kerners „Menschen 2006“ vom 3. Dezember 2006, Beckmann, 18. Dezember 2006 – übertrifft die anderer Instrumentalisten und lässt ihn als einen typischen Star erscheinen, dessen Erfolg erhebliche Wirkungen im internationalen Musikleben hat. So gibt es in China nicht zuletzt wegen seines Erfolges viele junge Klavierschüler (Schätzungen gehen von 20 Millionen aus). Wie Lang Lang in einem Interview der auf DVD erschienen Dokumentation Dragon Songs erläutert, sind die technischen Voraussetzungen der meisten chinesischen Schüler hervorragend. Viele von ihnen würden, so fügt er kritisch hinzu, als Grund ihres Strebens allerdings nicht die Liebe zur Musik, sondern den Erfolg oder gar die Nachfolge ihres Idols nennen.

Kritik

Lang Lang ist in der Fachwelt nicht unumstritten. Seine auf Wirkung zielenden Textveränderungen und die romantisierenden Interpretationen der Klaviersonaten Mozarts und anderer Kompositionen werden dabei kritisiert.[5] Die von seinem Management aufgestellte Behauptung, dass weltweit junge Menschen seinem Vorbild folgen, sei bislang unbewiesen. Er wurde als „Popstar, Selbstvermarkter und Medienjongleur“ bezeichnet, seine Zugehörigkeit zum Club der großen Pianisten in Frage gestellt und ihm das „intellektuelle Rüstzeug“ abgesprochen.[6]

Besondere Auftritte

Lang Lang bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2008

Im Juni 2005 trat Lang unter Zubin Mehta mit Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 in b-moll beim Konzert für Europa im Schlosspark des Wiener Schlosses Schönbrunn auf.

Am 27. Januar 2006 spielte er zum 250. Geburtstag Mozarts dessen c-Moll-Konzert in der Großen Halle des Volkes in Peking.

Am 6. Juni 2006 spielte er bei dem Konzert zur Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft „3 Orchester und Stars“ mit dem Bayerischen Staatsorchester, den Münchner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Plácido Domingo und Diana Damrau.

Einem breiteren deutschsprachigen Publikum wurde er bekannt, als er am 30. September 2006 in der Fernsehsendung Wetten, dass…? zu Gast war. Er verlor seine Wette und spielte als Wetteinlösung im Foyer eines Hotels Konstantin Weckers „Kleines Herbstlied“.

2007 hatte Lang Lang einen Gastauftritt auf Mike Oldfields Album Music of the Spheres. Im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2008 spielte er auf der Bregenzer Seebühne, zusammen mit Christopher von Deylen alias Schiller, für das ZDF.

Am 8. August 2008 spielte er bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking.

Werke

  • 2001: "Recorded Live At Seiji Ozawa Hall, Tanglewood"
    • CD – VÖ: 12. März 2001
    • SACD – VÖ: 29. Oktober 2001
  • 2002: "Klavierkonzert 3 & Etüden"
    • CD – VÖ: 2. April 2002
    • SACD – VÖ: 29. April 2002
  • 2004: "Lang Lang Live At Carnegie Hall" (Re-Release: 2008)
    • CD – VÖ: 24. Mai 2004
    • SACD – VÖ: 24. Mai 2004
    • DVD – VÖ: 20. September 2004
    • CD – Deluxe-Version – VÖ: 22. April 2008
  • 2006: "Memory"
  • 2006: "Dragon Songs"
  • 2008: "Dreams of China"
    • CD – VÖ: 20. Juni 2008
  • 2008: "Time For Dreams"
Quellen: [7][1][4]

Einzelnachweise

  1. a b Time For Dreams bei musicline.de
  2. a b c Alben von Lang Lang
  3. Alben von Lang Lang in Österreich
  4. a b Dragon Songs bei musicline
  5. www.nzz.ch
  6. Maestro Uncool in Der Spiegel, 4. Juni 2007, S. 180
  7. Werke von Lang Lang bei musicline.de

Weblinks


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