- Berka von der Dubá
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Das Geschlecht Berka von Dubá und Lipa (Birke von Dauba und Leipa, auch Berken von der Duba, tschechisch: Berkové z Dubé) ist ein altes, bedeutendes Adelsgeschlecht in Böhmen und Mähren, ein Zweig der Herren von Dauba.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Das Wappen der Birken von der Duba (Wappen aus zwei kreuzweise übereinandergelegten Eichenästen) begegnet uns erstmals auf einem Siegel des Hinko Berka von der Duba, das dieser 1279 an eine Urkunde heftete. [1]
Legende der Namensentstehung
Ein Ahnherr des stammverwandten Haus Howora war Jägermeister des Herzogs Jaromir. Einst kam dieser auf einer Jagd von seinem Gefolge ab und fiel in die Hände der Werschowoczer, die das Räuberhandwerk trieben. Schon band man den Herzog und seinen Diener nackend an eine Eiche, um sie mit Pfeilen zu erschießen, da bat sich der Howora von dem feindlichen Anführer als Gnade aus, noch dreimal sein Leibstückchen auf dem Horn blasen zu dürfen. Allein diese Töne zeigten dem zerstreuten Gefolge nicht bloß den Ort, wo ihr Herr weilte, sondern auch, daß er in Gefahr sei; es eilte herbei und so wurden beide vom gewissen Tode gerettet.
Aus Dankbarkeit hat nun der Herzog seinen treuen Diener mit Belohnungen überhäuft und ihm den Beinamen Duba (d.h. Eiche) gegeben, welchen Friedrich Berke, als er 1440 das Schloß Eiche oder Duba baute, der Verwandtschaft wegen annahm. Das Benediktinerkloster, welches Jaromir an der Stelle, wo sich diese Begebenheit zugetragen hatte, erbaute, bestand noch bis auf die Zeit des Königs Wenzel, wo es zerstört ward. Die Duba aber waren lange Zeit Besitzer der Herrschaft Hohnstein-Wildenstein in der Sächsischen Schweiz." [2]
Die Berka sind eine Linie der in Böhmens Geschichte genannten altböhmischen Hronovitzer-Adelsfamilie (tschechisch Hronovici), die vor dem 14. Jahrhundert ausgestorben ist und von der Smil 1180 erstmals nachweisbar ist. Peter Berka war 1235 Oberster Meister der Tempelherren in Böhmen.
Gründer des Geschlechts der Berka von Dubá war Hynek (1249-1306), der Anfang des 14. Jahrhunderts Prager Burggraf wurde.
Die Berka besaßen 1353 Hohnstein und erwarben später im nördlichen Böhmen einen umfangreichen Besitz. Das ursprüngliche Geschlecht verzweigte sich in die Schwarzberger (Šopkové, Červenohorští) und Adersbacher (Adršpachové) Linien. Zu deren Eigentum gehörten Hauska (Burg Houska), Weißwasser (Bělá pod Bezdězem), Bösig (Bezděz), Lämberg (Lemberk), Dauba (Dubá), Reichstadt (Zákupy), Mühlstein (Milštejn), Tollenstein (Burg Tolštejn), Kokorin (Burg Kokořín), Hühnerwasser (Kuřívody), Perstein (Starý Berštejn) und weitere Ländereien.
Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde ein Teil des Vermögens konfisziert. Der größte Teil des Geschlechts blieb jedoch dem Kaiser treu. Einer der Zweige wurde 1637 in den Stand der Reichsgrafen erhoben. Diese böhmische Linie erlosch jedoch schon 1706 mit dem Ableben des kaiserlichen Rats Franz Anton Hovora Grafen Berka von Duba und Lipa.
Die Berka starben im 19. Jahrhundert in Schweden und Sachsen aus.
Persönlichkeiten
- Hynek, Burggraf von Prag, errichtete Hradschin (tschechisch Hradčany)
- Hynek Hlawatsch, Landvogt der Oberlausitz in Bautzen (1413-1420)
- Heinrich III. Berka von Dubá, Bischof von Olmütz
- Hlinko, Herr auf Burg Hohnstein (Sächsische Schweiz)
- Zbynko Berka von Duba und Leipa, Erzbischof von Prag
- Franz Anton Graf Berka von Dubá errichtete zwischen 1699 und 1729 für die vermeintliche Ahnin seiner Familie in Deutsch Gabel die monumentale Barockkirche an Stelle der alten Laurentiuskirche
- Bohuchval, Herr auf Weißwasser (Bělá), Hühnerwasser (Kuřívody) und Chiesch (Chyše), war 1619/20 Oberstburgraf unter Friedrich V.
- Wenzel (Václav), Herr auf Hirschberg (Doksy), Bösig (Bezděz), Widim (Vidim), Kokorin (Kokořín), Neuperstein (Nový Berštejn), war unter dem Winterkönig höchster Richter. Er und Bohuchval wurden nach der Schlacht am Weißen Berg in Abwesenheit zum Tode verurteilt, das Vermögen zu Gunsten des Kaisers konfisziert.
- Zdislav war unter König Ferdinand I. böhmischer Landhofmeister, danach Oberstlandrichter und auch Landvogt der Oberlausitz, letzteres 1527-1549.
Literatur
- Johann Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Bd. IV Abt. 9 Böhmen, Nürnberg Bauer & Raspe 1857-1920
Quellen
- ↑ Manfred Schober:Sagen der Sächsischen Schweiz,1983
- ↑ Dr. Alfred Meiche:Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstätten der Sächsischen Schweiz., Dresden 1906
Weblinks
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