Bernd Weidung

Bernd Weidung
Thomas Anders während eines Auftritts beim Benefiz-Konzert cover me 2007 in Köln

Thomas Anders (* 1. März 1963 in Mörz als Bernd Weidung) ist ein deutscher Popsänger, Musikproduzent, Liederschreiber, Fernsehmoderator, Unternehmer und Komponist. Mit über 120 Millionen verkauften Tonträgern gehört Thomas Anders zu den kommerziell erfolgreichsten deutschen Sängern aller Zeiten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Thomas Anders wuchs in Mörz bei Koblenz auf. Nach dem Abitur am Koblenzer Eichendorff-Gymnasium studierte er fünf Semester Germanistik und Musikwissenschaften in Mainz.

Im Rahmen eines Artikels über Thomas Ohrner („Timm Thaler“) wurde Thomas Anders in der Bravo zum ersten Mal vorgestellt. Er nahm nie, wie oft fälschlicherweise behauptet wird, an einem Wettbewerb zum Bravo Boy des Jahres teil.[1]

Seine ersten Produktionen waren noch auf deutsch gesungene Schlager. Diese Produktionen blieben allerdings kommerziell erfolglos. Erst als sein – damals als Sänger unter dem Namen Steve Benson ebenfalls erfolgloser – Musikproduzent Dieter Bohlen Ende 1984 ein englischsprachiges Eurodisco-Projekt startete und zusammen mit Anders das Duo Modern Talking ins Leben rief, kam der Erfolg beinahe über Nacht.

Schon bald sagte man Thomas Anders Starallüren und Schrulligkeiten nach. So fiel er in der Pop-Presse vor allem durch seine überdimensionierte Goldkette mit dem Schriftzug „NORA“ auf. Mit dieser Kette stellte Anders die Verbundenheit mit seiner damaligen Ehefrau Nora Balling zur Schau. In dieser Zeit erntete er sehr viel Spott und Häme, so beleidigte ihn beispielsweise der Musikjournalist Martin Brem in einer Kolumne des Fachblatts Musikexpress/Sounds als „höhensonnengegerbte Sangesschwuchtel und Schoßhündchen an der güldenen Kette seiner Frau Nora“.[2] Der Fall ging vor Gericht durch zwei Instanzen. Trotz oder wegen einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 25 000 DM durch den Musikexpress/Sounds führte die Angelegenheit zu einem Imageverlust von Thomas Anders bzw. Modern Talking.

Ein Markenzeichen von Thomas Anders war das Umhängekeyboard (Keytar), das er bei Auftritten und Fototerminen häufig präsentierte.

Nach der vorläufigen Auflösung von Modern Talking zog sich Anders 1987 kurzfristig in die USA zurück und produzierte mit seiner Frau Nora ein Lied namens Waiting So Long, gesungen von Man-X. Das Plattencover zierte neben seinem Autogramm die goldene Norakette. Die Platte wurde kein kommerzieller Erfolg.

1990 sang Thomas Anders für die deutsche Veröffentlichung der Zeichentrickserie DuckTales das Intro auf Englisch ein.

Nachdem die Ehe mit Nora Balling im Februar 1999 geschieden wurde, heiratete er im Juli 2000 die Fremdsprachenkorrespondentin Claudia Hess. Am 27. Juni 2002 wurde ihr Sohn geboren.

1993 drehte Thomas Anders seinen ersten Film. In der Folge „Stockholm Marathon“ der Kommissar-Beck-Reihe spielte er den Popstar „Ypsilon“. Die Romanvorlage lieferten Per Wahlöö und Maj Sjöwall. Der Sender RTL strahlte die deutsch/schwedische Koproduktion 1995 aus. Das Titellied „Marathon Of Live“ (vom Album „When Will I See You Again“) sang Thomas Anders selbst.

Als Solokünstler veröffentlichte Anders mehrere englischsprachige Alben. Des weiteren erschien 1994 mit Barcos de Cristal ein in spanisch gesungenes Album. Die CD wurde in den USA und Südamerika veröffentlicht, wobei es in Argentinien auf Platz 1 der dortigen Charts ging.

Seine Alben verkauften sich zu dieser Zeit insgesamt zwischen 60.000 und 80.000 mal pro Album.

1998 kamen Bohlen und Anders noch einmal zusammen und es erfolgte das Comeback von Modern Talking. Das Comeback-Album Back for Good, das zum Großteil aus Remix-Versionen der Hits aus den 1980er Jahren bestand, erreichte in über 18 Ländern Platz 1 und Gold- und Platinstatus.

Im Sommer 2000 gehörte Anders zu den Komponisten der Single Großer Bruder, gesungen von Zlatko Trpkovski und Jürgen Milski. Die CD erlangte Platin-Status in der deutschen Single-Hitparade.

2001 produzierte Thomas Anders gemeinsam mit Enrico Steinbach und Gerd Graf Bernadotte (Dieter Bohlen Management) das Pop Girl Duo It-Girls, mit dem Hit My Heart It Feels Like (Dub Dub…). Ebenso schrieb Thomas Anders den Song Cry For You für die Girlband No Angels. Parallel wandte sich Thomas Anders weiterhin Modern Talking zu. Im Sommer 2003 kam es dann zum erneuten Bruch zwischen ihm und Bohlen, was zur zweiten Auflösung von Modern Talking führte. Bohlen diffamierte Anders in seinem Buch Hinter den Kulissen. Dieser klagte gegen einen Teil der Aussagen und bekam Recht.

2004 veröffentlichte er das Album This Time und drei Singles, die allerdings nicht an den Erfolg von Modern Talking anknüpfen konnten. Die erste Single Independent Girl erreichte jedoch in Deutschland auf Anhieb die Top-20. In Russland stieg die Single sogar bis auf Platz #5. International ist er weiterhin ein sehr gefragter Künstler und kann kommerzielle Erfolge feiern. In der Türkei erzielte Anders mit seiner zweiten Single King Of Love Platz 2 der dortigen Charts.

Anders produzierte 2004 außerdem die Single Just Dream zur Holiday On Show. Der Song feierte in Hamburg bei einer HOI-Show seine Premiere. Der Song war in Deutschland kein Erfolg.

Im Frühjahr 2005 musste Anders eine Niederlage gegen Bohlen vor Gericht einstecken, als seine hohe Schadensersatzforderung (1 Million Euro) für Verleumdungen in Bohlens Buch abgewiesen wurde. Im Jahr 2003 bekam Anders einen Eintrag im „Guinnes Buch der Rekorde“. Er hatte in einer Fernsehsendung den bisherigen Rekord im Eischneeschlagen um wenige Sekunden untertroffen und war somit mit 38 Sekunden der „schnellste Eischneeschläger der Welt“.

Stefan Raab nahm Thomas Anders Ende 2003, neben Joy Fleming, in die Jury von SSDSGPS (Stefan sucht den Super Grand Prix Star), einer Art Gegenveranstaltung zu der populären, von Dieter Bohlen dominierten Show Deutschland sucht den Superstar. Thomas Anders wiederum moderierte die nationale Show zum Eurovision Song Contest und verlas Deutschlands Punkte. Ab März 2004 wurde Thomas Anders Moderator der kabel-eins-Musiksendung Best Of Formel Eins und im Vorfeld der Fußball-WM 2006 moderierte er die Musikshow „Auf nach Berlin“ – WM-KultTour. Am 3. März 2006 erschien ein Jazz-orientiertes Album mit Coverversionen bekannter Hits aus den 1980er Jahren, nachdem Anders' vorherigen Pop-orientierten Singles in Westeuropa auf nachlassendes Interesse beim Publikum gestoßen waren. In Osteuropa, besonders in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ist Anders' Erfolg nach der Trennung von Modern Talking als Solokünstler weiterhin ungebrochen.

Am 9. März 2006 war Anders einer der drei Teilnehmer der deutschen Vorausscheidung zum Eurovision Song Contest 2006 und scheiterte mit seinem Lied Songs that live forever ((Platz 2)) an der Countryband Texas Lightning.

Am 20. März 2006 wurde ihm der Titel „Ehrenprofessor der Kiewer National-Universität für Kunst und Kultur“ verliehen.

Am 1. September moderierte Thomas Anders den Eurovision Dance Contest in London live aus Köln in der ARD, nachdem er selbst als Kandidat für dieses Event ausgeschieden ist.

Nach dem eher mäßigem Erfolg seines letzten Albums Songs Forever widmete Anders sich wieder dem Pop-Genre. Gemeinsam mit dem Berliner Produzententeam Sound-Chateau veröffentlichte er im Juli 2008 die beiden Songs „Ibiza, Baba Baya“ und „For You“ als Download. Am 21. November 2008 veröffentlichte Thomas Anders seinen ersten Weihnachtssong Kisses For Christmas. Der Song erschien in vier Versionen und wieder ausschließlich über alle gängigen Internetportale als Download. Bei diesem Song arbeitet er erneut mit seinem langjährigen Musikerfreund Achim Brochhausen zusammen.

Im Frühjahr 2009 wird sein 21. Pop-Album veröffentlicht. Ebenso wird ein Duett mit der deutschen Pop-Sängerin Sandra (Ex-Frau von Musikproduzent Michael Cretu) im Frühjahr 2009 erwartet.

Am 16. Mai 2009 übernimmt er von Thomas Hermanns die Moderation des Eurovision Song Contest-Countdowns.

Diskografie

Singles (Deutsch): 1980–1984

  • Judy, 1980
  • Du weinst um ihn, 1980
  • Es war die Nacht der ersten Liebe, 1981
  • Ich will nicht dein Leben, 1982
  • Was macht das schon, 1983
  • Wovon träumst du denn, 1983
  • Endstation Sehnsucht, 1984
  • Heißkalter Engel, 1984
  • Es geht mir gut heut' Nacht, 1984

Singles (Nach der 1. Trennung von Modern Talking): 1989–1995

  • Love Of My Own, 1989 (GER: # 24 – 5 W)
  • One Thing, 1989
  • Soldier, 1989
  • The Sweet Hello The Sad Goodbye, 1991
  • Can’t Give You Anything, 1991 (GER: # 73 – 1 W)
  • Can’t Give You Anything – Remixes, 1991
  • True Love, 1991
  • How Deep Is Your Love, 1992 (GER: # 71 – 5 W)
  • Standing Alone, 1992 (GER: # 72 – 4 W)
  • When Will I See You Again, 1993 (GER: # 37 – 11 W)
  • When Will I See You Again – Remixes, 1993
  • I’ll Love You Forever, 1993 (GER: # 79 – 7 W)
  • I’ll Love You Forever – Remixes, 1993
  • The Love In Me, 1994
  • The Love In Me – Remixes, 1994
  • Road To Higher Love, 1994
  • Never Knew Love Like This Before, 1995
  • Never Knew Love Like This Before – Remixes, 1995
  • A Little Bit Of Lovin’, 1995

Singles (Nach der 2. Trennung von Modern Talking): 2003–2008

  • Independent Girl, 2003
  • King Of Love, 2004
  • Tonight Is The Night, 2004
  • Just Dream, 2004
  • A Very Special Feeling, 2006 – Charity-Song für die Hilfsaktion „Helft uns leben“ (not released)
  • Ziele, 2008, Thomas Anders feat. Sistanova
  • Ibiza Baba Baya, 2008 (Download-Single), Sound Chateau feat. Thomas Anders
  • For You, 2008 (Download Single), Sound Chateau feat. Thomas Anders
  • Kisses for Christmas, 2008 (Download Single)
Jahr Titel Chart-Positionen Album
Deutschland Österreich Russland Rumänien Moldawien Ukraine Lettland Spanien Türkei
2003 Independent Girl 17 (7 Wochen) 57 (2 Wochen) 6 (15 Wochen) 15 (21 Wochen) 43 (2 Wochen) This Time
2004 King Of Love 37 (7 Wochen) 17 (12 Wochen) 72 (5 Wochen) 16 (4 Wochen) 34 (2 Wochen) 16 (? Wochen) 2 (? Wochen) This Time
2004 Tonight Is The Night 60 (3 Wochen) 66 (6 Wochen) 95 (1 Wochen) 39 (? Wochen) This Time
2004 Just Dream 64 (1 Woche)

Alben (Nach der 1. Trennung von Modern Talking): 1989–1997

  • Different, 1989
  • Whispers, 1991
  • Down On Sunset, 1992
  • For Your Love, 1992
  • When Will I See You Again, 1993
  • Barcos De Cristal, 1994 (# 1 in Argentinien)
  • Souled, 1995
  • Live Concert, 1997

Alben (Nach der 2. Trennung von Modern Talking): 2004–2006

  • This Time, 2004
  • Songs Forever, 2006
Jahr Album Chart-Positionen
Deutschland Estland Ungarn
2004 This Time 14 (3 Wochen) 21 (5 Wochen) 67 (6 Wochen)
2006 Songs Forever 43 (2 Wochen)

DVD

  • The DVD Collection 2006 (GER: # 15 – 3 W) – DVD TOP 20

Die erste DVD mit diversen Videoclips aus seiner Solozeit und verschiedenen Specials erschien am 28. April 2006 (Edel Records GmbH).

Auszeichnungen

  • 1985 Bravo Otto – Beste Gruppe, Gold Award
  • 1985 Formel Eins Musik Sendung Auszeichnung – Nummer Eins Hit You’re My Heart, You’re My Soul
  • 1985 Formel Eins Musik Sendung Auszeichnung – Nummer Eins Hit You Can Win If You Want
  • 1985 Formel Eins Musik Sendung Auszeichnung – Nummer Eins Hit Cheri Cheri Lady
  • 1986 Bravo Otto – Beste Gruppe, Silver Award
  • 1986 Goldener Löwe, Beste Gruppe des Jahres
  • 1986 Formel Eins Musik Sendung Auszeichnung – Nummer Eins Hit Brother Louie
  • 1986 Formel Eins Musik Sendung Auszeichnung – Nummer Eins Hit Atlantis Is Calling
  • 1998 VIVA Comet – Lifetime Achievement Award
  • 1998 Bambi, Comeback des Jahres
  • 1998 Goldene Europa, Comeback des Jahres
  • 1999 Goldene Kamera, Comeback des Jahres
  • 1999 Echo-Preis, Rock / Pop Single National nominiert
  • 1999 Echo-Preis, Gruppe National / Rock-Pop
  • 1999 Radio Regenbogen Award, Comeback des Jahres
  • 1999 World Music Award, World’s Best Selling German Group
  • 1999 Record-99 Award, Sales Award
  • 2000 Amadeus Austrian Music Award, Beste Gruppe Rock-Pop nominiert
  • 2000 Echo-Preis, Gruppe National Rock-Pop International nominiert
  • 2001 Echo-Preis, Gruppe National Rock-Pop National nominiert
  • 2001 Top of the Pops Award, Top Artist Germany
  • 2002 Echo-Preis, Gruppe National Rock-Pop nominiert
  • 2004 Bambi, Publikumspreis TV-Ereignis des Jahres (Moderation des Grand Prix) nominiert

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volle Kanne Sendung vom 23. Mai 2007, ZDF Mediathek
  2. Musikexpress/Sounds, 4/1986

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