- ADS 95
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Der Ranger (auch Aufklärungsdrohnen-System 95, kurz ADS 95) ist eine Drohne bzw. ein UAV (englisch unmanned aerial vehicle), welche vom Schweizer Rüstungskonzern RUAG Aerospace, Oerlikon-Contraves und Israel Aircraft Industries (IAI) seit den 1980er Jahren entwickelt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Funktion
Die Ranger-Drohne wird vollautomatisch über das ebenfalls von RUAG stammende Archer-Katapult gestartet.
Gesteuert wird sie über das (unbemannte) Remote Communication Terminal (RCT) vom Ground Control Center (GCS), welche über ein Glasfaserkabel verbunden sind. Das RCS stellt zwei Uplink-Verbindungen für Befehle zur Verfügung, eine primäre und eine sekundäre als Backup. Im Gegensatz zu den stationären Kontrollzentren beispielsweise amerikanischer Predator-Drohnen befinden sich die Ranger-Kontrolleinheiten auf LKWs und sind somit mobil.
Zusätzlich gibt es sogenannte Mobile Receiving Units (MRU), die den Empfang der von der Ranger-Drohne gelieferten Daten im Sendegebiet ermöglichen und keine Montage auf Fahrzeuge erfordern.
Die Ranger-Drohne ist mit einer MOSP Mark III-Multifunktionskamera ausgestattet, welche Tagsicht, Infrarot-Bild und eine Kombination aus beidem liefert.
Die Landung des Rangers erfolgt ebenfalls automatisch: Hierzu ist ein sogenannter Autoland Position Sensor erforderlich (RAPS: Ranger Autoland Position Sensor), der ebenfalls über optische Kabel mit dem GCS verbunden ist. Von diesem existieren zwei Versionen, um die zur Landung erforderlichen Daten wie Azimut, Höhenwinkel und Entfernung zu messen: Eine bedient sich eines Infrarot-Laser-Senders und Empfängers. Die vom Sender ausgesendeten Impulse werden von einem Reflektor an der Drohne Richtung Empfänger reflektiert und ermöglichen dadurch die Berechnung aller benötigten Informationen. Die andere Variante misst über ein Mikrowellenradar.
Das Landesystem des Rangers ist ein Kufensystem, welches die Landung auch auf unbefestigten Pisten erlaubt. Es existiert aber auch eine Version mit Räderfahrwerk.
Einsatz
Die Ranger-Drohne befindet sich im Einsatz bei der Schweizer Luftwaffe sowie bei den Finnischen Streitkräften.
Da der Ranger mindestens in Europa die einzige derartige Drohne ist, welche eine Zulassung zum Fliegen im zivilen Luftraum hat, wird die Drohne in der Schweiz immer mehr auch für zivile Aufgaben eingesetzt. So hat z. B. die Schweizer Luftwaffe 2005 bei der großen Überschwemmung in der Zentralschweiz zugunsten des Krisenstabes Erkundungen vorgenommen oder unterstützt die Grenzwache seit Mitte 2006 bei der Überwachung der Schweizer Grenze. In der Stadt Zürich wurde der Einsatz von Drohnen während der Fußball EM 2008 zur Überwachung der Verkehrs- und Sicherheitslage bewilligt.
Infolge der kleinen Silhouette und der damit verbundenen verringerten Sichtbarkeit durch andere Piloten wird die Drohne in der Schweiz in Friedenszeiten bei Tag durch ein Kleinflugzeug (normalerweise Pilatus PC-6) oder einen Helikopter (Aérospatiale SA-319 Alouette III) begleitet. Diese Begleitmissionen nennt man "OMBRA"-Flüge; "Ombra" ist auch der Rufname des Begleitflugzeugs.
Technische Daten
- Typ: Taktische Drohne
- Besatzung: 0
- Abmessungen
- Länge: 4,61 m
- Höhe: 1,13 m
- Spannweite: 5,71 m
- Massen und Zuladung
- maximales Startgewicht: 285 kg
- Nutzlast: 45 kg
- Antrieb
- Anzahl, Typ: 1x Zweizylinder Zweitaktmotor
- Leistung: 45 PS / 31,5 kW
- Flugleistungen
- Geschwindigkeit: 60 – 130 kt / 90–220 km/h
- Dienstgipfelhöhe : 15'000 ft / 4500 m
- Einsatzreichweite: bis 180 km
- Flugdauer
- ca. 4 h mit Rettungsfallschirm
- ca. 6 h ohne Rettungsfallschirm
Weblinks
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