Bertelsmann-AG

Bertelsmann-AG
Bertelsmann AG
Logo der Bertelsmann AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 1. Juli 1835
Unternehmenssitz Gütersloh, Nordrhein-Westfalen
Unternehmensleitung

Hartmut Ostrowski

Mitarbeiter 106.083 (Ende 2008)
Umsatz 16,1 Mrd. € (2008) [1]
Branche Medien (Geschäftsfelder: Fernsehen und Radio, Buchverlage, Zeitschriften und Zeitungen, Druck und Mediendienstleistungen, Buch- und Musikclubs [2])
Website

www.bertelsmann.de

Die Bertelsmann AG ist ein internationaler Verlags- und Medienkonzern mit Hauptsitz in Gütersloh.

Zum Bertelsmann-Konzern gehören Medienunternehmen wie der Gruner + Jahr Zeitschriftenverlag, die RTL-Group, die Verlagsgruppe Random House, die Direct Group Bertelsmann (unter anderem Bertelsmann Club) und die arvato AG.

Die Bertelsmann AG ist nicht börsennotiert; Aktionäre sind die Bertelsmann Stiftung (76,9 %) und die Familie Mohn (23,1 %). Die Stimmrechte der Bertelsmann Stiftung und der Familie Mohn übt die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) aus. Sie verfügt nach einem Aktienrückkauf wieder über 100 % der Stimmrechte. Die drei für jeweils zwei Jahre gewählten Gesellschafter der BVG sind der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Vogel, der aktuelle Vorstandsvorsitzende Hartmut Ostrowski sowie der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Strube. Die Familie Mohn ist derzeit durch Reinhard Mohn, Liz Mohn und Dr. Brigitte Mohn vertreten. Reinhard Mohn verfügt über ein Mehrfachstimmrecht und ein Veto bei allen Beschlüssen. Das Gremium wurde im Januar 2007 um zwei Gesellschafter verkleinert: Christoph Mohn und der Konzernbetriebsrat Erich Ruppik mussten ihre Sitze in der BVG abgeben.

Inhaltsverzeichnis

Management des Unternehmens

Vorstand

Aufsichtsrat

  • Reinhard Mohn (Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats)
  • Gunter Thielen (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Vorsitzender des Vorstands der Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
  • Jürgen Strube (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats), Vorsitzender des Aufsichtsrats der BASF AG, Ludwigshafen und Gesellschafter der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH, Gütersloh (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)
  • Wulf Bernotat, Vorsitzender des Vorstands der E.ON AG, Düsseldorf
  • Helmut Gettkant, Mitglied des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann AG, Gütersloh
  • Ian Hudson, Vorsitzender der Führungskräftevertretung der Bertelsmann AG und Deputy Chief Executive Officer Random House UK Ltd., London
  • Karl-Ludwig Kley, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Merck KGaA, Darmstadt
  • Hans-Joachim Körber, Vorsitzender des Vorstands der Metro AG, Düsseldorf
  • Joachim Milberg, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BMW AG, München
  • Liz Mohn, stellvertretende Vorsitzende des Vorstands und des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung, Vorsitzende der Gesellschafterversammlung und Geschäftsführerin der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH, Gütersloh
  • Christoph Mohn, Chief Executive Officer Lycos Europe N.V., Gesellschafter der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH, Gütersloh
  • Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe und Gesellschafterin der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH, Gütersloh. [3]
  • Erich Ruppik, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann AG und Gesellschafter der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH, Gütersloh
  • Lars Rebien Sørensen, President und Chief Executive Officer der Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd

Beteiligungen und Unternehmensdaten

Logo Bereiche Beteiligung Mitarbeiter Umsatz
in Mio
Umsatz
in %
Gewinn
in Mio
Gewinn
in %
Arvato 100,0 % 51.846 4.917 25,5 366 19,4
Direct Group Bertelsmann 100,0 % 15.109 2.555 13,2 10 0,5
Gruner + Jahr 74,9 % 14.448 2.831 14,7 264 14,1
RTL Group[4] 90,3 % 11.392 5.707 29,6 978 51,9
Random House 100,0 % 5.764 1.837 9,5 173 9,2
Gesamt 101.410 [5] 19.303 1.884

Stand: Umsatzdaten aus dem Geschäftsjahr 2007.[6]

Daneben besitzen die Hauptbeteiligungen ca. 1200 weitere Firmen und Firmenbeteiligungen.


Geschichte des Unternehmens

vor 1900

Am 1. Juli 1835 gründete der Drucker und Buchhändler Carl Bertelsmann den C. Bertelsmann Verlag mit angeschlossener Druckerei in Gütersloh. Am 17. Dezember 1850 starb der Firmengründer im Alter von 59 Jahren. Sein Sohn Heinrich Bertelsmann übernahm die Geschäftsleitung des nunmehr 14 Mitarbeiter zählenden Verlages. Zunächst auf erbauliche christliche Lieder und Texte ausgerichtet, öffnete sich der Verlag 1850 unter dem Sohn Heinrich Bertelsmann auch für Belletristik. 1861 wurde der Verlag S.G. Liesching aus Stuttgart erworben. 1868 umfasste das Unternehmen 60 Mitarbeiter und zog im selben Jahr in ein neues Verlagsgebäude in der Bahnhofstraße in Gütersloh. 1870 wurde die Druckerei J. D. Küster gekauft. 1887 richtet Heinrich Bertelsmann für seine Mitarbeiter eine Invalidenkasse ein. Am 3. März 1887 starb Heinrich Bertelsmann und sein Schwiegersohn Johannes Mohn übernahm die Leitung des Verlagshauses. 1898 wurde die angegliederte Druckerei erweitert.

1900–1945

1921 übernahm Johannes Mohns Sohn, Heinrich Mohn, die Geschäftsleitung. Das Unternehmen beschäftigte 80 Mitarbeiter. 1928 erschienen die ersten Romane aus dem Verlagshaus. Die ersten drei waren in Fortsetzungen zuvor in der von Heinrich Mohn erworbenen Zeitschrift „Der Christliche Erzähler“ erschienen. Am 2. November 1930 starb Johannes Mohn. 1932 veröffentlichte Bertelsmann die ersten Romane als Volksausgaben. In den folgenden Jahren wuchs der Verlag ständig und hatte 1939 bereits 400 Mitarbeiter.

Bertelsmann wurde im Zweiten Weltkrieg mit den sogenannten „Feldausgaben“ zum wichtigsten Buchlieferanten der Soldaten an der Front. Es wurden unter anderem Bücher von nationalsozialistischen Autoren wie Will Vesper oder Hans Grimm verlegt. Mit Titeln wie „Mit Bomben und MGs über Polen“ und „Wir funken für Franco“ erzielte man Millionenauflagen.

1944 verfügten die Nationalsozialisten die Schließung des Bertelsmann-Verlags, wobei nicht, wie noch bis weit in die 1990er Jahre vorgegeben, eine oppositionelle Haltung zum NS-Regime, sondern fragwürdige Verdachtsmomente der Korruption ausschlaggebend waren (siehe hierzu auch den eingehenderen Artikel zu Matthias Lackas). Der Verlag war keineswegs ein Hort des Widerstandes. Von der Schließung 1944 waren jedoch die Setzerei, Druckerei und Buchbinderei nicht betroffen. 1945 wurden durch einen alliierten Bombenangriff die Produktionsstätten völlig zerstört. Nach dem Kriegsende begann der sofortige Wiederaufbau.

1945–1990

1946 bekam Bertelsmann in der britischen Besatzungszone eine Verlagslizenz erteilt. Der technische Betrieb, die Mohn & Co. GmbH, heute Mohn Media - Mohndruck GmbH, wurde eine selbständige Firma. 1947 übernahm Sohn Reinhard Mohn in fünfter Generation das Familienunternehmen. Er hat neuartige Formen der Mitbestimmung und sozialen Absicherung für die Mitarbeiter eingeführt und beachtliche Anteile des Gewinns an die Mitarbeiter (oft mit Übernahme der steuerlichen Belastungen) verteilt.

Die Bertelsmann Lexikothek in 26 Bänden: Das Bertelsmann Lexikon in 10 Bänden und 16 Ergänzungsbände, in der Auflage von 1983

1950 gründeten Reinhard Mohn und sein Mitarbeiter Fritz Wixforth zusammen mit dem Buchhandel den Bertelsmann Lesering. 1954 wurde eine Verlagsgemeinschaft zur Betreuung der nun 1 Million Lesering-Mitglieder gegründet. Am 26. April 1955 starb Heinrich Mohn. 1956 gründete Bertelsmann den Schallplattenring. 1958 erfolgte der Eintritt in den Musikmarkt mit der Gründung des Schallplattenlabels Ariola. 1960 feierte Bertelsmann sein 125-jähriges Jubiläum. In Anerkennung um die Verdienste für die Stadt Gütersloh wurde die zum Betriebsgelände führende „Wilhelmstraße“ in „Carl-Bertelsmann-Straße“ umbenannt. 1963 erfolgte die Übernahme des Europäischen Buchclubs und Europäischen Phonoclubs, der später in „Europäische Bildungsgemeinschaft“ umbenannt wurde. Es eröffnete die erste Partner-Bücherstube in der Buchhandlung „Fingerhut“ in Kleve. 1964 Start des Club-Reisedienstes für Lesering-Mitglieder. Die erste Bücherstube des Leserings wurde in Kiel eröffnet.

1964 stieg Bertelsmann in den Filmsektor ein und kaufte die Ufa-Filmproduktionsgesellschaft. Die Anteile an der gleichnamigen Kinokette wurden in den siebziger Jahren wieder verkauft. 1969 wurden die Bücherstuben der Verlagsgemeinschaft in Club-Center umbenannt. Im selben Jahr erwarb Reinhard Mohn eine Beteiligung von 25 % am Hamburger Verlagshaus (Gruner und Jahr), an dem Bertelsmann 1973 die Mehrheitsbeteiligung erwarb. Von 1965 bis 1970 war Manfred Köhnlechner der Generalbevollmächtigte des Konzerns. 1970 übernahm Bertelsmann ein Drittel des Medienimperiums Axel Springers mittels eines Betrages von 300 Millionen DM, der laut Spiegel-Magazin [7] mit Hilfe eines aufgenommenen Kredites der WestLB (damals 1/3 im Besitz des SPD-regierten Landes NRW) zu 3,5 % verzinst wurde. Die Transaktion wurde noch im gleichen Jahr wieder rückgängig gemacht. Der Kress-Report gab am 20. Juli 1970 als Grund die „Schwierigkeiten, die sich aus der gleichzeitigen Beteiligung des Hauses Bertelsmann an den Häusern Axel Springer und Gruner+Jahr ergeben“ an. Im April 1971 wurde Bertelsmann in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

1974 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues Verlags- und Verwaltungsgebäude der Bertelsmann AG in Gütersloh. 1975 wurde der Bertelsmann-Lesering 25 Jahre alt und umfasst 7,5 Millionen Buchclub-Mitglieder, die 25 Buch- und Schallplattengemeinschaften in 18 Ländern angehörten. Am 11. April 1976 starb der Mitbegründer des Leserings, Fritz Wixforth. Bertelsmann versuchte zusehends weiter international an Gewicht zu gewinnen und erwarb 1977 eine Mehrheitsbeteiligung an Bantam Books, den bis dato größten Verlag der Welt. Im November 1979 kam es zu einem Großbrand in der Druckerei Mohndruck in Gütersloh mit einem Sachschaden von 20 Millionen DM. Im gleichen Jahr wurde das amerikanische Label Arista erworben. Später kamen auch noch das Plattenlabel RCA und das Verlagshaus Doubleday hinzu. Die Musikaktivitäten wurden fortan unter dem Label BMG gebündelt. 1980 besuchte Bundeskanzler Helmut Schmidt Bertelsmann und sprach vor 3000 Mitarbeitern. Am 29. Juni 1981 erhielt Reinhard Mohn anlässlich seines 60. Geburtstages die Ehrenbürgerschaft der Stadt Gütersloh. 1985 hatte Bertelsmann nunmehr 150 Jahre Bücher verlegt und den Buchclubs gehörten weltweit mehr als 16 Millionen Mitglieder an.

1990–1999

1990, mit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Ende des Kalten Krieges expandierte die Bertelsmann AG auch in Osteuropa. Dem Unternehmen gehörten damals 42.500 Mitarbeiter an und der Jahresumsatz betrug 13,323 Milliarden DM.

1993 übertrug Reinhard Mohn 68,8 % der Unternehmensanteile der AG auf die bereits 1977 von ihm gegründete Bertelsmann Stiftung. Die Familie Mohn bestimmt bis heute über Sitze und Stimmen in der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) und damit über die Erhaltung der Unternehmenskultur. In diesem Zusammenhang fiel einmal der Satz Reinhard Mohns: „Die Hauptversammlung bin ich“.

1995 trat Bertelsmann zusammen mit AOL in Europa ins Multimediageschäft ein, die Anteile wurden jedoch im Jahr 1998 schon wieder für 1,4 Milliarden Euro an AOL zurückverkauft.

1997 fusionierte die Ufa Film- und Fernseh-GmbH mit der luxemburgischen CLT. 1998 wurde der Verlag Random House mit Sitz in New York City aufgekauft. 1998 übernahm Thomas Middelhoff den Vorstandsvorsitz von Mark Wössner.

1999 bis heute

1999 übertrug Reinhard Mohn seine Stimmrechte auf die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft. Der 1998 angetretene Vorstandsvorsitzende Thomas Middelhoff setzte sich zum Ziel, jeden Mitarbeiter bis 2000 mit einem PC samt Peripherie für zu Hause als Arbeitsanreiz auszustatten.

Im Sommer 1999 startete Bertelsmann zusammen mit den Gesellschaftern Gruner + Jahr sowie RTL die Internet-Auktionsplattform Andsold.de, musste diese aber am 30. November 2000 wieder einstellen. Die registrierten Mitgliederdaten wurden an ebay.de übergeben.

Im Jahr 2000 entstand unter dem Namen RTL Group der größte Hörfunk- und Fernsehveranstalter Europas. Im selben Jahr wurde der Verkauf der Anteile an AOL Europe für 6,75 Milliarden US-Dollar verkündet.

Nachdem sich Middelhoff und Bertelsmann trennten, schlug Gunter Thielen ab 2002 einen neuen Kurs ein und setzte auf Einsparungen.

Im Jahr 2002 übernahm Bertelsmann unter dem neuen Vorstandsvorsitzenden Thielen Zomba Records und stützte damit seine Musiksparte BMG.

2003 erwarb die Tochter Random House auch den Heyne Verlag aus München. Im selben Jahr publizierte Reinhard Mohn ein Buch mit dem Titel „Die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmers“.

2004 fusionierte BMG mit der Musiksparte des Sony Konzerns zu Sony BMG Music Entertainment. Das neue Unternehmen ist ein Joint Venture von Sony und Bertelsmann. Im Jahr 2005 war Sony BMG das erste bekanntgewordene Unternehmen, welches Rootkits für das digitale Rechtemanagement (DRM) einsetzte. Nach heftigen Protesten von Kunden und Kritikern wurden diese jedoch zurückgezogen. Ein Imageschaden konnte jedoch nicht vermieden werden. Rootkits werden von den Programmierern von Mal- und Spyware verwendet, um ihre illegalen Aktivitäten zu verbergen.

Bis zum 30. Juni 2006 lagen 25,1 % der Kapitalanteile bei der Groupe Bruxelles Lambert (GBL), zu 57,6 % bei der Bertelsmann Stiftung und zu 17,3 % bei der Familie Mohn. Mit dem 1. Juli 2006 wurde der Anteil der GBL von der Bertelsmann Stiftung und der Familie Mohn mit etwa 4,5 Mrd. € zurückgekauft. Die Kapitalanteile der Bertelsmann AG verteilen sich ab Juli 2006 wie folgt: Bertelsmann Stiftung 76,9 %, Familie Mohn 23,1 %. Die Stimmrechte liegen zu 100 % bei der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft. Die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft wiederum wird von der Familie Mohn kontrolliert. Das stärkste Gewicht fällt dabei auf die zweite Ehefrau Reinhard Mohns, Liz Mohn, die zugleich Mitglied im Aufsichtsrat der Bertelsmann AG ist.

Am 6. September 2006 wurde bekannt, dass Bertelsmann seinen Musikverlag BMG Music Publishing für 1,63 Mrd. Euro an Vivendi verkaufen wird. Mit diesem Verkauf finanziert Bertelsmann zum Teil den Aktienrückkauf von der belgischen Groupe Bruxelles Lambert vom 1. Juli 2006.[8]

Die Bertelsmann AG ist mittlerweile eines der weltgrößten Medienunternehmen mit Niederlassungen in 63 Ländern und mehr als 100.000 Mitarbeitern (30. Juni 2007). Der Umsatz betrug konzernweit im Jahre 2006 19,3 Milliarden €, der Gewinn vor Steuern (Operating EBIT) 1,87 Milliarden €.

Im April 2007 kaufte Bertelsmann dem Medienkonzern Time die restlichen 50 % des 2000 gemeinsam gegründeten Unternehmens Bookspan ab. Nach der vollständigen Übernahme ist Bertelsmann in den USA zum größten Direktanbieter für Musik, Filme und Bücher aufgestiegen. Time Inc. erhält dafür im Zuge seiner Konzentration auf sein Kerngeschäft rund 110 Millionen Euro von Bertelsmann.

Die 100-prozentige Tochter BMG Music Publishing wurde 2007 an Universal Music verkauft.

Die Bertelsmann AG gab am 5. August 2008 den beabsichtigten Ausstieg aus dem Joint Venture Sony BMG Music Entertainment und den Verkauf des 50-prozentigen Anteils an Sony bekannt. Dieser wurde zum 1. Oktober 2008 nach Erhalt aller kartellrechtlicher Genehmigungen vollzogen. Das Musikunternehmen Sony BMG wurde zu einer 100-%-Tochter der Sony Corporation of Americaund firmiert nun unter dem Namen Sony Music Entertainment. Die Bertelsmann Music Group (BMG) wurde nicht "beerdigt", sondern neu ausgerichtet. BMG übernimmt von nun an das Management von Musikrechten. "Bertelsmann will so eine Lizensierungs- (sic!) und Verwaltungsplattform für die Vermarktung von Musikrechten unter der Marke BMG etablieren", so das Fachmagazin Horizont.[9]

Im Jahr 2008 bekam der Gütersloher Medienkonzern die beginnende Rezession im Medienmarkt zu spüren: Der Umsatz blieb 2008 gegenüber 2007 auf vergleichbarer Basis mit 16,1 Milliarden Euro zwar halbwegs stabil (minus 0,5 %), der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen (Operating Ebit) sank jedoch deutlich um 8,7 % auf nur noch 1,6 Milliarden Euro.[10]

Kritik

Für eine kritische Einschätzung der politischen Einflussnahme des Bertelsmann-Konzerns siehe den Abschnitt Kritik im Artikel zur Bertelsmann-Stiftung.

Siehe auch

Quellenangaben

  1. Website der Bertelsmann AG: Zahlen & Fakten
  2. Website der Bertelsmann AG: Zahlen & Fakten
  3. Pressemitteilung der Bertelsmann AG vom 11.01.2008.
  4. für RTL arbeiten direkt und bei Zulieferern zusätzlich zur Stammbelegschaft einige tausend freie Mitarbeiter
  5. Zuzüglich 987 Mitarbeiter im Bereich "Corporate".
  6. Geschäftsbericht der Bertelsmann AG vom 18. März 2008
  7. Der Spiegel (11/1970): "Freundlicher Moloch“, 9. März 1970, S.99-111
  8. Die Presse: "Musikverlag um 1,63 Mrd. € verkauft", 6. September 2006
  9. Horizont.net: "Bertelsmann verabschiedet sich aus Joint-Venture mit Sony / BMG wird neu ausgerichtet", 5. August 2008
  10. Horizont.net: "Bertelsmann spürte Krise schon 2008 / Vorstand verzichtet auf die Hälfte seines Gehaltes", 24. März 2009

Literatur

  • Richard Albrecht: Medienprofit & Medienideologie - am Beispiel Bertelsmann. Buch & Leser in der BRD [...], phil. Diss., Bremen 1976, 83ff. (Kapitel II/2).
  • Jörg Becker: Der Bertelsmann-Konzern, in: Dieter Prokop, Medienforschung Band 1: Konzerne, Macher, Kontrolleure. Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 1985.
  • Werner Biermann, Arno Klönne: Agenda Bertelsmann. Ein Konzern stiftet Politik. Papyrossa, Köln 2007. ISBN 3894383720
  • Frank Böckelmann, Hersch Fischler: Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums. Eichborn, Frankfurt 2004. ISBN 3821855517
  • Saul Friedländer, Norbert Frei, Trutz Rendtorff, Reinhard Wittmann: Bertelsmann im Dritten Reich. C. Bertelsmann, München 2002. ISBN 3570007138
  • Thomas Lehning: Das Medienhaus. Geschichte und Gegenwart des Bertelsmann-Konzerns. Fink, Paderborn 2004. ISBN 3770540352
  • Thomas Schuler: Die Mohns. Vom Provinzbuchhändler zum Weltkonzern. Die Familie hinter Bertelsmann. Campus, Frankfurt 2004. ISBN 3593373076
  • Thomas Barth (Hrsg.): Bertelsmann - Ein Medienimperium macht Politik. Expansion als Bildungsdienstleister und politische Einflussnahme -internationale Perspektive. Tagungsband des Bertelsmann (-kritischen) Kongresses Hamburg 2005. Anders, Hamburg 2006. ISBN 3-939594-01-6
  • Tomislav Novoselac: Erschließung von 40 000 Schallplatten durch das Unternehmensarchiv der Bertelsmann AG, in: Archiv und Wirtschaft, Heft 1/2009, S. 29-36.

Weblinks

Aufsätze

Artikel

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