- Betty Naomi Goldstein Friedan
-
Betty Friedan [ˈfɹiːdən] (* 4. Februar 1921 in Peoria (Illinois); † 4. Februar 2006 in Washington (D.C.); eigentlich Betty Naomi Goldstein) war eine US-amerikanische Feministin und Publizistin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Friedan kritisierte die Reduktion von Frauen auf eine Rolle als Mutter und Hausfrau. In ihrem Buch Der Weiblichkeitswahn (The Feminine Mystique, 1963), das in viele Sprachen übersetzt und bis zu ihrem Tod international über drei Millionen Mal verkauft wurde, wies sie unter anderem darauf hin, wie die tief verwurzelten Vorstellungen von den Aufgaben einer Frau und Mutter in der Familie z.B. durch die Werbung und damit die Konsumgüterindustrie unterstützt wurden. Eines ihrer konkreten Beispiele entlarvte den Unsinn der vielfältigen Putzmittel im Haushalt. Deren Existenz sollte den Frauen das Gefühl verleihen, sie seien Expertinnen auf dem Gebiet des Saubermachens, wozu sie eine Batterie chemischer Produkte benötigten. Indirekt sollte dies den Frauen auch das Gefühl geben, im Haushalt eine unersetzbare Rolle zu spielen.
Im Jahr 1966 gründete sie die National Organization for Women (NOW), deren erste Präsidentin sie bis 1970 war. Friedan war entgegen Vertretern anderer feministischer Strömungen der Ansicht, die Emanzipation der Frauen solle nicht gegen die Männer, sondern vielmehr mit den Männern durchgesetzt werden.
Betty Friedan starb an ihrem 85. Geburtstag in ihrem Haus in Washington D.C. an Herzversagen.
Werke (Auswahl)
- Beyond gender. The new politics of work and family. Woodrow Wilson Center Press, Washington, D.C. 1997, ISBN 0-943875-84-6.
- Das hat mein Leben verändert. Beiträge und Reflexionen zur Frauenbewegung ("It changed my life"). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1982, ISBN 3-499-17651-3 (Teilausgabe des Originals)
- Mythos Alter ("The fountain of age"). Rowohlt Verlag, Reinbek 1997, ISBN 3-499-60345-4 (mit der gleichen streitlustigen Intelligenz, mit der sie den „Weiblichkeitswahn“ entkräftete, zerlegt Betty Friedan in diesem provozierenden Buch den Mythos von Senilität und Verfall im Alter).
- Der Weiblichkeitswahn oder Die Selbstbefreiung der Frau. Ein Emanzipationskonzept ("The feminine mystique"). Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-499-16721-2.
- Der zweite Schritt. Ein neues feministisches Konzept ("The second stage"). Rowohlt, Reinbek 1982, ISBN 3-498-02040-4 (leicht gekürzte Fassung)
Literatur
- Judith Hennessee: Betty Friedan. Her Life. Random House, New York 1999, ISBN 0-679-43203-5.
- Daniel Horowitz: Betty Friedan and the making of the feminine mystique. The American Left, the Cold War, and Modern Feminism. Paperback Edition. University of Massachusetts Press, Amherst, Mass. 2000, ISBN 1-55849-276-3.
- Janann Sherman (Hrsg.): Interviews with Betty Friedan. University Press, Jackson, Miss. 2002, ISBN 1-57806-480-5.
Weblinks
- Literatur von und über Betty Friedan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Das Nichts der Häuslichkeit: Nachruf auf Betty Friedan von Konstantin Sakkas, in: Der Tagesspiegel, 6. Februar 2006.
- Joanne Morgan: Social Change and Betty Friedan's The Feminine Mystique: A Study of the Charismatic Author-Leader, Diss. (Soziologie) Sydney 2006.
Personendaten NAME Friedan, Betty Naomi Goldstein ALTERNATIVNAMEN Betty Friedan (ihr Autorenname) KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Feministin und Publizistin GEBURTSDATUM 4. Februar 1921 GEBURTSORT Peoria, Illinois STERBEDATUM 4. Februar 2006 STERBEORT Washington (D.C.)
Wikimedia Foundation.