- Bezirk Brüx
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Der Okres Most (übersetzt mit Bezirk Brüx) ist eine Gebietskörperschaft in der Ústecký kraj (Aussig) in Tschechien. Die Okresy waren in etwa vergleichbar mit den Landkreisen in Deutschland und wurden zum 31. Dezember 2002 als Gebietskörperschaften aufgelöst.
Mit seiner Fläche von 467 km² ist er der zweitkleinste Bezirk Kreises. Im Norden grenzt er mit dem Erzgebirge an Deutschland, die anderen innerstaatlichen Grenzen bilden okres Chomutov, okres Louny und okres Teplice. Im Ort gibt es nur 26 Gemeinden mit 70 Ortsteilen, davon vier Städte. Das liegt zum großen Teil daran, dass viele Orte dem Bergbau weichen mussten. In Mostecko leben etwa 117.000 Einwohner, davon 89 % in den Städten.
Geographische Lage
Das Gebiet besteht er aus drei Geographischen Einheiten: Im Norden das Erzgebirge, im Südosten Ausläufer des Böhmischen Mittelgebirges und im Südwesten Žatecká plošina. Die Mitte bildet Mostecká kotlina in der Form einer Pfanne. Zwischen dem Tal und dem Bergkamm des Erzgebirgemassivs besteht ein Höhenunterschied zwischen 250 bis 900 Meter. Höchster Punkt ist der Berg Loučná, 956 m ü. M. und der tiefste der Fuß des Bergs Bořeň mit 204 m ü. M., an dem die Bílina den Bezirk verlässt. Sie besteht aus dem Hauptfluss des Bezirks mit seinem Zufluss Srpina.
Klima
Das Klima ist recht warm, die durchschnittliche Temperatur liegt bei 8,4–8,8 Grad Celsius, die Niederschlagsmenge mit 500 Millimeter niedrig. Durch seine vielfältige Form bilden sich oft Nebel. Der größte Teil ist bewaldet durch Bäume die recht gut mit den schwierigen Bedingungen zurechtkommen (Birken, Eschen, Vogelbeerbäume, Erlen, Buchen, Fichten und Kiefer).
Naturschutzgebiete
Das Vorkommen an Naturschätzen hatte negativen Einfluss auf die Landwirtschaft. Lediglich 30 % des Bodens kann landwirtschaftlich genutzt werden, der niedrigste Wert im Kreis. 1969 wurde das Naturreservat Jezerka ausgerufen, die die geobiologische Zonen der Laubwaldgebiete und der Felsenlandschaft um den Berg Jezerka (706 m.ü.M.) schützen soll. Das Naturreservat Černý rybník (1993) befindet sich in der Nähe des Ortes Klíny. Seine Wasseroberfläche befindet sich in einer Meereshöhe von 805 Metern, und das Reservat schützt den Charakter einer Gebirgswasserfläche. Die Moorschichten reichen dabei bis in einer Tiefe von sieben Metern. Daneben findet sich hier eine reichhaltige Pflanzenwelt.
Umwelt
Das hohe Vorkommen von Naturschätzen hatte jedoch eine negative Entwicklung auf die Umwelt im Bezirk. Während des kommunistischen Regimes war der Kohlebergbau gleichzeitig der Rohstofflieferant für die Energiewirtschaft. Die Kohlen-Elektrizitätswerke aber auch das Chemische Werk bei Záluží fügten den Wäldern gerade in den 70er Jahren enorme Schäden zu und das Waldsterben erreichte gerade in dem empfindlichen Klima des Erzgebirges nie gekanntes Ausmaß. Zum Teil starben ganze Waldgebiete ab, und die Bergkämme bestanden nur noch aus ausgetrockneten Wiesen. Erst durch die Wiederaufforstung und dem Einsatz von neuen Technologien besserten sich in den letzten Jahrzehnten die Umweltbedingungen. Während der vierzig Jahre nach dem Krieg wurden in der Gegend durch den Kohleabbau auch 130 Industriebetriebe stillgelegt. Daneben verschwanden achtzig Orte von der Bildfläche, darunter die komplette Altstadt der Bezirkshauptstadt Most (Brüx). In den letzten Jahrzehnten verschlechterten sich die Perspektiven der Braunkohlenutzung und viele Unternehmen der schweren Industrie wurden geschlossen. Als Folge kam es zur höchsten Arbeitslosigkeit in ganz Tschechien. Derzeit versucht man, durch eine Qualifikation der Beschäftigten und der Ausweisung von Industriezonen, Investoren anzulocken. Voraussetzung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region ist die Modernisierung und der Bau der Verkehrsanbindungen zwischen den Wirtschaftszentren. Dazu zählen die Fertigstellung des Autobahnnetzes, der Ausbau der Fernstraßen und des Schienennetzes sowie die Anbindung an Deutschland.
Fremdenverkehr
Der Bergbau hatte jedoch auch weiterhin eine negative Auswirkung auf das Leben der Menschen, das Landschaftsbild und die Umwelt aber auch den Fremdenverkehr. Obwohl viele Erlässe die Rekultivierung der Landschaft und den Umweltschutz verbessern sollten, kam es oft zur Missachtung und Nichteinhaltung. Derzeit zeigen sich erste Erfolge in der Wiederbelebung der Landwirtschaft durch Obstanbau, Waldwirtschaft und Weinbau. Der Fremdenverkehr kam fast völlig zum Erliegen. Lediglich im Erzgebirge wird derzeit wieder der Tourismus durch Wintersport und den Bau von Wander- und Radwegen wieder angekurbelt. Historische Schätze hat die Region nur noch wenige.
Sehenswürdigkeiten
- Bedeutendste Sehenswürdigkeit ist die vor dem Abriss gerettete Dekanatats-Kirche in Most. Diese wurde 1977 über 841 m aus der ehemaligen Altstadt auf ihren heutigen Standort verschoben, eine Ausstellung in der Kirche informiert darüber. Bekannte Ausflugsziele sind auch die Burg Hněvín auf dem nahen Schlossberg sowie das Autodrom und die Pferderennbahn.
- Horní Jiřetín (Georgenthal) war ein berühmter Wallfahrtsort auf dem Handelsweg von Sachsen. Die ersten schriftlichen Nachweise stammen aus dem 13. Jahrhundert. Der Kaiser Franz Josef I. ernannte es sogar zur Stadt. In der Gemeinde befinden sich heute die Barockkirche Nanebevzetí Panny Marie mit einer Barockpfarrei.
- Schloss Jezeří, welches ursprünglich eine gotische Burg war und seit der Schlacht am weißen Berg Eigentum der Lobkowicz war. Im 19. Jahrhundert war es Zentrum des kulturellen Lebens in der Region.
- In Litvínov befindet sich das Schloss Valdštejnský zámek aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit einem Schlosspark im englischen Stil. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der sogenannte Kolektivní dům (Kollektives Haus) auch Koldům genannt, erstellt. Der Komplex stellte zu dem Zeitpunkt die neue Art des Wohnens mit komplett ausgestatteten Wohnungen und allen benötigten Dienstleistungen dar. An dem Gebäude zeigt wegen seiner Originalität auch UNESCO Interesse.
Städte und Gemeinden
Bečov (Hochpetsch) - Bělušice (Bieloschitz) - Braňany (Prohn) - Brandov (Brandau) - Český Jiřetín (Georgendorf) - Havraň (Hawran) - Hora Svaté Kateřiny (Sankt Katharinaberg) - Horní Jiřetín (Obergeorgenthal) - Klíny (Göhren) - Korozluky (Kolosoruk) - Lišnice (Lischnitz) - Litvínov (Oberleutensdorf) - Stadt - Lom (Bruch) - Louka u Litvínova (Wiese) - Lužice ( Luschitz) - Malé Březno (Kleinpriesen) - Mariánské Radčice (Maria Ratschitz) - Meziboří (Schönbach) - Most (Brüx) - Stadt - Nová Ves v Horách (Gebirgsneudorf) - Obrnice (Obernitz) - Patokryje (Patokrey) - Polerady (Polerad) - Skršín (Skirschina) - Volevčice (Wolepschitz) - Želenice (Sellnitz)
Geschichte
Archäologische Funde in der Region Most:
Die Region von Brüx war schon seit der Mittleren Steinzeit (8300 bis 5500 v. Chr.), vor allem in der Gegend um den Kummernsee besiedelt. Weitere Funde stammen aus der jüngeren Steinzeit (5500 bis 4200 v.Chr.), der Bronzezeit bis in die Zeit der römischen Herrschaft. Erste schriftliche Nachweise stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Zeitraum Zeitraum Fundorte Paläolithikum bis 8.000 v Chr. Bečov, komořany, Kamenná Voda, Záluží Mesolithikum 8.000 bis 5.500 v. Chr. Komořany, Souš Neolithikum 5.500 bis 4.000 v.Chr. Most, Libkovice Eneolit 4.000 bis 2.000 v.Chr. Souš, Čepihory, Konobrže, Souš, Patokryje, Dřínov, Dolní Jiřetín, Komobrže, Most, Obrnice Bronzezeit 2.000 bis 800 v.Chr. Kamená Voda, Konobrže, Kopisty, Libkovice, Malé Březno, Most, Obrnice, Statinice, Třebušice Eisenzeit 800 v. Chr. bis 600 n.Chr. Bečov, Hořany, Konobrže, Libkovice, Kamená Voda, Konobrže, Mariánské Radčice, Most, Nemilkov, Skršín, Stránce, Střinice Frühes Mittelalter 600 n.Chr. bis 1.200 n.Chr. Komořany, Kopisty, Malé Březno, Most, Vršany, Židovice Orte im okres Most nach dem Jahr ihrer ersten schriftlichen Erwähnung
11. Jahrhundert
Most 1040 - Kopisty 1057 - Liběšice 1057
12. Jahrhundert
13. Jahrhundert
Bylany 1203, Odolice 1203, Svinčice 1207, Lužice 1226, Lipětín 1227, Slatinice 1227, Velebudice 1227, Bělušice 1231, Bedřichův Světec 1238, Ervěnice 1238, Ves Svatého Václaca 1238, Braňany 1239, Komořany 1250, Polerady 1250, České Zlatníky 1263, Dolní Jiřetín 1263, Střimnice 1276, Nemilkov 1280, Havraň 1281, Saběnice 1281, Obrnice 1282, Zahražany 1283, Vtelno 1285, Louka 1289, Rudolice nad Bilínou 1298
14. Jahrhundert
Želenice 1307, Souš 1312, Korozluky 1326, Bečov 1327, Čepirohy 1331, Dobrčice 1333, Moravěves 1333, Růžodol 1333, Volevčice 1333, Záluží 1333, Lom 1341, Marianské Radčice 1341, Pařidla 1341, Fláje 1346, Koporeč 1350, Vršany 1350, Albrechtice 1352, Holešice 1352, Horní Jiřetín 1352, Horní Litvínov 1352, Sedlo 1352, Klíny 1355, Jezeří 1365, Chanov 1368, Malé Březno 1369, Lišnice 1380, Chrámce 1381, Milá 1381, Židovice 1381, Janov 1386, Skyřice 1391, Třebušice 1391, Hořany 1396, Konobrže 1394, Chudeřín 1398, Dolní Litvínov 1398, Lounice 1398, Meziboří (Šenbach) 1398, Patokryje 1400
15. Jahrhundert
Černice 1409, Zaječice 1413, Mníšek v Krušných horách 1425, Stránce 1437, Kamena Voda 1450, Vysoké Březno 1460, Hora Svaté Kateřiny 1480, Kaňkov 1495
16. Jahrhundert
Dřínov 1542, Brandov 1549, Loučná 1549, Malý Háj 1549, Lesná 1564, Nová Ves v Horách 1564, Dvorů 1565, Šumná 1570, Hamr 1583, Horní Ves 1583, Rašov 1583, Křižatky 1585, Český Jiřetín 1596, Mikulovice 1599
17. Jahrhundert
Rudolice v Horách 1606, Zelený Důl 1606, Písečná 1654
18. Jahrhundert
19. Jahrhundert
Mariánské Ùdolí 1845
Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des okres Most 1869 - 1921
Gemeinde Jahr 1869 Jahr 1890 Jahr 1910 Jahr 1921 Albrechtice 467 442 711 715 Braňany 239 353 810 973 Čepirohy 246 380 420 525 Černice 258 346 463 536 Dolní Jiřetín 591 2361 3283 3162 Chudeřín 355 581 3690 3463 Ctrnáct Dvorců 198 476 558 370 Dolní Litvínov s Lipětín 832 2614 3726 2761 Dřínov 193 257 1387 1580 Ervěnice 980 1975 3579 4028 Hamr 365 481 818 883 Horní Jiřetín 1323 1960 3258 3150 Horní Litvínov 3225 5967 9842 9429 Hořany 333 605 813 893 Janov 644 996 1282 1253 Kopisty 816 2004 5073 5201 Konotrže 164 182 1028 1113 Komořany 450 1512 2269 2293 Libkovice 424 607 1434 1794 Lom 793 1855 8841 8806 Loučná 355 488 1030 887 Louka 357 535 2056 887 Mariánske Radčice 39 456 915 1007 Most 6487 15247 26208 27785 Rudolica nad Bílinou 132 245 318 389 Růžodol 111 211 1079 1272 Skýřice 126 136 277 325 Souš 378 2655 4082 4326 Střmice - 353 511 546 Třebušice 253 920 1625 1624 Záluží 435 1487 4051 375 Wegen Kohleförderung liquidierte Orte
Albrechtice u Mostu, Braňany (Teiliquidation), Bylany, Čepirohy (Teiliquidation), Čtrnáct Dvorců, Dolní Jiřetín, Dolní Litvínov, Dřínov u Komořan, Ervěnice, Fláje (Bau einer Talsperre), Holešice, Hořany, Jezeří, Kamená Voda, Komořany, Konobrže, Kopisty, Libkovice, Lipětín, Most (Altstadt), Pařidla, Rudolice nad Bílinou, Růžodol, Skyřice, Slatinice, Souš, Stránce, Střmice, Třebušice, Velebudice, Vršany, Záluží, Židovice
Denkmäler im okres Most, die nach 1962 liquidiert wurden
- Albrechtice - Kirche Aller Heiligen (Kostel Všech Svatých)
- Dolní Jiřetín - *Arbeiterkolonie 107-119, *Kirche des Heiligen Nikolaus (Kostel Svatého Mikuláše), *Rathaus
- Dřínov - Kapelle des Heiligen J.Nepomuk
- Holešice – Kirche des Heiligen Nikolaus (kostel sv. Mikuláše)
- Hořany – Das Areal des Schlosses, Schlosskapelle des Hl. Blažej (Kapela sv. Blažeje)
- Jezeří – Schlossareal mit dem Schlosspark, Försterhaus
- Kopisty – Kostel des Corpus Gottes (Kostel Božího Těla), Denkmal der Opfer des Dezember Aufstandes, Arbeiterkolonie
- Most – Zabražanská Kaple, Glockenhaus bei der Dekankirche, Kirche des Hl. Franz Serafin mit Kloster, Kapuzinerkirche Himmelfahrt der Jungfrau Maria, Kirche des Hl. Wenzel, Kirche der Piariten, Stadtmauern mit Wassergraben, $ Kappelen des Kreuzweges, Ritterkreuzspital, Stadttheater, Schützenhaus, Gymnasium, Post und Schule sowie die gesamte Altstadt.
- Pařidla - Schloss
- Statinice – Kirche des Hl. Simon und der Judith (kostel sv. Šimona a sv. Judy)
- Stránce – Areal des Schlosses
- Židovice – Kirche der Himmelfahr der Jungfrau Maia (Kostel Nanebevzetí P. Marie)
Denkmäler im okres Most, die nach 1962 verlegt wurden
- Albrechtice – Boží muka und zwei Kreuze nach Mariánské Radčice, Kreuz nach Most
- Chárov – Denkmal des Hl. Florian nach Most
- Dolí Jiřetín – Denkmal des Heiligen Georg nach Litvínov, Kruzifix und Denkmal des Heiligen Jan Nepomucký und des Heiligen Anton von Padua nach České Zlatníky
- Dřinov – Denkmal des Hl. Felix und des Hl, Oldřich bei der römoischen Kapelle des Hl. J. nepomucký nach Litvínov
- Ervěnice – Denkmal des Hl.Florian und Denkmal des Hl. J. Nepomucký nach Malé Březno
- Holesice – Gottes Qualen, Denkmal des Hl. Vavřinec und Denkmal des Hl. Felix und Hl. J. Nepomucký nach Mariánské Radčice
- Jezeří – 2 mythologische Denkmäler nach Schloss Duchcov
- Kamená Voda – Denkmal der Madonna nach Mariánské Radčice
- Komořany – Marmorsäule nach Most
- Konodrže – Barocksockel nach Most
- Kopisty – Denkmal des Hl. Florian nach Most
- Libkovice – Kapelle nach Most
- Louka – Marmosäule nach Lom
- Most – Denkmal des Hl. J. Nepomucký nach Bečov, alle andere Denkmäler in das Neubaugebiet von Most
- Slastinice – kreuz nach Most
- Souš – Denkmal des Hl. Prokop nach Most
- Stránce, Denkmal des Hl. J. Nepomucký nach Jezeří und Denkmal der Vier Jahreszeiten nach Bečov
- Vysoké Březno – Sockel jmit dem Relief von Madonna nach mariánské Radčice
Weblinks
- Kirche des Hl. Jakob – Spätromanische Kirche - Bělušice
- Frühbarockschloss Jezeří - Horní JiřetínBarockschloss mit Park –
- Wallfahrtsort Mariánské Radčice - Mariánské Radčice
- Kirche Himmelfahrt der Jungfrau Maria – Gotische Kirche – Most
- Kirche des Hl. Georg České Zlatníky – Kirche aus dem 17. Jh. – Obrnice
Siehe auch
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