Bijagos-Archipel

Bijagos-Archipel
Karte des Bissagos-Archipels

Der Bissagos-Archipel (auch Bijagós-Archipel oder Bissagosinseln) ist eine aus 88 Inseln bestehende Inselgruppe vor der Küste Guinea-Bissaus im Atlantischen Ozean.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zu vorkolonialen Zeiten spielte der Archipel eine zentrale Rolle im westafrikanischen Handel und baute eine starke Marine auf. Dies ermöglichte es den Bewohnern, 1535 die Portugiesen von der Eroberung der Inseln abzuhalten. Der Archipel wurde erst 1936 von Portugal teilweise annektiert und an die Kolonie Portugiesisch-Guinea angegliedert. Eine vollständige Eroberung gelang den Portugiesen nie. Der Bissagos-Archipel wurde zusammen mit Portugiesisch-Guinea 1973 zum unabhängigen Guinea-Bissau.

Heute haben etwa 21 Inseln eine größere Bevölkerung, die anderen Inseln sind nur geringfügig bewohnt. Die Inseln Bubaque, Bolama und Caravela sind die meistbevölkerten. Ein wenig Tourismus ist auf den Inseln Bubaque, Rubane, Bolama, Orango und João Vieira zu verzeichnen.

Geographie

Satellitenfoto des Bissagos-Archipels (mit Blick nach Süden)

Die gesamte Inselgruppe wurde 1996 von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt. Die südlichen Inseln sind heute ein Naturreservat.

Die 21 größten Inseln sind:

  • Bolama
  • Bubaque
  • Canogo
  • Carache
  • Caravela
  • Eguba
  • Enu
  • Formosa
  • Galinhas
  • João Vieira
  • Maio
  • Meneque
  • Orango
  • Orangozinho
  • Ponta
  • Roxa
  • Rubane
  • Soga
  • Unhocomo
  • Uno
  • Uracane

Demografie

Etwa 19 Inseln sind dichter bevölkert, viele der übrigen Inseln sind u. a. auch wegen ihrer geringen Fläche unbewohnt. Die Bevölkerung besteht größtenteils aus den etwa 9.000 Angehörigen des Bissago-Volkes, das die gleichnamige Sprache spricht: die Bissago-Sprache.

Politik

Der Bissagos-Archipel hat ein beachtliches Maß an Autonomie von Guinea-Bissau.

Wirtschaft

Die traditionelle Wirtschaft basiert auf der Fischerei, dem Anbau von Reis und der Gewinnung von Palmöl. Der Tourismus spielt bislang nur eine untergeordnete Rolle.

Kultur

Die Frauen spielen eine wichtige Rolle im sozialen Leben. Die Mehrheit des Bissago-Volkes praktiziert Animismus und glaubt, dass die so genannten Iran-Figuren im Besitz von Gottheiten sind und viele Eigenschaften haben. So dienen sie als zentrales Objekt von Gottheits-Zeremonien, als Beschützer der Haushalte gegen Flüche und als Heiler. Sie werden an besonderen Stellen im Haus aufgestellt und es wird ihnen Opfer dargelegt.

Weblinks

11.528611111111-15.3783333333337Koordinaten: 11° 32′ N, 15° 23′ W


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