Billy Elliot – I Will Dance

Billy Elliot – I Will Dance
Filmdaten
Deutscher Titel: Billy Elliot – I Will Dance
Originaltitel: Billy Elliot
Produktionsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2000
Länge: 106 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Stephen Daldry
Drehbuch: Lee Hall
Produktion: Greg Brenman,
Jonathan Finn
Musik: Stephen Warbeck
Kamera: Brian Tufano
Schnitt: John Wilson
Besetzung
  • Jamie Bell: Billy Elliot
  • Julie Walters: Mrs. Wilkinson
  • Jamie Draven: Tony Elliot
  • Gary Lewis: Jackie Elliot, Billys Vater
  • Jean Heywood: Billys Großmutter
  • Stuart Wells: Michael
  • Nicola Blackwell: Debbie Wilkinson
  • Merryn Owen: Michael (25-jährig)
  • Adam Cooper: Billy (25-jährig)

Billy Elliot – I Will Dance ist der Debütfilm des britischen Regisseurs Stephen Daldry. Der Film basiert auf einem Originaldrehbuch von Lee Hall.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nordengland (Durham) während des Bergarbeiterstreiks 1984/1985: Die Kohleminen sind von Schließungen bedroht. Auch die Arbeiterfamilie Elliot ist davon betroffen. Sowohl der Witwer Jackie Elliot als auch sein Sohn Tony sind in den Minen beschäftigt. Um eine Schließung der Kohlenminen zu verhindern, streiken die Kumpel. Es kommt immer wieder zu Ausschreitungen zwischen den Streikenden und den arbeitswilligen Kollegen.

Während der Vater und der ältere Sohn im Streik sind, wird der jüngere Sohn Billy zum Boxunterricht geschickt. Billy fühlt sich dort allerdings sichtlich unwohl. So gerät er in die Ballettstunde bei Mrs. Wilkinson, die in der gleichen Halle mit ihrer Gruppe übt. Hier merkt er schnell, dass ihm das Tanzen viel besser liegt. Auch Mrs. Wilkinson erkennt das Talent, das in Billy schlummert, und fordert ihn immer mehr.

Billys Vater erfährt davon, dass Billy schon seit geraumer Zeit dem Boxunterricht ferngeblieben ist, und kommt hinter sein Geheimnis. Er tobt und verbietet Billy, weiterhin am Tanzunterricht teilzunehmen. Dies führt zu Konflikten innerhalb der Familie und auch zwischen dem Vater und Mrs. Wilkinson, welche nach wie vor an Billy glaubt. Auch Billys bester Freund Michael, der sich während des Films mehr und mehr als homosexuell offenbart, steht noch zu ihm.

Mrs. Wilkinson kämpft weiter um Billy und dessen Talent. So meldet sie ihn zum Vortanzen bei einer der renommiertesten Ballettschulen des Landes, der Royal Ballet School in London, an. Unbeabsichtigt sieht Billys Vater seinen Sohn tanzen und begreift, wie wichtig das Tanzen für diesen ist. Er tut von nun an alles, um Billy den Besuch der Ballettschule zu ermöglichen, und begleitet ihn nach London zum Vortanzen.

Das Vortanzen endet allerdings in den Augen Billys und seines Vaters in einem Desaster. Sie glauben nicht, dass Billy zwischen den ganzen hochtalentierten Tänzerinnen und Tänzern eine Chance hat. Tage später bekommt Billy den lange erwarteten Brief aus London. Billy öffnet ihn erst nach einigem Zögern. Zu seiner großen Überraschung ist es die Mitteilung, dass er ein Stipendium in London erhält. Das bedeutet jedoch auch, dass er seine Familie verlassen muss, um nach London zu gehen.

Jahre später fahren Billys Vater und sein Bruder Tony zur ersten großen Aufführung von Billy nach London, um ihn als Solotänzer in Tschaikowskis Schwanensee zu sehen. Im Publikum ist auch Michael zu finden.

Filmmusik

Im Film werden unter anderem folgende Musiktitel eingesetzt:

  • „Cosmic Dancer“ – T. Rex
  • „Get It On“ – T. Rex
  • „Town Called Malice“ – The Jam
  • „I Love to Boogie“ – T. Rex
  • London Calling“ – The Clash
  • „Children of the Revolution“ – T. Rex
  • „Shout to the Top“ – The Style Council
  • „Walls Come Tumbling Down“ – The Style Council
  • „Ride a White Swan“ – T. Rex
  • „Burning Up“ – Eagle Eye Cherry

Kritiken

„Das melodramatische Spielfilmdebüt von Stephen Daldry bettet gekonnt die bittersüße Story in einen harten, aber herzlichen Realismus. ‚Lebe deinen Traum‘, sagt der Film. ‚O.k., gemacht‘, ruft man begeistert zurück.“

Cinema

„Aufwendig in Szene gesetztes Drama, das das ganze Spektrum emotionaler Verführungskunst zum Einsatz bringt. Von der ausgefallenen Kulisse und den ausgefeilten Charakteren weiß der Film ebenso zu profitieren wie von der mitreißenden Musik.“

Film-Dienst[1]

„Doch keine Minute entgleitet "Billy Elliot" zu einer grauen Sozialstudie. Kameramann Brian Tufano, der schon in Filmen, wie "Trainspotting" und "Quadrophenia" zeigte, dass er ein Meister des visuellen Realismus ist, gelingen so kraftvolle, wie poetische Bilder. Wer schon an Filmen wie "Brassed off" und "Ganz oder gar nicht" seine Freude hatte wird in "Billy Elliot" alle Qualitäten des aktuellen britischen Kinos wiederentdecken. Humor, Autehntizität und viel viel Gefühl.“

BR-Online[2]

Hintergrund

  • Ursprünglich sollte der Film unter dem einfachen Titel Dancer veröffentlicht werden.
  • Teilweise wurde der Film inspiriert durch das Leben des professionellen Balletttänzers Philip Marsden, der wie die Titelfigur aus dem Norden Englands aus einer Familie von Minenarbeitern kommt. Lee Hall lernte ihn bei den Recherchen zu seinem Drehbuch kennen.
  • Der Film, der mit einem Budget von 5 Mio. US-Dollar produziert wurde, entwickelte sich zum großen Publikums- und Kritikerliebling. Allein in den USA spielte Stephen Daldrys Debütfilm mehr als das Vierfache seiner Produktionskosten ein, weltweit waren es knapp 110 Millionen US-Dollar.
  • Die Londoner Royal Ballet School wurde im Film durch Wardour Castle in Wiltshire ersetzt.

Auszeichnungen

Billy Elliot – I Will Dance wurde mit fünfzig Filmpreisen und der gleichen Anzahl an Nominierungen gewürdigt. Der Darsteller des Titelhelden, Jamie Bell, gewann den britischen Filmpreis BAFTA als bester Hauptdarsteller und setzte sich damit 2001 gegen vier Oscarpreisträger (Russell Crowe, Michael Douglas, Tom Hanks und Geoffrey Rush) durch, die ebenfalls in derselben Kategorie nominiert waren. Für den Oscar nominiert wurden Regisseur Stephen Daldry, das Originaldrehbuch von Lee Hall und Julie Walters, die als Billys Ballettlehrerin agiert.

BAFTA Awards 2001

  • Britischer Film des Jahres
  • Bester Hauptdarsteller: Jamie Bell
  • Beste Nebendarstellerin: Julie Walters
  • weitere 10 Nominierungen

César 2001

Nominierung in der Kategorie

  • Bester ausländischer Film

Empire Awards 2001

  • Beste Britische Schauspielerin: Julie Walters
  • Bester Newcomer: Jamie Bell
  • Bester Britischer Film

Golden Globe Award 2001

Nominierung in den Kategorien

  • Bester Film (Drama)
  • Beste Nebendarstellerin: Julie Walters

Academy Award 2001

Nominierung in den Kategorien:

  • Beste Nebendarstellerin: Julie Walters
  • Beste Regie: Stephen Daldry
  • Bestes Original-Drehbuch: Lee Hall

British Independent Film Awards 2000

  • Bester Film
  • Beste Regie: Stephen Daldry
  • Bester Newcomer (On Screen): Jamie Bell
  • Bestes Drehbuch: Lee Hall

Nominierung in den Kategorien:

  • Beste Schauspielerin: Julie Walters

Musical

Regisseur Stephen Daldry realisierte im Jahr 2004 eine Musical-Version des Filmes. Seit dem 31. März 2005 läuft diese mit großem Erfolg im Londoner Victoria Palace Theatre. Für die Musik des Musicals konnte Daldry Elton John gewinnen. Das Buch und die Texte schrieb Lee Hall. Im November 2007 wird sich für das Musical auch in Sydney im Capitol Theatre der Vorhang öffnen. Für den Herbst 2008 ist als weitere Spielstätte New York geplant.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kritik zu Billy Elliot – I Will Dance im Lexikon des internationalen Films, zitiert im Kabel-1-Filmlexikon
  2. BR-online

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