Biokommunikation

Biokommunikation

Der Kommunikationsbegriff in der Biologie kann sich zum einen auf die (zeichenvermittelten) Interaktionen zwischen Zellen, Geweben, Organen und Organismen zum Zwecke der Verhaltenskoordination aber auch auf die Informationsübertragung innerhalb eines Organismus beziehen, und auch auf die Übermittlung von Signalen und Nutzinformation zwischen zwei oder mehreren Einzelorganismen.

Inhaltsverzeichnis

Interne Kommunikationsvorgänge

Unter der inneren Kommunikation versteht man in der Regel die chemische/chemoelektrische Signalvermittlung durch Hormone und/oder das Nervensystem. Die beiden Methoden unterscheiden sich im Wesentlichen in der Reichweite des chemischen Botenstofftransports: während die hormonelle Kommunikation (Drüsenzelle -> Blutgefäßsystem -> Targetzelle mit Rezeptor) Entfernungen im Größenordnungsbereich Millimeter bis Meter abdeckt, müssen die neuronalen Transmitter lediglich den synaptischen Spalt überbrücken, der ca. 0,01 Mikrometer breit ist; langreichweitige Signalübermittlung findet in neuronalen Kommunikationssystemen über elektrische Signale - meist Aktionspotentiale - statt. Nach der Verteilung der Wirkorte kann man zwischen den Extremen der klassischen endokrinen Sekretion und der Neurotransmitterabgabe noch die Neurosekretion ansiedeln, bei der Neurohormone oder Neuromodulatoren mehr oder weniger direkt zu verschiedenen Zielsysteme transportiert werden. Die beiden Extremformen der chemischen Kommunikation im Organismus unterscheiden sich neben der Diffusions/Konvektionsdistanz auch in der Schnelligkeit und der Wirkdauer.

Externe Kommunikation

Zwischen Individuen fast aller Lebensformen existieren Formen der Kommunikation, die von der chemischen Kommunikation zwischen Bakterien, Protoktisten, Pilzen, Pflanzen (z.B. Ethylen) oder Tieren (Pheromone) über visuelle Reiz-Antwort-Beziehungen (z.B. Warntracht) bis hin zu ausgefeilter akustischer Kommunikation wie Sprachen mit definierten Begriffen und Grammatiken reichen.[1]

Einzelnachweise

  1. Witzany, G. (2007). The Logos of the Bios 2. Bio-Communication. Helsinki, Umweb

Siehe auch

Stimmfühlung, Phytohormone


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Günther Witzany — (* 25. August 1953 in Salzburg) ist Philosoph. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veröffentlichungen 3 Weblinks 4 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Chemische Ökologie — Die chemische Ökologie erforscht die Rolle chemischer Signale in den Wechselbeziehungen von Organismen. Hieraus ergeben sich unter anderem Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Günter Tembrock — (* 7. Juni 1918 in Berlin; † 26. Januar 2011 ebenda) war ein deutscher Zoologe, Verhaltensforscher und Autor. Er gründete 1948 in Berlin die erste deutsche Forschungsstätte für Ethologie und galt als der bedeutendste Forscher auf dem Gebiet der… …   Deutsch Wikipedia

  • Общение животных —         биокоммуникация, связи между особями одного или разных видов, устанавливаемые с помощью приёма производимых ими сигналов. Эти сигналы (специфические химические, механические, оптические, акустические, электрические и др., или… …   Большая советская энциклопедия

  • Biocommunication (science) — In the study of the biological sciences the general term Biocommunication is used to describe more specific types of communication within or between species of plants, animals, fungi and bacteria [Witzany, G. (2007) The Logos of the Bios 2. Bio… …   Wikipedia

  • Pflanzenneurobiologie — versteht sich als neues, interdisziplinäres Forschungsgebiet, das in Verbindung mit der Frage, wie Pflanzen ihre Umwelt wahrnehmen und darauf reagieren, die pflanzliche Signalverarbeitung untersucht. Diese erfolgt sowohl auf elektrischer, als… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilfried Kugel — (* 1949 in Berlin) ist ein deutscher Physiker und Psychologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Weblinks 4 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunikationswissenschaft — Kom|mu|ni|ka|ti|ons|wis|sen|schaft 〈f. 20; unz.〉 Wissenschaftszweig, der die Bedingungen u. Aspekte (z. B. gesellschaftliche, sprachliche, soziologische) der menschlichen Kommunikation erforscht * * * Kom|mu|ni|ka|ti|ons|wis|sen|schaft, die: vgl …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”