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Der Arbeitskreis der Stricherprojekte in Deutschland (AKSD) ist ein internationaler Fachkreis für Stricherarbeit.
Die Mitgliedsorganisationen des AKSD arbeiten seit mehr als 10 Jahren hauptamtlich und professionell sozialpädagogisch mit männlichen Prostituierten und mit männlichen Jugendlichen, die kurz vor dem Einstieg in die Szene der mann-männlichen Prostitution stehen. Mitglied im AKSD können nur Einrichtungen werden, die Stricher als Hauptzielgruppe haben, nach sozialpädagogischen Mindeststandards arbeiten (die Leitlinien für die Arbeit mit Strichern[1] sind im AIDS-Forum DAH, Nr. 45 der Deutschen AIDS-Hilfe veröffentlicht) und ein eigenes Projekt für sie anbieten. Mindeststandards für die Projekte sind z. B. eine Anlaufstelle, in der Stricher zur Ruhe kommen, etwas essen und sich und ihre Wäsche waschen können und qualifizierte Beratung und interkulturelle Kompetenz vorfinden. Weitere Angebote sind die Begleitung zu Ämtern, Streetwork (aufsuchende Sozialarbeit), transparente und regelmäßige Öffnungs- oder Präsenzzeiten, allgemeine Gesundheitsvorsorge und Fürsorge, sowie Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten (z. B. Lues, HIV, Hepatitis). Qualitätssichernde Maßnahmen sind u. a. kontinuierliche Fortbildung und Supervision der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, konzeptbasiertes Arbeiten und Veröffentlichung eines Sachberichts.
Zurzeit sind acht Einrichtungen in drei Ländern Mitglieder im AKSD:
- Berlin: SUB/WAY berlin e.V.
- Hamburg: BASIS-Projekt
- Frankfurt/Main: KISS
- Köln: LOOKS e.V.
- Stuttgart: Café Strich-Punkt,
- München: MARIKAS,
- Essen: Nachtfalke,
- Amsterdam/Niederlande: AMOC-DHV
- Zürich/Schweiz: Herrmann
Die Mitgliedsorganisationen verstehen sich als „politische Lobby und Fachgremium für Jungs, die anschaffen“. So stehen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen als Fachreferenten zur Verfügung, aber auch für Einzelfallhilfe (KJHG, BSHG), Beratungen, wenn es in den Einrichtungen der Jugendhilfe thematisch brennt und helfen konzeptual beim Aufbau von Einrichtungen für Stricher. Die Einrichtungen des AKSD haben unterschiedliche Organisationsformen, die vom eingetragenen gemeinnützigen Verein bis zum Projekt einer AIDS-Hilfe, der Inneren Mission oder der Alt-Katholischen Kirche reichen. Ebenso unterschiedlich sind die Finanzierungsgrundlagen (städtische Sozial-, Jugend- oder Gesundheitsbehörden, EU-Mittel, Spenden und Drittmittel).
Die Einrichtungen des AKSD grenzen sich bewusst von ehrenamtlicher Stricherarbeit ab, weil dieser Arbeitsbereich sozialpädagogisches Wissen und professionelle Distanz erfordert; aber auch, oder vor allem, weil zu viele selbsternannte Sozialarbeiter in der Szene unterwegs sind, die sehr viel Schaden anrichten.
Weblinks
- www.info4escorts.de gemeinsame Internet-Beratung der AKSD-Projekte
- www.subway-berlin.org Berliner Projekt
- looks-ev.org Kölner Projekt
- verein-jugendliche.de Stuttgarter Projekt
- marikas.de Münchner Projekt
- www.nachtfalke-ruhr.de Essener Projekt
Quellen
Wikimedia Foundation.