Birka Princess

Birka Princess
Sea Diamond

Die Sea Diamond noch unter ihrem altem Namen
Birka Princess 2005 in Stockholm
Technische Daten
Schiffstyp: Kreuzfahrtschiff
Flagge: Griechenland
Heimathafen: Piräus
Rufzeichen: SVMC
IMO-Nr.: 8406731
BRZ: 22.412
NRZ: 11.680
Länge (ü.a.): 142,95 m
Breite (ü.a.): 25,15 m
Tiefgang: 6,15 m
Höchstgeschwindigkeit: 22 Knoten
Passagiere: 1537
Mannschaft: 391
Baujahr: 1986
Schicksal: gesunken am 6. April 2007
vor Santorin

Die Sea Diamond war ein griechisches Kreuzfahrtschiff, das am 6. April 2007 vor dem Hauptort der Insel Santorin in der Ägäis unterging.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Schiff war ursprünglich eine 1986 auf der finnischen Werft Valmet Ab für die Birka Line gebaute Fähre, die als Birka Princess in Fahrt kam. Da sie vornehmlich im Bereich der Fährkreuzfahrten in der Ostsee eingesetzt wurde, erhielt sie beim Bau die zweithöchste finnische Eisklasse A1. 1999 wurde sie von der Lloyd Werft in Bremerhaven vom Fährschiff in ein reines Passagierschiff umgebaut und 2006 an die maltesische Elona Maritime Co. Ltd. verkauft. Bereedert wurde das Schiff durch die Core Marine Ltd. in Piräus, die das Schiff für die Louis Cruise Lines betrieb. Das Schiff wurde von Louis Cruise Lines für mehrtägige Kreuzfahrten in der Ägäis eingesetzt.

Bilder der Birka Princess

Bilder der ursprünglichen Birka Princess eine Woche nach ihrer Jungfernfahrt im April 1986

Havarie

Gekrängte Sea Diamond beim Versuch das Schiff am Sinken zu hindern

Am 5. April 2007 gegen 16:00 Uhr kollidierte die Sea Diamond bei gutem Wetter und ruhiger See beim Manövrieren in der Caldera von Santorin mit einem in den Seekarten eingezeichneten Unterwasserriff. Es gibt widersprüchliche Berichte über den genauen Ort, entweder östlich der Mittelinsel Nea Kameni oder 200 m westlich vor dem Hauptort Fira. Durch das einströmende Wasser krängte das Schiff um mehr als 10 Grad, stabilisierte sich jedoch, nachdem die Schotten geschlossen wurden.

Der Havarist wurde von dem Riff Richtung Osten heruntergeschleppt, was mancherorts als Fehler betrachtet wird, denn nach ca. 2,5 Seemeilen Schleppfahrt in südwestliche Richtung von der Unfallstelle hätte das Schiff dort vielleicht durch eine gezielte Strandung zwischen Nea Kameni und Palea Kameni auf der dortigen weitgehend konstanten Tiefe von 20 Metern gerettet werden können.

Am Morgen des 6. April 2007 sank das Schiff vor dem Hauptort Thíra. Der Kapitän nannte starke Strömungen, die das Schiff auf das Riff gedrückt hätten, als Grund für die Havarie.

Die Reederei gab zunächst an, dass alle 1.167 Passagiere sowie die 391 Besatzungsmitglieder gerettet und nach Santorin gebracht werden konnten. Zwei französische Passagiere, ein 45-jähriger Mann und seine 16-jährige Tochter, blieben jedoch vermisst. Es wird vermutet, dass sie beim Untergang des Schiffes in ihren Kabinen ertranken. Die Ehefrau und der 4-jährige Sohn konnten gerettet werden.

Das Wrack der Sea Diamond liegt in einer Tiefe von 60 m (Bug) bis 150 m (Heck) auf einem unterseeischen Hang.

Folgen

Gegen den Kapitän wurde wegen Fahrlässigkeit ermittelt. Er sowie drei weitere Besatzungsmitglieder wurden festgenommen. Ein Bericht, der am 10. April 2007 vom griechischen Marine-Handelsministerium veröffentlicht wurde, geht unter anderem von menschlichem Versagen aus. Anfang November 2007 wurde bekannt, dass eine fehlerhafte Seekarte möglicherweise Grund für das Unglück gewesen sein könnte. So hatten Sachverständige festgestellt, dass das Riff sich, anders als in der Seekarte ausgewiesen, nicht nur bis auf 57 Meter, sondern bis auf 131 Meter vor der Küste der Insel erstreckte.

Auch stimmten die Tiefenangaben in der Seekarte offenbar nicht.[1] Sollten sich die Angaben der Sachverständigen bestätigen, könnte dies Auswirkungen auf Schadenersatzforderungen haben, die der griechische Staat gegen den Reeder des Schiffes erhebt. Auch Entschädigungen wären dann im Zweifel vom griechischen Staat, von deren Marine die Daten stammen, die in der Seekarte verzeichnet waren, zu zahlen.

Quellen

  1. Setzte Kapitän auf falsche Karte?, Kölner Stadtanzeiger, 4. November 2007

Weblinks


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