- Bismutvanadiumoxid
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Strukturformel Keine Strukturformel vorhanden Allgemeines Name Bismutvanadat Andere Namen - Bismutvanadiumoxid
- Bismutgelb
- Vanadiumgelb
- C.I. 184
Summenformel BiVO4 CAS-Nummer 14059-33-7 Eigenschaften Molare Masse 323,92 g/mol Aggregatzustand fest
Dichte 6,25 g/cm3[1]
Löslichkeit unlöslich in Wasser[1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 22-36/37/38 S: 26-36/37 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Bismutvanadat, seltener Bismutvanadiumoxid, Bismutgelb oder Vanadiumgelb ist ein anorganisches, sehr grünstichiges Gelbpigment. Die chemische Formel lautet BiVO4. Die im Colour Index unter C.I. Pigment Yellow 184 gelistete Verbindung ist einer der wichtigsten Ersatzstoffe für die früher üblichen anorganischen Gelbpigmente Bleichromat PbCrO4 und Cadmiumsulfid CdS. Kommerzielle Produkte enthalten häufig auch Molybdän oder Wolfram an der Stelle des Vanadiums im Kristallgitter. Neben der klassischen grünstichigen Variante werden inzwischen auch rotstichige Varianten angeboten.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Gegensatz zur Mehrzahl der anorganischen Pigmente hat Bismutvanadat nur eine vergleichsweise kurze Historie aufzuweisen. Die Pigmentgruppe wurde erst 1985 kommerziell angeboten. Obwohl die Synthese 1924 erstmalig dokumentiert wurde, begannen ernsthafte Versuche der Nutzung als Pigment erst in den 70er Jahren. Inzwischen beträgt der weltweite Jahresbedarf 1.200 Tonnen.[2]
Vorkommen
Bismutvanadat kommt natürlich in den Mineralien Pucherit, Clinobisvanit und Dreyerit vor. Diese sind jedoch für die industrielle Herstellung des Pigments nicht von Bedeutung.
Gewinnung und Darstellung
Herstellung als Festkörperreaktion
Bismut(III)-oxid und Vanadiumoxid reagieren in einer Festkörperreaktion zu Bismutvanadat.
Herstellung aus Fällungsprozess
Bismutvanadat kann ebenfalls durch Fällung aus einer Lösung Bismutnitrat und Natriumvanadat synthetisiert werden.
Der Farbton hängt dabei stark von Temperatur, pH-Wert und Konzentration bei der Fällung ab. Bei industriell hergestellten Produkten wird häufig eine Nachbehandlung aufgebracht, die Alkali- oder Wetterbeständigkeit weiter erhöhen sollen.[2]
Eigenschaften
Kommerzielle Bismutvanadat-Typen haben eine Dichte von ca. 6,5 g/cm3[3] und einen Brechungsindex von 2,45.
Die Eignung als Pigment leitet sich vom hervorragenden Deckvermögen, dem für anorganische Pigmente ungewöhnlich reinen und hellen Farbton, der hohen Farbstärke und der ausgezeichneten Wetterechtheit ab. Bei pH-Werten von über 12 ist das Pigment jedoch nicht alkalistabil. Nur zwei der vier möglichen Kristallmodifikationen zeigen den brillanten Gelbton.
Da Bismutvanadat nicht toxisch ist, wurde es als Ersatz für die toxischen und in der (europäischen) Lackindustrie geächteten Gelbpigmente Bleichromat und Cadiumsulfid eingeführt.[2]
Verwendung
Insbesondere der Farbton, der dem von Bleichromat und Cadmiumsulfid sehr ähnlich ist und gleichzeitig deutlich reiner als der von Nickeltitanat (C.I. Pigment Yellow 53) ist, macht das Pigment zu einer häufig bevorzugten Wahl für alle Arten von Lackanwendungen.
Bei der Anwendung in Automobillacken, Industrielacken, Pulverlacken und Dispersionsfarben gehört Bismutvanadat zur Standardauswahl bei Pigmenten. Aufgrund der hohen Wetterechtheit ist das Pigment auch für den Ausseneinsatz geeignet. Die einzige Ausnahme stellen dabei Dispersionsfarben für den Einsatz an der Fassade dar, da bei mangelhafter Vorbehandlung (z.B. Abdeckung durch einen Primer) des Untergrundes Schäden durch Alkalien (z.B. aus nicht vollständig ausgehärtetem Beton auftreten können.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Sicherheitsdatenblatt (alfa-aesar)
- ↑ a b c d e G. Buxbaum, G. Pfaff; Industrial Inorganic Pigments; Wiley VCH
- ↑ Technisches Merkblatt Sicopal Yellow L 1110
Weblinks
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