- Bison
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Bisons Männliches Wisent (Bison bonasus) im ostpolnischen Białowieża-Nationalpark
Systematik Ordnung: Paarhufer (Artiodactyla) Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia) Familie: Hornträger (Bovidae) Unterfamilie: Bovinae Tribus: Rinder (Bovini) Gattung: Bisons Wissenschaftlicher Name Bison Hamilton-Smith, 1827 Arten - Amerikanischer Bison (Bison bison)
- Wisent (Bison bonasus)
Die Bisons (Bison) sind eine Gattung auf der Nordhalbkugel verbreiteter Wildrinder. Heute gibt es zwei Vertreter, den Amerikanischen Bison (Bison bison) und den in Europa vorkommenden Wisent (Bison bonasus).
Entwicklungsgeschichte
Als Vorläufer des Ur-Bisons gilt ein Rind der Gattung Leptobos. Dieser eurasische Ur-Bison (Bison sivalensis) entwickelte sich auf seiner Ausbreitung von Nord-Indien nach Westen und in den weitläufigen asiatischen Steppen zum Steppenwisent (Bison priscus) weiter. Ein etwa 35.000 Jahre altes Exemplar wurde 1979 durch einen Goldwäscher in der Nähe von Fairbanks, Alaska gefunden. Es ging in die Forschungsgeschichte mit der Bezeichnung Blue Babe ein, weil sich bei seiner Bergung die Haut aufgrund einer chemischen Reaktion mit der Luft blau färbte.
Der Steppenwisent wurde von den Menschen der Cro-Magnon-Periode gejagt und in Höhlenzeichnungen festgehalten, siehe die Höhlenmalereien von Altamira, Lascaux und Chauvet, bevor er am Ende der letzten Eiszeit ausstarb.
Der Steppenwisent überquerte während der Eiszeit (im frühen bis mittleren Pleistozän) die Landbrücke zwischen Sibirien und Alaska (die heutige Beringstraße) und besiedelte die nördlichsten Teile Nordamerikas. Aus ihm entwickelten sich zwei Arten, die in zwei aufeinander folgenden Einwanderungswellen die südlicheren Teile des Kontinents eroberten. Die erste war der riesige Bison latifrons, der im späten Pleistozän vor ungefähr 20.000 Jahren ausstarb. Die zweite bestand aus prähistorischen Bisonformen, die jedoch bereits der heutigen Art Bison bison angehörten. Ursprünglich wurden der langhörnige Bison bison antiquus und die etwas kurzhörnigere Form Bison bison occidentalis als eigene Arten aufgefasst, doch neuere Studien zeigen, dass sie Unterarten des heutigen Bison (Bison bison) sind. Im frühen Holozän, vor annähernd 6000 Jahren entwickelten sich die heutigen, recht kurzhörnigen Unterarten des Bisons, der Präriebison Bison bison bison und der Waldbison Bison bison athabascae, und ersetzten die pleistozänen Formen. Der Eurasische Wisent (Bison bonasus), der gelegentlich ebenfalls der Art Bison bison zugerechnet wird, ist ein postglazialer Einwanderer aus Nordamerika.
Literatur
- Paul S. Martin: Quaternary Extinctions. The University of Arizona Press, 1984. ISBN 0-8165-1100-4
- Ronald M. Nowak: Walker’s mammals of the world. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
Weblinks
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