- Björn Wiik
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Bjørn Håvard Wiik (* 17. Februar 1937 in Bruvik, Norwegen; † 26. Februar 1999 in Hamburg) war ein norwegischer Physiker und Wissenschaftsmanager.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wiik lebte in seiner norwegischen Heimatgemeinde Bruvik bis er sein Physikstudium an der Technische Universität Darmstadt aufnahm, das er 1965 mit der Promotion abschloss. Zwei Jahre später ging er ans Stanford Linear Accelerator Center in Menlo Park, Kalifornien, wo er sich auf Teilchenphysik spezialisierte. 1972 kam Wiik ans Deutschen Elektronensynchrotron (DESY) in Hamburg, und wurde vier Jahre später zum führenden Wissenschaftler (lead scientist) ernannt. Wiik war Teil des aus vier Physikern bestehenden Teams, dem der erste experimentelle Nachweis von Gluonen gelang.
Bereits während seines Forschungsaufenthalts am SLAC entwickelte Wiik erste Ideen für eine neuen Typus von Teilchenbeschleuniger, eines Superelektronenmikroskops, in dem zur Untersuchung der kleinsten Materiebausteine ein Elektronstrahl frontal mit einem Protonenstrahl zur Kollision gebracht werden. Mit der Planung einer derartigen Maschine, der Hadron-Elektron-Ringanlage (HERA), nahm diese Idee 1980 konkrete Formen an. Als einer der HERA-Projektleiter, verantwortlich für den Proton-Beschleuniger-Komplex, war Wiik federführend bei der Verwirklichung des größten Forschungsinstruments Deutschlands, das 1992 seinen Betrieb aufnahm. Wiik gilt als "Vater" des HERA-Modells.[1] Der Projektvorschlag für einen supraleitenden Linearbeschleuniger für Tera-Elektronenvolt-Energien, TESLA, geht ebenfalls auf Wiik zurück.
Von 1993 an bis zu seinem Unfalltod war Wiik Vorsitzender des Direktoriums des Deutschen Elektronen Synchrotrons. Außerdem war Wiik Professor am II. Institut für Experimentalphysik der Universität Hamburg.
Werke (Auswahl)
- Detectors for quark and gluon jets at high energies, DESY Hamburg, 1983
- Electron-positron interactions Berlin, Heidelberg, New York : Springer, 1979
Preise und Auszeichnungen
- Norsk Data - Physics Prize (1984)
- Fellow der American Physical Society (1990)
- Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften (1991)
- Mitglied der Norwegischen Akademie der technischen Wissenschaften (1992)
- Mitglied der königlichen norwegischen Gesellschaft der Wissenschaften (1992)
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences (1993)
- Hochenergiephysik-Preis der European Physical Society (1995),
verliehen für den ersten experimentellen Nachweis von Gluonen am PETRA Seichering des DESY - Ehrendoktor der Universität Oslo (1997)
- Auswärtiges Mitglied (Foreign Member) der Polnischen Akademie der Wissenschaften (1997)
- Ehrenprofessor des Henryk Niewodniczanski Instituts für Kernphysik, Krakau, Polen (1999)
Weblinks
- Literatur von und über Bjørn Wiik im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nachruf beim Deutschen Elektronen Synchrotron
- A tribute to Bjørn Wiik beim CERN-COURIER
- Eclipse of a visionary beim CERN-COURIER
Einzelnachweise
- ↑ http://www.weltderphysik.de/de/416.php Das "HERA-Modell" der internationalen Zusammenarbeit bei weltderphysik.de
Personendaten NAME Wiik, Bjørn ALTERNATIVNAMEN Wiik, Bjørn H.; Wiik, Björn Havard; Wiik, Björn Haavard KURZBESCHREIBUNG norwegischer Physiker und Wissenschaftsmanager GEBURTSDATUM 17. Februar 1937 GEBURTSORT Bruvik, Norwegen STERBEDATUM 26. Februar 1999 STERBEORT Hamburg
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