Black Fungus

Black Fungus
Judasohr
Judasohr (Auricularia auricula-judae)

Judasohr (Auricularia auricula-judae)

Systematik
Unterabteilung: Ständerpilze (Agaricomycotina)
Klasse: Gallertpilze (Tremellomycetidae)
Ordnung: Ohrpilze (Auriculariales)
Familie: Ohrlappenpilzartige (Auriculariaceae)
Gattung: Ohrlappenpilze (Auricularia)
Art: Judasohr
Wissenschaftlicher Name
Auricularia auricula-judae
(Fr.) Quél.

Das Judasohr (Auricularia auricula-judae, Synonyme: A. polytricha, A. auricula (Hook.) Underw., A. sambucina (Scop.) Mart., A. polytricha oder Hirneola auricula-judae) – unter anderem auch als Mu-Err (zu deutsch ‚Holzohr‘), Holunderpilz oder Wolkenohrenpilz bezeichnet – ist ein nahezu weltweit verbreiteter Pilz, der in vielen Gerichten der asiatischen und speziell auch der chinesischen Küche verwendet wird.

A. auricula-judae an Holunder

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die dunkelbraunen Fruchtkörper haben eine lappenartige, oft wie eine Ohrmuschel geformte Struktur. Sie stehen seitlich vom Substrat ab und haben eine konvexe, feinfilzige Oberfläche. Diese ist mehr oder weniger mit Adern durchzogen. Das Hymenium auf der Unterseite hat jung eine blaß gräuliche Farbe, die nach und nach in ein fleischbräunlich übergeht. Die Unterseite ist immer heller als die Oberseite. Der Pilz wird 3–10 cm breit und das Fleisch erreicht eine Dicke von 1,5–2 mm. Es ist sehr zäh, elastisch-gallertartig, wird durch Austrocknen aber knochenhart und schrumpft erheblich zusammen. Der Geruch kann manchmal muffig-erdig sein, der Geschmack ist mild.
Die allantoiden, glatten Sporen messen 15–23 × 5–7 Mikrometer. Das Sporenpulver ist inamyloid und weiß. Die Basidien sind langzylindrisch und mit Querwänden in vier Abschnitte zerteilt. Die Sterigmen sind lang, an den Hyphen sind Schnallen vorhanden.

Verwechslung

Das Judasohr könnte mit dem ungeniessbaren Pappel-Becherrindenschwamm (Auriculariopsis ampla) verwechselt werden. Er wächst ebenfalls auf Holz, bevorzugt jedoch Pappeln und Weiden. Mikroskopisch unterscheidet er sich vom Judasohr durch einzellige Basidien, welches vierzellige hat. Äußerlich unterscheidet er sich durch die viel hellere Außenseite.
Der Gezonte Ohrlappenpilz (Auricula mesenterica) sieht dem Judasohr auch ähnlich, hat aber einen gezonten, struppigeren Hutfilz und eine dunklere Unterseite.

Lebensweise

Das Judasohr ist ein Schwächeparasit an lebenden Bäumen oder ernährt sich saprophytisch von bereits abgestorbenem Holz; es ist ein Weißfäuleerreger. Judasohren wachsen an zahlreichen Baumarten, wie z. B. Birken, Robinien, Ulmen, Walnuss-, Mango-, Kapok- und Holunderbäumen – letzterem Umstand verdankt er auch die Bezeichnung „Judasohr“, da Judas sich der Legende nach an einem solchen Baum erhängt haben soll. Am häufigsten erscheinen sie aber an Holunder und sehr selten auch an Nadelbäumen wie Fichten (Picea). Man kann das Judasohr fast übers ganze Jahr an geeigneten Stellen finden. Da sie frostbeständig sind, können sie auch im tiefsten Winter unter dem Schnee ausgegraben werden.

Bedeutung

Im Handel sind Judasohren meist getrocknet erhältlich. Sie sind reich an Eisen, Kalium und Magnesium und enthalten Phosphor, Silicium und Vitamin B1. In der Chinesischen Küche werden frische oder vorgequollene und vom Stielansatz befreite Exemplare verwendet. Beim Quellen erreichen sie ein Vielfaches der Größe im trockenen Zustand. Sie haben nur einen geringen, pilzartigen Eigengeschmack. In der Chinesischen Medizin werden sie bei Patienten, die unter Arteriosklerose leiden, zur Verbesserung der Fließfähigkeit des Blutes und damit zur Behandlung von Kreislaufproblemen verwendet. Sie wirken zudem entzündungshemmend und senken den Cholesterinspiegel.

Judasohren, getrocknet und vorgequollen

Literatur

  • Ewald Gerhardt: Pilze. Treffsicher bestimmen mit dem 3er Check. Verlag BLV, München 2008, ISBN 978-3-8354-0377-2.
  • Olaf Schmidt: Holz- und Baumpilze. Biologie, Schäden, Schutz, Nutzen. Springer, Berlin 1994, ISBN 3-540-57334-8.
  • Mirko Svrček: Pilze bestimmen und sammeln. Lingen, Köln 1987.

Weblinks

Hinweis zu Speisepilzen
Bitte beachte den Hinweis zu Speisepilzen!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • black fungus — noun Etymology: so called from the production of dark excrescences that look like charred spots : fire fungus 1 …   Useful english dictionary

  • Black fungus — Judasohr Judasohr (Auricularia auricula judae) Systematik Unterabteilung: Ständerpilze (Agaricomycotina) …   Deutsch Wikipedia

  • black bulgar — noun a cup shaped stemless black fungus which grows on the fallen trunks and branches of broadleaved trees. [Bulgaria inquinans.] …   English new terms dictionary

  • black rain — noun : rain blackened by gathering in its fall particles of smoke, black fungus spores, or atmospheric dust …   Useful english dictionary

  • Black band disease — is characterized by complete coral tissue degradation due to a pathogenic microbial consortium that appears as a dark red or black migrating microbial mat. [cite journal |title=First aid for massive corals infected with black band disease,… …   Wikipedia

  • Black rot — is a name used for various diseases of cultivated plants caused by fungi or bacteria, producing dark brown discoloration and decay in the leaves of fruit and vegetables:* A disease of the apple, pear and quince caused by a fungus ( Botryosphaeria …   Wikipedia

  • Fungus Amongus — Album par Incubus Sortie 1er novembre 1995 (réédité en novembre 2000) Enregistrement septembre 1995 Durée 38:13 Genre Alternatif Producteur …   Wikipédia en Français

  • Black Spot — or black spot may refer to:* Black Spot, a plant disease caused by a fungus * The Black Spot, a literary device in Treasure Island, a novel by Robert Louis Stevenson * A black spot in highway traffic safety administration, is a section of roadway …   Wikipedia

  • black knot — ☆ black knot n. a disease of cherry and plum trees caused by a fungus (Plowrightia morbosa), in which hard, black swellings appear on twigs and branches …   English World dictionary

  • black spot — n a spotting of frozen meat caused by an imperfect fungus of the genus Cladosporium (C. herbarum) …   Medical dictionary

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”