Blade-Center

Blade-Center
Ein IBM HS20 Bladeserver geöffnet, oben links sind die leeren Einschübe für zwei 2,5"-SCSI-Festplatten zu erkennen. Unten die schwarze Abdeckung des Erweiterungsplatzes für einen zweiten Prozessor

Als Bladeserver (engl. blade „Blatt“, „Klinge“) wird eine spezielle Bauform von Hosts bezeichnet. Die Besonderheit der Bauform liegt darin, dass mehrere dieser Blades neben- oder übereinander in einem Baugruppenträger (je nach Hersteller z. B. BladeCenter oder Blade-Enclosure genannt, häufig in 19" Racks) angeordnet sind. Sie werden in sogenannte Slots eingeschoben und sind dann automatisch mit der Backplane des Baugruppenträgers verbunden.

Der Vorteil der Bladeserver liegt in der kompakten Bauweise, der hohen Leistungsdichte, der Skalierbarkeit und Flexibilität sowie der einfacheren Verkabelung mit wesentlich geringerem Kabelaufwand und der schnellen und einfachen Wartung. Darüber hinaus wird nur ein einziger Tastatur-Grafik-Mauscontroller für den Baugruppenträger benötigt.

Architektur

Ein IBM BladeCenter mit einem herausgezogenen Blade. Die Laufwerke im oberen Rahmen können von allen Servern benutzt werden.

Bladeserver besitzen in der Regel lediglich eine eigene Hauptplatine mit Mikroprozessoren, Arbeitsspeicher sowie keine, eine oder zwei Festplatten, die für das Betriebssystem gedacht sind. Wird mehr Plattenplatz benötigt, kann dieser entweder über einen Adapter im BladeCenter (SAN, NAS) oder über ein Erweiterungsmodul mit Festplatten, das allerdings selbst einen Slot im BladeCenter benötigt, geschaffen werden.

Die Bladeserver nutzen also die gleichen Ressourcen, werden zentral verwaltet und haben eine gemeinsame Stromversorgung und Lüftung. So kann beispielsweise ein Standard-42U-19″-Rack bis zu 84 Blades aufnehmen und bis zu 672 Prozessorkerne enthalten.

Ein Bladesystem, eine Bezeichnung HPs, stellt den darin angebundenen Blades die von diesen benötigte Hardware-Infrastruktur komplett zur Verfügung. Die Besonderheit ist, dass die Server keine Lüfter in den Blades haben, sondern die Lüfter redundant an der Rückseite des Gehäuses eingebaut sind. Somit kommt es nicht zu Hitzefeldern. Die patentierte Lüfterbauweise kommt ursprünglich aus der Flugzeugtechnik. Ein großer Vorteil bei diesem System besteht in der Hotplugfähigkeit der Festplatten (wahlweise mit zwei oder vier Stück, diese können bei Bedarf im laufenden Betrieb gewechselt werden). Ein weiterer Vorteil ist der Onboard-Administrator, welcher vor Ort und remote bedient werden kann. Der Onboard-Administrator zeigt Installationen und Fehlerbehebungsmöglichkeiten an.

Ein BladeCenter, eine Bezeichnung IBMs, stellt den darin angebundenen Bladeservern die von diesen benötigte Infrastruktur zur Verfügung. Dazu gehören neben der Stromversorgung u. a. optische Laufwerke, Netzwerkswitches und Fibrechannel-Switches (zur Storage-Anbindung). Diese Infrastruktur ist an eine bzw. zwei (Redundanz zwecks Ausfallsicherheit) Backplanes (Midplane) gekoppelt.

Software

Mehr als die Hälfte aller Bladeserver sollen laut der IDC-Marktforschung unter Linux laufen, und dies bei einer momentanen Wachstumsrate von über 100 % pro Jahr auf diesem Sektor.

Hersteller

Seit 2007 ist HP nicht nur Marktführer in Europa, sondern auch weltweit. Knapp dahinter befindet sich IBM. Andere Hersteller sind Dell, Fujitsu Siemens (FSC), Maxdata und Sun Microsystems.


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