- Blau-Weiß-Selektion
-
Β-Galactosidase —
Größe 649 Aminosäuren Isoformen 2 Bezeichner Gen-Namen GLB1; EBP; ELNR1; S-Gal Externe IDs OMIM: 611458 UniProt: P16278 MGI: 8815 Enzymklassifikation EC, Kategorie 3.2.1.23 Glykosidase Reaktionsart Hydrolyse endständiger β-D-Galactose-Reste in β-D-Galactosiden Substrat β-D-Galactoside Produkte β-D-Galactose Vorkommen Homologie-Familie Galactosidase 3 Übergeordnetes Taxon Lebewesen β-Galactosidasen (auch β-Galaktosidasen), heissen die Enzyme, die endständige Zuckerreste (β-Galactose) von Polysacchariden wie Gangliosiden, Glycoproteinen und Glycosaminoglycanen abbauen. Sie kommen in allen Lebewesen vor, wo sie unterschiedlichen Stellenwert im Stoffwechsel haben. Außer der bakteriellen Lactase, die ebenfalls eine β-Galaktosidase ist, gibt es im Menschen noch eine Lactase, die nicht zu EC 3.2.1.23 gerechnet wird. Bakterielle β-Galaktosidase wird im Labor verwendet. Das menschliche Enzym wird vom GLB1-Gen codiert und kommt in zwei Spleißvarianten, die in allen Zellen jeweils in den Lysosomen und im Zytoplasma lokalisiert sind. Mutationen im GLB1-Gen können zu verschiedenen Typen der Gangliosidose und zu Typ&4B der Mucopolysaccharidose führen. [1]
Inhaltsverzeichnis
Funktion
β-Galaktosidasen katalysieren die Hydrolyse der glykosidischen Bindung von β-Galactopyranosiden. Bei einer Exoglycosidase entsteht hierbei das Monosaccharid Galactose. Sie sind je nach Aufgabe und Organismus unterschiedlich spezifisch. So können einige Galactosidasen auch α-L-Arabinopyranoside hydrolysieren.
Verwendung
In der Mikro- und Molekularbiologie wird das Gen für die β-Galactosidase, genannt lacZ, als Reportergen verwendet. In mit Gentechnik veränderten Bakterien (z. B. Blau-Weiß-Selektion von Kolonien), Hefen (z. B. Hefe-Zwei-Hybrid-System) oder auch höheren Organismen (z. B. Knockout-Maus) zeigt die Hydrolyse von X-Gal (5-Brom-4-chlor-3-indoxyl-β-D-galactopyranosid) zu Galactose und einen blauen, wasserunlöslichen Indigo-Farbstoff, die Genexpression von lacZ an. Durch Hydrolyse von ONPG (o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid) kann die Aktivität der β-Galactosidase quantitativ bestimmt werden.
Klassifikation
β-Galaktosidasen bilden Familie 35 in der Klassifikation der Glykosidasen nach Henrissat.[2]
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.