- Blue Jet
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Als Kobold (von engl. sprite: „Geist“, „Kobold“) bezeichnet man in der Meteorologie einen Blitz, der bei einem Gewitter oberhalb der Wolken bis in eine Höhe von 100 Kilometern nach oben schlägt. Meist sind Kobolde säulenförmig, manchmal sehen sie auch aus wie ein Atompilz. Das Phänomen wurde schon mit Beginn der Luftfahrt entdeckt, jedoch häufig als Spinnerei von Piloten abgetan. Das Ergebnis war, dass Piloten in der Folge viele solcher Beobachtungen verschwiegen.
Da diese Blitze vom Boden aus nur schwierig zu beobachten sind, gab es lange nur wenige Fotografien davon, bis ab 1989 gezielt Aufnahmen – vorwiegend aus Flugzeugen und Space Shuttles – gemacht wurden.
Kobolde sind rund 100- bis 1000-mal intensiver als typische Blitze und überdecken z. T. Breiten von bis zu 50 km und können sich während der Entladung in mehrere Bereiche aufteilen. Sprites in klassischer, mehr linienförmiger Blitzstruktur entstehen wie normale Blitze dann besonders leicht, wenn ein Luftkanal vorionisiert ist. Dann können sich auch in höheren Schichten langläufige Blitze ausbilden. Dies wurde z. B. bei dem Eintritt von Meteoren beobachtet, die Blitze in ihrer Bahn nach sich zogen. Auch Raketen erzeugen solche linienartige Ionisationsgebilde, die mehrere Kilometer hinter die Rakete zurückreichen und Blitze stark begünstigen. Zum ersten Mal rückte ein solcher Fall 1987 ins Rampenlicht, als eine Rakete der NASA beim Erreichen hoher Luftschichten einen Blitz auslöste, der ihre Elektronik zerstörte und die Sprengung der Rakete notwendig machte.
In rund 40 km Höhe entstehen auf ähnliche Weise auch blaue kegelförmige Entladungen (Blue Jets), die Zehntelsekunden dauern können und nach verschiedenen Quellen auf- oder abwärts laufen. Erste Berichte stammen aus dem Jahr 1989, doch vermutlich gab es schon vor dieser Zeit Beobachtungen, die aus den schon genannten Gründen nicht erzählt wurden.[1]
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