- Blumenstrauß
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Das Wort (Blumen-)Strauß hängt mit „strotzen“ in der Bedeutung „sprießen“ zusammen. Als Blumenstrauß versteht man ein Blumengebinde mit einer Bindestelle, das mobil ist und damit bequem transportiert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Abgesehen von der medizinischen Verwendung, wurden Blumen zuerst als Schmuckgebinde für Opfer- und Grabbeigaben verwendet. Bereits die Ägypter, später die Griechen und die Römer benutzten Blumen zu ihren Gepflogenheiten.
Der Blumenstrauß hat sich erst Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts als eigenständige, bewusst gestaltete Form entwickelt. Gegen Ende dieses Jahrhunderts gewann der private Bereich des Hauses durch den industriellen Aufschwung und der dadurch reicher gewordenen Bürgerschicht an Bedeutung. Der Blumenstrauß wurde zum festen Bestandteil der Lebenswelt des Bürgertums.
Der Gartenbau war nun keine reine Adelsangelegenheit mehr, und private Firmen etablierten sich. Kunst- und Handelsgärtnereien begannen, an die rasch wachsende Käuferschicht ihre Produkte zu vermarkten.
Franz Kolbrand schrieb in seinem 1952 in 1. Auflage erschienenen Floristik-Fachbuch Europa windet den Kranz: „Im Wechsel der Weltanschauungen vom mystischen Mittelalter zur sinnenfreudigen Renaissance, dann zum üppigen Überschwang des Barock und zur zarten Eleganz des Rokoko bis zum Impressionismus und Expressionismus wandeln sich wohl Umfang und Vehemenz der „lockeren Fülle“ von Sträußen, immer aber bleibt das natürliche Wesen des lebendigen Grünens und Blühens eigentlicher Sinn aller Darbietung.“
Das natürliche Wesen der Blumen ist ein wichtiger Bestandteil der Weihenstephaner Gestaltung, die an der Staatlichen Fachschule für Blumenkunst in Weihenstephan gelehrt wird.
Straußformen
Varianten der Bindetechnik
- Spiralförmig gebunden
- Parallel gebunden
Bouquet
Für das Bouquet werden die Blüten Kopf an Kopf gebunden. Die Manschette besteht aus Blättern oder Papier. Sie kann aber auch aus feinen gewundenen Weidenzweigen bestehen. Die Blumen selbst werden hierbei angedrahtet, je nach Sorte mit einer bestimmten Technik. So werden Rosen auf 3 bis 4 cm Stiellänge gekürzt, danach meist mit nasser Watte umwickelt. Durch Steckdraht wird dann der Stiel wieder künstlich verlängert, um die Blumen binden zu können. Das sogenannte "Wattieren" soll für längere Frische sorgen. Die Watte und der Draht werden dann mit einem speziellen Klebeband umwickelt. Dieses Flora Tape wird durch den leichten Zug, den der Florist ausübt, sehr klebrig und sorgt für eine Rutschfestigkeit der Drahtstiele.
Beim Binden wird auf eine gleichmäßige Kuppelform geachtet, die nicht zu spitz aber auch nicht zu flach wirken darf. Diese Form endet mit einem rechtwinkligen Abschluss zum Stiel. Der Stiel selbst wird dann meist auf die Handbreite plus 2 cm gekürzt, dann wieder mit Flora Tape fest umwickelt. Für mehr Komfort beim Halten sorgt eine dünne Schicht aus Watte. Ein Seidenband in der passenden Farbe, das um den Stiel gleichmäßig gebunden wird, vollendet das Werkstück.
Langstielige Binderei
Die langstielige Binderei, die teilweise auch als „deutscher Naturstrauß“ bezeichnet wird, ist seit den 1950er-Jahren eine gängige Bindeform. Dabei werden die Blumenstiele lang gebunden und sind somit ein Teil der Gestaltung. Dies führt dazu, dass das natürliche Wesen der Blume zum Ausdruck kommt. Durch die langen Stiele, die so gut Wasser aufnehmen können, ermöglicht die langstielige Binderei eine längere Haltbarkeit der Blumen.
Marienstrauß
Der Marienstrauß besteht generell nur aus vier verschiedenen Blumen. Diese haben dabei in der Regel unterschiedliche Farben. Die Bindung von Blumen zu einem Marienstrauß war früher besonders als Altarschmuck verbreitet.
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Blumenstrauß – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Blumenstrauß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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