Bluterguß

Bluterguß
Klassifikation nach ICD-10
T14.0 Oberflächliche Verletzung an einer nicht näher bezeichneten Körperregion
T00.9 Multiple oberflächliche Verletzungen, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2006)
Nasales Hämatom, temporale Hautabschürfung. In der Mitte eine Quetsch-Riss-Wunde, welche mit einer Einzelknopfnaht versorgt wurde.
Bluterguss am zweiten Tag an der linken Hand

Ein Hämatom ist ein Blutaustritt aus verletzten Blutgefäßen ins Körpergewebe oder eine vorbestehende Körperhöhle.[1] Ein Hämatom wird daher auch Bluterguss, blauer Fleck oder Veilchen (am Auge) genannt.

Ursache und Verlauf

Hämatome sind meist Blutungsereignisse im subkutanen Bereich, die durch Gewalteinwirkung von außen entstehen, z. B. Stoß, Schlag, Sturz oder nach einer OP. Sie können stark anschwellen und sehr schmerzhaft sein. Im Regelfall heilt ein Bluterguss von selbst im Laufe von zwei bis drei Wochen ab. Im Laufe der Heilung treten verschiedene Farben auf, weil die Blutrückstände vom Körper abgebaut werden. Die Phasen sind folgendermaßen zu erklären:

  1. Rot: die kleinen Gefäße (Kapillare) platzen auf und das Blut (rot durch Hämoglobin) tritt ins Gewebe
  2. Dunkelrot-Blau: das Blut gerinnt
  3. Braun-Schwarz: enzymatischer Abbau des Hämoglobins zu Choleglobin/Verdoglobin (Gallenfarbstoff)
  4. Dunkelgrün: enzymatischer Abbau des Hämoglobins zu Biliverdin (Gallenfarbstoff)
  5. Gelb-Braun: enzymatischer Abbau des Hämoglobins zu Bilirubin (Gallenfarbstoff).

Durch sofortiges Kühlen der verletzten Stelle lassen sich der Schmerz und die Ausbreitung eindämmen, weil sich die Blutgefässe dabei zusammenziehen und somit weniger Blut austritt.

Gefährlich werden Hämatome im Gehirnbereich (siehe Hirnblutung) sowie innere Hämatome, ebenso bei Bluterkrankheit. In letzterem Falle können Hämatome bereits durch in Bagatelltrauma ausgelöst werden. Auch in den (tragenden) Gelenken wie Knie, Sprunggelenk, Hüfte können blutige Gelenkergüsse entstehen und bei wiederholtem Auftreten die Entstehung einer Arthrose begünstigen.

Beim Krankheitsverlauf des Myelodysplastischen Syndroms treten am ganzen Körper immer mehr Hämatome auf.

Siehe auch

Einzelnachweis

  1. Hirner A., e.a.: Chirurgie, Thieme Verlag, 2004, S.388, ISBN 3131308419, hier online
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