Boberröhrsdorf

Boberröhrsdorf
Siedlęcin
Wappen fehlt
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Siedlęcin (Polen)
DEC
Siedlęcin
Siedlęcin
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Jelenia Góra
Gmina: Jeżów Sudecki
Geographische Lage: 50° 56′ N, 15° 41′ O50.93888888888915.697Koordinaten: 50° 56′ 20″ N, 15° 41′ 24″ O
Postleitzahl: 58-521
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DJE
Wirtschaft und Verkehr
Zweige: Tourismus
Nächster int. Flughafen: Breslau

Siedlęcin (deutsch Boberröhrsdorf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Jeżów Sudecki im Powiat Jeleniogórski, Polen. Es liegt zwischen dem Modre-See im Südosten und dem Wrzeszczyński-See im Westen, vier Kilometer nordwestlich von Jelenia Góra.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Ort wurde 1305 als Rudgersdorf erstmals erwähnt. Weitere Namensformen waren 1369 Rudigersdorff, 1668: Boberröhrsdorff, 1687 Bober Röhrsdorff und 1786 Bober-Röhrsdorf. 1905 wurde die Schreibweise Boberröhrsdorf eingeführt. Von 1816 bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Hirschberg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Dorf zu Polen und im Jahre 1945 fanden zunächst die Namen Borowice, Bobrowice, Sobięcin Verwendung. Seit 1946 lautet die Ortsbezeichnung Siedlęcin. Zwischen 1975 und 1998 war das Dorf Teil der Woiwodschaft Jelenia Góra) und gehört seither zur Woiwodschaft Niederschlesien.

Der Wohnturm; im Hintergrund St. Nikolaus
Wandmalereien

Bauwerke

  • Die gotische Pfarrkirche St. Nikolaus aus dem 14. Jahrhundert, wurde in der Folgezeit mehrfach umgebaut. Während der niedrigere Chor kreuzrippengewölbt ist, schließt das Langhaus eine Holzdecke ab. Der Zwiebelturmhelm stammt aus dem Jahre 1915.
  • Die spätbarocke, ehemals evangelische Bethauskirche ist heute die katholische Hilfskirche Maria Hilf. Sie ist ein Saalbau mit Mansarddach und Dachreiter, der 1780–1782 errichtet wurde.
  • Der gotische Wohnturm wurde für Herzog Heinrich I. von Jauer errichtet. Seine Erbauung wird auf die Jahre 1313/1314 datiert, im 15. Jahrhundert wurde er aufgestockt. Kunsthistorisch bedeutend sind die 1880 entdeckten gotischen Wandmalereien im großen Saal im 3. Stockwerk des Wohnturms. Sie sind wohl um 1345/46 entstanden. Der Maler stammte aus dem Gebiet der heutigen Nordschweiz. Die Wandgemälde sind auch hinsichtlich ihres weltlichen Inhalts einzigartig, sie stellen Szenen aus der Artuslegende dar. Sie sind zudem die einzigen mittelalterlichen Malereien in Europa, die mit Lancelot einen Ritter der Tafelrunde zeigen.[1] Es finden sich aber auch Darstellungen religiösen Inhalts wie das himmlische Jerusalem am Gewölbe oder der heilige Christophorus, der Schutzherr aller Ritter und ein Vorbild der standhaften Treue gegenüber seinem Herrn Christus, also ein Vorbild eines guten Christen und Vasallen. Der Turm ist neben einer Furt durch den Bober am Weg von Prag nach Breslau entstanden und war ursprünglich von Befestigungen umgeben, die bis 1840 eingeebnet wurden.

Literatur

  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen: Schlesien. Deutscher Kunstverlag München, Berlin 2005. ISBN 3-422-03109-X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jacek Witkowski: Szlachetna a wielce żałosna opowieść o Panu Lancelocie z Jeziora

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