- Bodenschrot
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Tafers Basisdaten Kanton: Freiburg Bezirk: Sense BFS-Nr.: 2306 PLZ: 1712 UN/LOCODE: CH TAF Koordinaten: (582996 / 184896)46.8149997.215835651Koordinaten: 46° 48′ 54″ N, 7° 12′ 57″ O; CH1903: (582996 / 184896) Höhe: 651 m ü. M. Fläche: 8.37 km² Einwohner: 2659
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.tafers.ch Karte Tafers (frz. Tavel) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Sensebezirks des Kantons Freiburg in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der höchste Punkt liegt auf 783 Metern am Brunnenbergrain, die tiefste Stelle befindet sich auf 564 Metern im Gebiet Galtera. Tafers gehört zu einem der Vororte der Stadt Freiburg und ist höchst zentral gelegen.
Geschichte
Tafers wird erstmals um 1150 als Tabernae (Jacc 453), zwischen 1178 und 1189 als de Tabemis (Cart Hautcrêt, MDR XII 195), 1228 als Tavels (FRB II 92), 1433 als Tavers (RD VIII 39) erwähnt. Der Ortsname wird auf das lateinisch-romanische tabernas zurückgeführt, das seinen Ursprung im Lateinischen ad tabernas („beim Gasthof“) haben dürfte. Tafers ist also eine römische oder zumindest frühromanische Gründung, der Ort einer Herberge. Die Alemannen haben den Ortsnamen etwa im 8./9. Jahrhundert von den hier anwesenden Romanen übernommen und eingedeutscht.
Die Kirche, möglicherweise eine fränkische Gründung, entwickelte sich zum Zentrum einer ausgedehnten Pfarrei, die bis an die Saane reichte, mehr als die Hälfte des heutigen Sensebezirks umfasste und zur Alten Landschaft gehörte. Von ihr trennten sich im 16. Jahrhundert das Mattenquartier der Stadt Freiburg, 1885/94 die Pfarreien Alterswil und St. Antoni sowie 1901 die Pfarrei St. Ursen ab.
Die Pfarrgemeinde Tafers wurde 1831/32 in die vier selbständigen Gemeinden Tafers (ehemals Bodenschrot genannt), Alterswil (Juchschrot), St. Antoni (Schrickschrot) und Enet-dem-Bach-Schrot (St. Ursen) aufgeteilt.
Ab 1999 gehören die reformierten Einwohner zur evangelisch-reformierten Kirchgemeinde St. Antoni.
Lage
Tafers ist eine im mittleren Sensebezirk am Kreuzungspunkt wichtiger Strassen gelegene Streusiedlungsgemeinde. Das Dorf liegt in zirka 7 km Entfernung vom Zentrum der Stadt Freiburg. Die Gemeinde grenzt westlich mit dem Quartier Klein-Schönberg an die Stadtgemeinde Freiburg an, südlich entlang dem Galterngraben und dem Galternbach an St. Ursen und Alterswil, östlich an St. Antoni entlang der Taverna (Tafersbach). Nördliche Nachbargemeinden sind Schmitten und Düdingen.
Der bewaldete Hügel Maggenberg, wo früher die Burg Unter-Maggenberg (etwa Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden und Mitte des 14. Jh. aufgegeben) stand, dominiert den Dorfkern vom Süden her.
Wappen
In Rot ein blau-schwarz gekleideter Landsknecht mit silberner Halbarte. Dieses seit dem 18. Jh. bekannte Wappen lehnt sich heraldisch stilisiert an die Freiburger Landsknechttracht des 16. Jh. an. Der Hellebardier wird auch als «Senslerbub» bezeichnet. Das Wappen des Hauptortes wurde auch vom Sensebezirk übernommen.
Zentrumsfunktion
Das Dorf, seit 1848 Bezirkshauptort, hat sich seit den 1960er-Jahren zu einem subregionalen Zentrum mit einem bedeutenden Arbeitsplatzangebot entwickelt. Tafers ist Sitz des Oberamtes und des Bezirksgerichts Sense, ferner befinden sich in der Gemeinde das 1975 eröffnete Sensler Museum, das Bezirksspital und das medizinische Pflegeheim sowie verschiedene soziale Institutionen. Tafers ist auch einer der Standorte der Orientierungsschule (OS) des Sensebezirks.
Bevölkerung und Organisation
Die Bevölkerung von Tafers ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts (964 Einwohner im Jahr 1900, heute rund 2700) regelmässig gewachsen, vergleichbar mit der Entwicklung in den anderen grösseren Gemeinden des Bezirks.
Die politische Verantwortung für die Führung der Gemeinde obliegt einem 9-köpfigen Gemeinderat. Die Gemeindeverwaltung, die von Helmut J. Corpataux, Gemeindeschreiber, geleitet wird, hat ihren Sitz im 1991 eingeweihten Amtshaus, wo sich u. a. auch das Bezirksgericht befindet.
Wirtschaftliche Tätigkeit und Verkehr
Das Dorf Tafers liegt an der Kreuzung von zwei den Sensebezirk durchquerenden Kantonsstrassen, der Verbindung Freiburg - Schwarzenburg einerseits und Düdingen - Plaffeien andererseits. Von dort aus ist es nicht weit bis zur Autobahneinfahrt der A1 in Düdingen. Die wirtschaftliche Tätigkeit spielt sich in allen drei Sektoren ab, die zusammen zur Vielfalt der Gemeinde beitragen.
Von der Vitalität des örtlichen Gewerbes zeugt die Gewerbeausstellung Tafers (Gata), die im Mai 2004 erstmals wieder nach 14 Jahren durchgeführt wurde und an der insgesamt etwa 12'000 Eintritte verzeichnet wurden.
Besondere Bauten
Das Dorfbild ist geprägt von verschiedenen Sakral- sowie von einigen Profanbauten aus der Zeit vom 17. und 18. Jh. bis etwa 1900. Die katholische Kirche St. Martin präsentiert sich als Bau aus den Jahren 1786-89, mit einem polygonalen Glockenturm aus dem 16. Jh.. Im Innern sind verschiedene wertvolle kunstgeschichtliche Objekte zu sehen. Im Friedhofbereich stehen die Michaels- und die Jakobskapelle, letztere mit Malereien zum «Galgenwunder» des Hl. Jakob geschmückt. Am Dorfplatz vor der Kirche setzt insbesondere das 1780 errichtete ehemalige Sigristenhaus einen Akzent, ein für die Bauweise der Region typisches Holzhaus, das zuerst als Schulhaus diente und in dem seit 1975 das Sensler Museum eingerichtet ist.
Ebenfalls aus dem 18. Jh. stammt der Gasthof St. Martin, während das für das Oberamt errichtete «Schloss» von der Mitte des 19. Jh. datiert. Am Rand des Dorfkerns sind noch der Gasthof Taverna sowie das Primarschulhaus, beide um 1900 entstanden, zu sehen. Die neueren Bauten, die die Zentrumsfunktion von Tafers erforderte (Amtshaus, OS-Schulhaus, Spital, Pflegeheim, Behindertenwerkstätte) stehen alle ausserhalb des Dorfkernbereichs und haben somit keine Veränderung des typischen Ortsbildes gebracht.
Das Gemeindegebiet umfasst nebst dem Dorfkern mehrere Einzelhöfe und Weiler - unter diesen den bäuerlichen Weiler Rohr wie auch die Herrensitze Maggenberg und Brunnenberg - ebenso wie mit Klein-Schönberg ein Vorstadtquartier. Mit dem Galterngraben und dem steilen Südhang des Brunnenbergrains weist Tafers auch bedeutende Naturschutzgebiete auf.
Natur und Landschaft
Die ganze Landwirtschaftszone von Tafers ist im Vernetzungsprojekt «Landschaft & Landwirtschaft» integriert, an dem die Gemeinden Tafers, Düdingen und Schmitten heute mit zirka 50 Landwirtschaftsbetrieben beteiligt sind. Im Rahmen dieses 1995 lancierten und noch in der Entwicklung stehenden Projektes wollen die beteiligten Gemeinden die Anlage und Qualität der ökologischen Ausgleichsflächen verbessern und damit den Lebensraum der wild lebenden Pflanzen und Tiere aufwerten.
Einzelnachweise
Weblinks
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