Body of Lies

Body of Lies
Filmdaten
Deutscher Titel: Der Mann, der niemals lebte
Originaltitel: Body of Lies
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: ca. 129 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Ridley Scott
Drehbuch: William Monahan
Produktion: Donald De Line,
Ridley Scott
Musik: Marc Streitenfeld
Kamera: Alexander Witt
Schnitt: Pietro Scalia
Besetzung

Der Mann, der niemals lebte (Originaltitel: Body of Lies) ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2008. Regie führte Ridley Scott, das Drehbuch schrieb William Monahan nach dem gleichnamigen Roman von David Ignatius.[1]

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der CIA-Agent Roger Ferris ist Anti-Terror-Spezialist im Nahen Osten. Er hat die Aufgabe, mit den Einheimischen Kontakte zu knüpfen, wobei er fließend Arabisch spricht. Nach einer vom Oberkommando in Washington verpatzten Aktion, bei der sein Arbeitspartner und ein Informant sterben, kann Ferris noch im letzten Moment einige Compact-Discs und Videobänder retten, welche in einer Feuerstelle verbrannt werden sollten. Anhand dieser stellt er fest, dass einer der Anführer einer terroristischen Organisation in Jordanien lebt. Die Terroristen sind für die hoch technologisierte CIA schwer zu fassen, weil sie ohne Mobiltelefone und nicht mit Hilfe des Internets agieren und alle Aufträge mündlich, per Zeichensprache oder auf kleinen Zetteln in toten Briefkästen übermitteln.

Ferris' Vorgesetzter Ed Hoffman schickt ihn in das Land, damit er als Leiter der dortigen Einheit persönlich den Terroristen sucht. Ferris verbündet sich mit dem intelligenten Chef des jordanischen Geheimdienstes, Hani. Doch der politische Druck ist seit Selbstmordattentaten in Manchester und Amsterdam so groß, dass Hoffman zu einem risikoreichen Manöver gezwungen ist, welches ebenfalls schief geht: Um an den Kopf der Terrororganisation zu kommen, bauen die beiden auf dem Papier eine Terrororganisation auf und stehlen dafür die Identität eines islamischen Architekten.

Dieser Coup wird von Hoffman privat finanziert. Danach wird ein Anschlag auf eine US-Basis im Nahen Osten vorgetäuscht und in den Medien verbreitet. Daraufhin melden sich viele Terrorgruppen bei dem Architekten, auch die von Ferris und der CIA gesuchte, die den Architekten entführt, um mit ihm zu reden. Da er nichts über den Anschlag weiß, nennt er als Erklärung den Amerikaner Ferris, der ihn im Rahmen der Operation mehrmals getroffen hat, womit die Aktion letztendlich auffliegt. Jener bekommt nun Zweifel an Hoffmans Qualifikation und auch die Beziehung zu Hani ist gestört, als Ferris Hani von dieser Aktion berichtet.

Daraufhin entwickelt Hani den Plan, Ferris an die Terroristen auszuliefern. In einem geschickten Manöver lässt er Ferris glauben, die Terroristen hätten seine Freundin entführt. Verzweifelt und auf sich allein gestellt lässt sich Ferris den Terroristen ausliefern, um sein Leben gegen das seiner iranischen Freundin, welche angeblich von den Terroristen entführt wurde, einzutauschen. Im Lager der Terroristen wird Ferris vor laufender Kamera gefoltert, verrät aber nichts. Als die Terroristen ihn exekutieren wollen, dringt in letzter Sekunde ein Spezialkommando von Hani in das Gebäude ein und rettet Ferris. Zum Schluss quittiert er seinen Dienst bei der CIA, um nun als Zivilist in Jordanien mit der Iranerin Aisha zu leben.

Kritiken

Roger Ebert verglich den Film in der Chicago Sun-Times vom 8. Oktober 2008 mit den James-Bond-Filmen, von denen ihn „realistische Filmsets“ und „knappe Dialoge“ unterscheiden würden. Die Darstellungen seien überzeugend; DiCaprio wirke glaubwürdig selbst inmitten der Absurditäten der Handlung.[2]

Owen Gleiberman schrieb in der Zeitschrift Entertainment Weekly, die erste Filmstunde sei „todlangweilig“. Der Teil der Handlung, in dem ein Terrorist als Köder erfunden wird, hätte den ganzen Film ausmachen sollen. Gleiberman spottete, der (englische Original-)Titel würde eher zu einem Erotikthriller mit Colin Farrell und Madonna passen.[3]

Die Filmzeitschrift Cinema schrieb im Fazit: Ein Politthriller für Erwachsene, der trotz zäher Momente die Ohnmacht im Terror-Kampf packend in Szene setzt.[4]

Hintergründe

Das Produktionsunternehmen Warner Bros. beauftragte im März 2006 William Monahan mit dem Drehbuch.[1] Ein Jahr später wurde die Scriptvorlage von David Ignatius mit dem Titel Penetration als Roman veröffentlicht und erhielt den Titel Body of Lies, weswegen auch das Filmprojekt umbenannt wurde. Als Hauptdarsteller wurde Leonardo DiCaprio gewonnen, der zu diesem Zeitpunkt noch über die Details seines Vertrags verhandelte. Währenddessen suchte Ridley Scott in Marokko geeignete Filmsets.[5]

Der Film wurde in Annapolis (Maryland), in Baltimore und an einigen anderen Orten in Maryland, in Virginia, in Washington D. C. sowie in Marokko gedreht.[6] Ein Teil der Handlung spielt in Manchester und in Amsterdam, die entsprechenden Szenen wurden jedoch in den Vereinigten Staaten gedreht. Für eine in England spielende Szene wurde echte Ausrüstung der britischen Polizei verwendet.[7]

Zuerst war geplant, den Film auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2008 außerhalb des Wettbewerbs zu zeigen.[8] Der Film startete in den Kinos in Australien und in Singapur am 9. Oktober 2008 sowie in den USA am 10. Oktober 2008. Der deutsche Kinostart war am 20. November 2008.[9] Der Film spielte bis zum 15. Januar 2009 (Spielende) in den Kinos der USA ca. 39,4 Millionen US-Dollar bei einem Produktionsbudget von ca. 70 Millionen US-Dollar ein.[10] Weltweit spielte der Film über 115 Millionen US-Dollar ein.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Warner sets spy team in der Variety vom 12. März 2006, abgerufen am 23. September 2008
  2. Filmkritik von Roger Ebert, abgerufen am 10. Oktober 2008
  3. Filmkritik von Owen Gleiberman, abgerufen am 9. Oktober 2008
  4. Filmkritik von Cinema, abgerufen am 20. November 2008
  5. DiCaprio to star in 'Body of Lies' in der Variety vom 8. April 2007, abgerufen am 23. September 2008
  6. Filming locations for Body of Lies, abgerufen am 23. September 2008
  7. Dies und das for Body of Lies, abgerufen am 23. September 2008
  8. As Cannes closes, eyes turn to Venice in The Hollywood Reporter vom 21. Mai 2008, abgerufen am 23. September 2008
  9. Release dates for Body of Lies, abgerufen am 23. September 2008
  10. www.boxofficemojo.com, abgerufen am 07. April 2009
  11. Box Office, abgerufen am 18. April 2009

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