Bonner SC 01/04

Bonner SC 01/04
Bonner SC
Voller Name Bonner Sport-Club 01/04 e. V.
Gegründet 18. Juni 1965
Stadion Sportpark Nord
Plätze 12.000
Präsident Hans-Robert Viol
Trainer Wolfgang Jerat
Homepage www.bonner-sc.de
Liga NRW-Liga
2007/08 10. Platz (Oberliga Nordrhein)
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Heim
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Auswärts

Der Bonner Sport-Club 01/04 e. V. ist ein deutscher Fußballverein aus Bonn. Die Vereinsfarben sind Blau-Weiß-Rot. Spielstätte ist der Sportpark Nord bzw. Sportpark Süd, auch Stadion Pennenfeld genannt. In der Saison 2008/09 spielt der Verein in der NRW-Liga.

Der Bonner SC hat zudem noch eine Tischtennis-Abteilung und besaß von 1967 bis 1997 auch eine Rugby-Abteilung (jetzt Rugby Club Bonn-Rhein-Sieg e.V.).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bonner Fußballverein

Ursprünge und Gründung

Der Bonner FV wurde am 25. März 1901 im Gasthaus „Vater Arndt“ gegründet. Die Initiative zur Vereinsbildung ging dabei von ehemaligen Fußballspielern des Bonner Turnvereins („BTV“) aus, die zuvor unter der Leitung des ersten Turnwarts Oskar Fräsdorf in der „Combinierten Bonner Fußballmannschaft“ schon über die Stadtgrenzen hinaus Erfolge hatten feiern können. Die Bezeichnung „Combiniert“ erhielt das Team aus dem Grund, da es sich sowohl aus Mitgliedern des Turnvereins als auch aus Studenten und Gymnasiasten zusammensetzte.

Die Fußballmannschaft des BTV selbst hatte bereits seit 1896 eigene Wettkämpfe ausgetragen und dabei in einem ersten überregional ausgetragenen Spiel den Kölner Turnverein mit 4:0 geschlagen. Zwei Jahre später stand die Bonner Mannschaft auf dem Exerzierplatz auf dem im Westen Bonns gelegenen Venusberg während des „III. Kongresses des Zentralausschusses für Volks- und Jugendspiele“ dem Fußballclub Mönchengladbach (damals noch „München-Gladbach“) gegenüber. Zudem trat der BTV in Duisburg gegen den dort beheimateten Turnverein an und gewann mit 3:1. Ab 1898 stellte die Stadt Bonn – auf Initiative des Lehrers, Fußballförderers und späteren Vereinspräsidenten Prof. Rudolf Weegmann – auf dem „Kessenicher Feld“ dauerhaft ein Spielfeld zur Verfügung, das fortan, wie auch die Bonner Hofgartenwiese, für Fußballpartien genutzt werden sollte. Im ersten Spiel in dieser neuen Stätte gewann der BTV gegen die Turnvereinigung Düren mit 4:1.

Mit Gründung der „Combinierten Bonner Fußballmannschaft“ während der Osterfeiertage 1899 konnten die Erfolge fortgesetzt werden und die neu formierte Elf – in der nur noch zwei BTV-Spieler standen – besiegte in ihrer ersten Partie am 30. Juli 1899 den „Kölner Fußballclub 1899“ in der Domstadt mit 3:1. Nachdem das November-Rückspiel im heimischen Bonn ebenfalls gewonnen werden konnte, folgten 1900 weitere bedeutende Partien gegen den SV Mönchengladbach (2:0) und ein 2:2-Remis gegen den amtierenden belgischen Meister „Racing Club de Bruxelles“ anlässlich des „Rheinischen Spielfestes“ in Köln. Im Dezember 1900 besiegten die „Combinierten“ noch in Koblenz den Frankfurter Meister „FC Germania“ mit 5:0, bevor dann Fräsdorf, hauptamtlich im Verwaltungsdienst beschäftigt, nach Koblenz versetzt wurde und somit die Betreuung der Mannschaft aufgeben musste.

Anfangsjahre bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges

Im Herbst 1902 schloss sich der Bonner FV dem Rheinisch-Westfälischen Spielverband an und war dort fortan im Bezirk 1 aktiv. Von einem umfangreichen Meisterschaftsbetrieb konnte dort noch nicht die Rede sein, da die 35 beteiligten Mannschaften insgesamt zu nur 99 Partien kamen. Der BFV konnte alle Begegnungen zunächst siegreich gestalten, verlor dann aber im Spiel um die Meisterschaft gegen den „Kölner Fußball-Club 1899“ mit 0:1. Im anschließenden Jahr gelang allerdings gegen denselben Verein mit einem 4:2-Sieg in Köln-Merheim die Revanche. Dadurch qualifizierte sich der BFV für das Endspiel um die Westdeutsche Meisterschaft des Jahres 1904, das mit 0:1 gegen den Duisburger Spielverein verloren ging.

Mittlerweile hatte die Stadt Bonn das Kessenicher Feld verkauft und der BFV begann – mit großer Unterstützung der eigenen Anhänger – eine neue Spielstätte an der Richard-Wagner-Straße zu errichten. Das Eröffnungsspiel auf dem „Platz an der Richard-Wagner-Straße“ fand am 17. September 1904 gegen „Preußen Duisburg“ statt. Der BFV gehörte auch weiter zu spielstärksten Mannschaften im Westdeutschen Spielverband und gewann in der Saison 1908/09 die Südkreismeisterschaft, schied dann aber im Kampf um die Verbandsmeisterschaft mit einem 1:3 in der Zwischenrunde gegen den Duisburger FV aus.

Als Gründungsmitglied der in der Saison 1910/11 eingeführten Verbandsliga gehörte der BFV auch weiter zu den besten Teams und feierte mit Freundschaftsspielen gegen den FC Liverpool (1:5) und Young Fellows Zürich (2:1) sein 10-jähriges Vereinsbestehen. In der Saison 1912/13 schloss der Verein die Verbandsliga auf dem dritten Tabellenplatz ab. Die Verbandsliga wurde im Rahmen einer Umstrukturierung anschließend durch Kreisligen ersetzt, in der der BFV auf Anhieb den zweiten Platz hinter dem Kölner BC und im Anschluss den dritten Rang in der Westdeutschen Fußballmeisterschaft errang. Anschließend wurde aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges der Spielbetrieb dann weitgehend eingestellt und später nur unter äußert widrigen Bedingungen in einer „Kriegsmeisterschaftsrunde“ wieder aufgenommen. Insgesamt fielen nach den historischen Klubaufzeichnungen 48 Mitglieder – darunter auch Oskar Fräsdorf – dem Krieg zum Opfer.

Zu den bedeutenden Spielern, die über die Bonner Stadtgrenzen hinaus bekannt waren, gehörten in dieser Zeit vor allem Theo Koenen und Josef Schümmelfeder. Beide nahmen an Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft teil. Neben diesen beiden Akteuren wurde zudem Jean Schwister regelmäßig in die westdeutsche Auswahl berufen.

Nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Einführung der neuen Gauliga

Ludwig Trapet übernahm nach dem Krieg die Leitung des Vereins, der fortan um den Verbleib in der obersten Spielklasse bangen musste und diesen nur durch zwei Siege in den letzten beiden Partien sicherstellen konnte. Zuvor war 1920 die Tribüne im heimischen Platz an der Richard-Wagner-Straße abgebrannt und mit Hilfe einer Sammelaktion bei den Anhängern – die dadurch Anteilsscheine am Verein erwerben konnten – sowie durch eine Zuwendung des Staats und einem Darlehen seitens der Stadtverwaltung wieder aufgebaut worden. Erneut wurden anlässlich des 20-jährigen Vereinsbestehens mit dem VfR Mannheim, gegen den man 1:3 verlor, und VVA Amsterdam, das man mit dem gleichen Ergebnis besiegte, prominente Gegner eingeladen. Erwähnenswert waren in diesem Jahr zudem ein Freundschaftsspiel gegen den Klub ASV Hertha Wien, der sogar die damals enorme Summe von 10.000 Mark für seine Teilnahme erhielt, sowie die Partie einer Bonner Mannschaft, die sich aus BFV- und Tura Bonn-Spielern zusammensetzte und gegen eine Kölner Auswahl mit 4:1 gewann und als erste Ur-Mannschaft des späteren Bonner SC angesehen werden kann.

Der BFV vereinigte sich im August 1922 mit dem „F.C. Germania“ und trat fortan unter der offiziellen Bezeichnung „Bonner Fußballverein 1901 (Vereinigter B.F.V. und F.C. Germania)“ an, wobei der ursprüngliche Plan als „Bonner Sportverein“ aufzutreten, an dem Protest unter großen Teilen der Mitglieder scheiterte. Zwei Monate später schloss sich noch der Schwimmklub „Salamander“ diesem neuen Verein an, wobei die ursprüngliche Schwimmabteilung nach nur einem Jahr seinen Betrieb einstellte.

Während dieser Zeit – zwischen 1922 und 1926 – spielten der BFV und Tura erstmals in einer gemeinsamen Meisterschaftsrunde, wobei der BFV sechs und Tura nur eines der acht Derbys für sich entscheiden konnte. Mit Willi Hutter, der beruflich nach Bonn wechselte, bekam der BFV 1925 mit einem ehemaligen zweifachen Nationalspieler prominente Verstärkung und schlug mit dem Neuzugang unter anderem den Westdeutschen Meister der Jahre 1922 und 1923 (Arminia Bielefeld) in einem Freundschaftsspiel spektakulär mit 9:1.

Als der Westdeutsche Spielverband ab der Saison 1926/27 die oberste Ebene neu in Bezirksklassen aufteilte, bildeten fortan drei Gruppen aus jeweils acht Teams die 1. Bezirksklasse im Rheinbezirk. Der BFV wurde in die zweite Gruppe geordnet, Tura Bonn hingegen in die erste Gruppe, was Spiele zwischen diesen Mannschaften verhinderte. Aufgrund großer Proteste wegen der geringen Spielanzahl wurde zur Saison 1929/30 – nach einem Übergangsjahr in der Saison zuvor mit zwei Gruppen – eine eingleisige 1. Bezirksklasse mit 13 Vereinen eingeführt, an der sowohl der BFV als auch Tura teilnahmen. Wechselhafte Erfolge begleiteten den BFV fortan, der in den ersten beiden Spielzeiten in dieser neuen Klasse jeweils den fünften Tabellenplatz belegen konnte. In der Saison 1930/31 kam darüber hinaus noch mit Matthias Heidemann von Viktoria Köln ein späterer Nationalspieler nach Bonn, der nach seinem Wechsel zu Werder Bremen zudem noch beim 3:2-Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 in Italien gegen die als „Wunderteam“ bezeichnete Mannschaft aus Österreich in Neapel auf dem Platz stand. Ein weiterer wichtiger Spieler war Sepp Stadler, der gemeinsam mit Heideman und Sutter eine der besten Angriffsformationen seiner Zeit bildete.

Zur Saison 1931/32 wurde die oberste Spielklasse im Rheinbezirk wieder in drei Gruppen unterteilt und der BFV gewann in der Gruppe 2 25 von 26 Spielen. Trotzdem belegte der Verein insgesamt nur den vierten Platz, was sich jedoch in der folgenden Saison noch verschlechterte, als die Klasse nur sehr knapp gehalten werden konnte.

Der BFV in der NS-Zeit

Nach der Machtergreifung der Nazis im Jahre 1933 wurde der Fußballsport nach der politischen Neuordnung in 16 Gaue einer Reform ausgesetzt. Der Bonner FV spielte fortan in der als Zehnerliga geplanten – später jedoch kurzfristig auf elf Vereine aufgestockten – Spielklasse Gau XI Mittelrhein. Nach einer 4:5-Auftaktniederlage beim Kölner CfR konnte der BFV am Ende der ersten Spielzeit in dieser neuen Liga den vierten Platz belegen. Zu dieser Zeit musste der Klub seine nur gepachtete Heimspielstätte an der Richard-Wagner-Straße verlassen, da der Eigentümer zwecks einer Bebauung das Gelände verkauft hatte. Bis zur Fertigstellung eines eigenen Stadions an der Dottendorfer Straße/Friedrich-Ebert-Allee im Jahre 1938 agierte die Mannschaft zur Mitte der 1930er-Jahre im Schmidt-Schneiders-Stadion des Tura-Rivalen.

Obwohl mit Schümmelfeder eine frühere Vereinsikone die Trainingsleitung übernahm, fand sich der BFV nach wechselhaftem Start in die Saison 1934/35 im weiteren Verlauf im Abstiegskampf der Gauliga Mittelrhein wieder. Nach einem 2:1-Sieg gegen Eintracht Trier konnte der Fall in die Zweitklassigkeit aber letztlich abgewendet werden.

Nach dem Aufstieg der Tura waren nun zwei Bonner Vereine in der obersten Spielklasse, die sogar beide um die vordersten Plätze spielen sollten. Der BFV belegte am Ende den dritten Tabellenplatz, nachdem späte Heimniederlagen gegen den späteren Meister Kölner CfR und VfR Köln weiterführende Ambitionen zunichte gemacht hatten. Die folgende Saison 1936/37 verlief für den BFV sehr durchwachsen und mit dem siebten Platz am Ende der Spielzeit – zwei Ränge hinter dem neuen Rivalen SV Beuel 06 – konnte das gute Vorjahresergebnis nicht bestätigt werden.

Die Entwicklung verschlechterte sich auch weiterhin, was dazu führte, dass sich der BFV am 13. Spieltag der Saison 1937/38 erstmals auf einem Abstiegsplatz befand, von dem er sich auch zum Saisonende hin nicht mehr befreien konnte. Die 0:1-Niederlage gegen Alemannia Aachen sorgte schließlich dafür, dass der BFV erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Zweitklassigkeit absteigen musste. Maßgeblich verantwortlich für diesen Niedergang waren vor allem zahlreiche Spielerabgänge sowie der frühe Tod von Willi Hutter, was der Verein auf dem Spielfeld nicht kompensieren konnte.

Der BFV ging in die erste Saison im neuen Stadion an der Friedrich-Ebert-Allee als Favorit auf den Wiederaufstieg, da auch fast alle wichtigen Spieler dem Verein treu geblieben waren. Nach der überlegenen Meisterschaft in der zweiten Gruppe der Bezirksklasse belegte der Verein jedoch in den Ausscheidungsspielen hinter Düren 99 nur den zweiten Platz und konnte in der letzten Spielzeit vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges das Saisonziel nicht erreichen.

Nach Ausbruch des Krieges wurde die Gauliga-Meisterschaft nicht wie geplant ausgetragen und die Vereine reduzierten ihre Spiele auf die regionale oder sogar örtliche Ebene. Der BFV nahm fortan an der „Spielgemeinschaft Bonn/Sieg“ teil, wobei sich diese Liga durch sehr unterschiedliche Mannschaftsstärken auszeichnete, was häufig zu ungewöhnlichen Resultaten führte. Diese Spielklasse wurde im November 1939 wieder eingestellt und durch die „Kriegsspielgemeinschaft am Mittelrhein“ ersetzt, wo der BFV in die zweite Gruppe einsortiert wurde. In dieser bis zum März 1940 andauernden Spielklasse belegte der BFV – jedoch mit deutlichem Abstand – den zweiten Tabellenplatz.

Es folgte die Wiedereinführung der Gauliga zur Saison 1940/41 unter dem Namen „Bereichsklasse“, an der auch der BFV teilnehmen durfte, obwohl er 1939 noch aus dieser Liga abgestiegen war. Ein erneuter Abstieg konnte nach langem Kampf schließlich durch ein 3:3 gegen den VfR Köln verhindert werden. Spätestens nach Beginn des Russlandfeldzugs war an einen konstanten Spielbetrieb nicht zu denken und der Erfolg hing stark davon ab, welche Spieler sich auf Heimaturlaub befanden oder welche Gastspieler zur Verfügung standen (gemäß der Vereinschronik beteiligten sich 383 von 886 Klubmitgliedern als Soldat am Krieg). Der BFV spielte dabei noch bis zum Februar 1943, bevor die Ausrufung des „Totalen Kriegs“ zu zahlreichen Abmeldungen von Vereinen in den Ligen führte. Zur Spielzeit 1943/44 wurde wieder eine Gauliga eingeführt, an der Spieler des BFV im Rahmen der Kriegsspielgemeinschaft „KSG Bonn“ teilnahmen. Nach der Invasion der alliierten Streitkräfte in der Normandie brach der Spielbetrieb aber weitestgehend zusammen, obwohl die KSG Bonn auch trotz der stetigen Gefahr durch Luftangriffe noch zu einigen Spielen kam.

Der BFV in der Nachkriegszeit und der Einstieg in den Profifußball

Viele ehemalige Spieler des BFV kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück oder befanden sich noch mehrere Jahre in Kriegsgefangenschaft, wie Peter Herbst, der erst 1948 zurückkehrte. Dennoch konnte mit Hilfe der britischen Besatzungsmacht eine Liga zusammengestellt werden, die am 4. November 1945 seinen Spielbetrieb aufnahm und auch den BFV dort eingliederte. In dieser Spielklasse, in der neben den Bonner Vereinen mit Düren 99 und dem BC Euskirchen – nebst einer britischen Auswahl der 5th Guards Brigade – zwei Klubs außerhalb Bonns teilnahmen, wurde Düren Meister, wobei zum Jahresende alle Sportorganisationen aufgelöst werden mussten und jede Neugründung der Genehmigung der alliierten Behörden bedurfte, die aber von zumeist sportinteressierten Offizieren großzügig erteilt wurde.

Im Jahre 1946 wurde eine Neuordnung des Mittelrhein-Fußballs beabsichtigt und die Eliteklasse sollte aus 51 Vereinen in vier parallelen Gruppen bestehen. Dies wurde von 16 früheren Erstligaklubs – darunter auch dem BFV – als „Fußball-Eintopf“ abgelehnt und führte zu einer separaten Ligagründung, woraus auch der Begriff „Separatistengruppe“ entstand. Als jedoch die drei Fußballverbände Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen über die Einführung eine gemeinsamen Oberliga nachdachten und nur Klubs aus den Vereinigungen dafür in Frage kamen, kehrten die abtrünnigen Vereine nach einer erfolgreichen Intervention von Peco Bauwens zurück und spielten ab Dezember 1946 in der Gruppe 5 des Bezirks Mittelrhein, wobei zwei Mannschaften aus dieser Liga in die neue Oberliga West sowie neun weitere Teams in die ebenfalls neue Bereichsliga am Ende der Saison aufsteigen durften. Der BFV qualifizierte sich durch den neunten Tabellenplatz für diese Bereichsliga.

In dieser zweitklassigen Liga spielte der BFV lange um die Tabellenspitze gegen Sülz 07, der noch innerhalb der Saison 1947/48 mit dem Kölner BC zum 1. FC Köln fusionieren sollte. Am Ende langte es nach einem 1:1 im März 1948 gegen den zukünftigen Spitzenverein und einer abschließenden 0:1-Heimniederlage gegen Godesberger FV zum dritten Platz. Auch in der folgenden Saison belegte der BFV – unter anderem nach einem 2:1-Auswärtssieg beim 1. FC Köln – gemeinsam mit Köln, das sich in der Spielzeit zuvor in den Aufstiegsspielen gegen Rhenania Würselen (nach einem entscheidenden Treffer des späteren Bundestrainers Jupp Derwall) nicht hatte durchsetzen konnte, zeitweilig den ersten Platz. Der 1. FC Köln enteilte im Verlauf immer weiter und der BFV schloss die Saison erneut auf dem dritten Tabellenplatz ab.

Im Jahre 1949 wurde ein wichtiger Schritt zum Profifußball gelegt und der Westdeutsche Fußballverband richtete ab der Spielzeit 1949/50 drei Spielklassen als „Vertragsligen“ für insgesamt 48 Mannschaften – darunter zwei Zweitligagruppen – ein. Der BFV entschloss sich dabei am 27. Juli 1949 zur Einführung des Vertragspielerfußballs und erhielt für die Teilnahme an der 2. Oberliga West die erforderliche Lizenz. Dieser Schritt wurde jedoch insgesamt von der Vereinsführung unterschätzt und wichtige Spielerabgänge, die nicht kompensiert werden konnten, führten dazu, dass der BFV abgeschlagen auf dem letzten Platz die Saison beendete und ins Amateurlager zurückkehren musste.

Von der Viertklassigkeit bis zur Fusion mit der Tura

Die noch ein Jahr zuvor ins Leben gerufene Vertragsspielermannschaft agierte somit ab der Saison 1950/51 in der Gruppe 2 der Rheinbezirksliga Mittelrhein, der damals obersten Amateurklasse und insgesamt dritthöchsten Ebene im deutschen Fußball. Der Beginn gestaltete sich vielversprechend, jedoch wirkten sich viele Spielabgänge ins Profilager nachhaltig negativ aus und der BFV schloss die Saison, in der der Verein sein 50-jähriges Jubiläum feierte, nur auf dem sechsten Platz ab. Im gleichen Jahr verlor der Verein mit der sehr erfolgreichen Leichtathletik-Abteilung seinen letzten Bereich außerhalb des Fußballsports. Der negative Trend setzte sich weiter fort und nach zwei achten Plätzen in den anschließenden beiden Jahren erreichte den BFV mit dem Fall in die Viertklassigkeit – nach den Abstiegen in den Jahren 1938 und 1950 – ein weiterer Tiefpunkt in seiner Geschichte.

In der ersten Gruppe der Bezirksklasse zeigte sich jedoch, dass der BFV in der Saison 1954/55 nahezu konkurrenzlos blieb, indem er die Tabelle nach 18 Spieltagen mit nur vier Minuspunkten klar anführte und schließlich sicher in die nun Landesliga Mittelrhein genannte oberste Amateurklasse zurückkehrte. Erstmals wurde Überlegungen konkretisiert, eine Fusion zwischen dem BFV und der Tura zu realisieren, was jedoch an den zahlreich vorhandenen Traditionalisten in beiden Klubs scheiterte. Vor allem aufgrund gemeinsamer Freundschaftsspiele gegen den 1. FC Köln (1:2) und Schalke 04 (2:2) wurde deutlich, dass hier eine Chance zur Bündelung der gemeinsamen Kräfte in Bonn verpasst worden war, der man später noch hinterher trauern sollte. Der BFV agierte nach seiner Rückkehr in die Landesliga auf mittelmäßigem Niveau, musste jedoch am Ende erneut den Gang in die Viertklassigkeit antreten. Der achte Platz – und einen Punkt sowie eine Position hinter der Tura – bedeutete, dass sich die BFV nicht für die nun eingleisige Verbandsliga Mittelrhein qualifizieren konnte, da aus beiden Gruppen nur die jeweils sieben besten Mannschaften aufgenommen wurden.

Wie bereits zwei Jahre zuvor spielte sich der BFV wieder schnell an die Tabellenspitze der Landesliga und konnte schließlich mit einer Rekordtorausbeute von 135 Treffern (bei 42 Gegentoren) souverän den Wiederaufstieg in die Tat umsetzen. Der Verein wurde durch diese Leistung nachhaltig beflügelt und im ersten Jahr der Rückkehr stürmte der BFV bis an die Tabellenspitze. Am Ende belegte der Klub hinter dem Mittelrheinmeister SV Bergisch Gladbach den zweiten Platz. Nur ein Jahr später folgte der BFV dem Verein aus Bergisch Gladbach nach und wurde in der Saison 1958/59 selbst Mittelrheinmeister. Trotz einer 2:5-Niederlage im ersten Spiel gegen Baesweiler hatte sich der Verein innerhalb der Hinrunde stabilisieren können und nach einem 5:1-Sieg gegen den FV Godesberg noch Viktoria Alsdorf und den Siegburger SV zum Gewinn der Herbstmeisterschaft überflügelt. Den Titel selbst hatte sich der BFV dann drei Spieltage vor Schluss durch ein 3:2 im Spitzenspiel gegen Alsdorf gesichert. Im anschließenden Kampf um die Westdeutsche Meisterschaft unterlagen die Bonner dem Niederrheinmeister Tus Duisburg 48/99 nach einer zwischenzeitlichen 3:1-Führung in Duisburg noch deutlich mit 3:8. Den Aufstieg in die „2. Oberliga West“ – und die damit verbundene Rückkehr ins Profigeschäft – sicherte sich der BFV in den Ausscheidungsspielen durch einen 4:1-Erfolg gegen die SpVgg Beckum.

Der Aufenthalt in dieser zweithöchsten deutschen Spielklasse sollte im zweiten Anlauf vier Jahre andauern und begann sehr vielversprechend, als sich die Mannschaft beständig im oberen Tabellendrittel festsetzen konnte, was seinen vorläufigen Höhepunkt in der ersten Saison mit einem sensationellen 1:0-Auswärtssieg gegen den Wuppertaler SV fand. Am Ende der Hinrunde belegte der BFV überraschend den dritten Platz und nährte gar Spekulationen über einen bevorstehenden Aufstieg in die Erstklassigkeit. Obwohl in der Rückserie eine Lücke zu den drei bestplatzierten Mannschaften entstand, war der vierte Platz des BFV in der Saison 1959/60 der vermutlich größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Mit gestiegenen Ambitionen ging der Verein in die nächste Spielzeit, konnte jedoch mit dem zehnten Platz diese Erwartungen schließlich nicht erfüllen. Ein Höhepunkt dieser Spielzeit war jedoch eine Afrikareise des Vereins zur Jahreswende 1960/61, zu der der Verein im Rahmen eines Entwicklungsprogramms des Auswärtigen Amts zu Spielen in Kamerun und Togo antrat. Der sportlich negative Trend setzte sich jedoch fort und nach einer Saison mit dem 14. Abschlusstabellenplatz wurde bekannt, dass der Verein zudem aus dem „Abenteuer Profifußball“ einen Schuldenberg von 74.000 Mark angesammelt hatte. Trotz großer Appelle an die Mannschaft, durch gute Leistungen die wirtschaftliche Vereinsbasis wieder zu konsolidieren, endete die letzte Profisaison 1962/63 in einem Debakel, als der BFV mit nur zwei Siegen, fünf Remis und somit 9:51-Punkten abgeschlagen das Tabellenende zierte.

Zurück im Amateursport, in der Verbandsliga Mittelrhein, fand sich der BFV – trotz anders lautender Ziele – schnell auch dort im Abstiegskampf wieder und konnte sich am Ende erst nach einem 2:1 im Entscheidungsspiel gegen Baesweiler retten (ausgetragen wurde das Spiel in der Kölner Radrennbahn). Nach nur einem weiteren Jahr konnte der sportliche Abstieg dann mit dem vorletzten Platz nicht mehr verhindert werden, was aber angesichts der bevorstehenden Fusion mit der Tura Bonn zum neuen Verein „Bonner Sportclub 01/04“ nicht mehr ins Gewicht fallen sollte. Die Vereinsführung des BFV hatte sich am 23. Februar 1965 zu diesem Schritt entschlossen und ermöglichte damit die Geburt des neuen Vereins, zu der die Tura-Vereinsführung bereits 1958 einen Beschluss gefasst hatte. Das letzte Derby konnte der BFV gegen die Tura mit 3:2 – trotz einer deutlichen Überlegenheit der Tura – gewinnen. Das letzte Meisterschaftsspiel hingegen verlor der BFV daheim gegen den BC Efferen nach einer enttäuschenden Leistung mit 1:5.

Turn- und Rasenspiele Bonn

Die offizielle Vereinsgründung wird mit dem Jahr 1904 angegeben, wobei die Tura jedoch erst 1921 als Zusammenschluss dreier Klubs entstanden ist, die wiederum ihre Geburtsstunden in verschiedenen Jahren erlebt hatten.

Entwicklung der Vorgängervereine bis 1921

FC Normannia 03

Am 31. Mai 1903 gründete der Schüler Wilhelm Rick mit einigen Kameraden im Restaurant „Zum Lukas“ den „Fußballclub Normannia“ und sollte bis 1919 erster Vorsitzender des Vereins bleiben. Als Vereinsfarben wurden Schwarz-Gelb gewählt und die Mannschaft trat mit entsprechend gefärbten Streifen zu ihren Begegnungen an. Das erste Spiel fand auf einem Platz hinter dem städtischen Schlachthof gegen den „FC Rhenania“ statt, wobei die Normannia diese Spielstätte nur ein Jahr später wieder verlassen musste, da sie nicht den Regularien des Rheinisch-Westfälischen Spielverbands, dem der Klub soeben beigetreten war, entsprach. Fortan sollte sich die Normannia übergangsweise mit dem BFV und der „FC Germania“ das Kessenicher Feld teilen, bevor man dann den städtischen Spielplatz am Adolfsplatz (später: „Frankenplatz“) nutzte.

Sportlich agierte der Verein seit seinem Beitritt am Spielbetrieb in der dritten und somit untersten Klasse. Obwohl die Normannia dort meist auf den obersten Plätzen zu finden war und stetig um die Bezirksmeisterschaft spielen konnte, misslang ein Aufstieg in die höhere Zweitklassigkeit regelmäßig. Bekannt wurde der Verein vor allem auch dadurch, dass er 1907 aus dem Rheinisch-Westfälischen Spielverband austrat und gemeinsam mit Klubs aus Bonn, Neuenahr und Düren einen Gegenverband („Bonner Verband“) ins Leben rief. Da der mächtige Spielverband jedoch fortan seinen gesamten Mitgliedern untersagte, gegen die abtrünnigen Klubs zu spielen, blieb der Normannia nichts anderes übrig als zurückzukehren.

Neben den normalen Meisterschaftsspielen agierte die Normannia häufig gegen heimische Militärauswahlmannschaften und gemäß der Geschichtsaufzeichnungen des Vereins sollten 54 der 60 Vereinsmitglieder in den Ersten Weltkrieg ziehen und zum Großteil von dort nicht mehr – oder schwer verletzt – zurückkehren. Die Zusammenstellung einer schlagkräftigen Mannschaft fiel fortan immer schwerer und die verbleibenden Vereinsmitglieder schlossen sich 1919 der Fußballabteilung des Bonner Turnvereins an.

Borussia – Club für Rasenspiele 04

Der Verein aus der Bonner Altstadt wurde 1904 von Robert Bowinkelmann und seinen Brüdern Peter und Heinrich zunächst als „FC Regina“ gegründet und zwei Jahre später in „FC Borussia“ umbenannt. Nachdem der Verein zuvor nicht am Meisterschaftspielbetrieb teilgenommen hatte und seine Partien am Platz an der Kölnstraße (genannt: „Kölle-Platz“), wo sich der heutige Sportpark Nord befindet, absolviert hatte, schloss sich der Verein erst zur Saison 1908/09 dem Rheinisch-Westfälischen Spielverband in der dritten Klasse an. Die Mannschaft, die in roten Trikots mit einem Preußenadler auflief, konnte auf Anhieb die Meisterschaft und den Aufstieg in die zweite Klasse realisieren und ließ dem sogar nach nur einem weiteren Jahr den Durchmarsch in die „A-Klasse“ folgen. Gespielt wurde seit der Aufnahme des Ligabetriebs auf dem städtischen Adolfsplatz.

Im Jahre 1912 spielte die Borussia um die Meisterschaft in der A-Klasse und verlor gegen „Vingst 05“ mit 1:2 nach Verlängerung. Auch die Borussia wurde dann durch den Ersten Weltkrieg stark im Mitleidenschaft gezogen und die Teilnahme an den noch zu Kriegszeiten ausgetragenen Spielen gestaltete sich schwierig, da zudem die Stadt ab 1916 die Nutzung des Sportfelds auf dem Adolfsplatz verbot. Die Borussia „mietete“ fortan die Spielstätte der „FC Germania“, wodurch nicht unerhebliche zusätzliche finanzielle Belastungen entstanden. In der Saison 1916/17 gewann die Borussia schließlich die Meisterschaft in der A-Klasse.

Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges schloss sich die Fußballabteilung des „AV Eiche“ der Borussia an, wobei diesem ursprünglichen Schwerathletikverein erst kurze Zeit zuvor der „Sport-Club Bonn“ beigetreten war, der selbst jedoch vereinsintern keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr gesehen hatte. Die Borussia nannte sich nur kurze Zeit später in „Club für Rasenspiele 04“ (CfR) um und bildete fortan eine sehr starke Mannschaft. Als zur Saison 1919/20 Gauligen als oberste regionale Spielklassen eingeführt wurden, konnte sich der CfR nach drei Siegen in Ausscheidungsspielen gegen Kölner Vereine für die Liga in seiner Region qualifizieren. Mitte des Jahres 1919 zog der Verein an die Bornheimer Straße um, wo zahlreiche Mitglieder auf dem gepachteten Gelände eine neue Spielstätte errichteten. Trotz einiger Achtungserfolge in Freundschaftsspielen (vor allem gegen den großen Bonner FV), musste der CfR 1921 den Abstieg hinnehmen. Es folgte noch im gleichen Jahr die Vereinigung mit dem Fußballbereich des Bonner Turnvereins.

Bonner Turnverein

Nach dem Weggang von Oskar Fräsdorf, der die Fußballmannschaft des BTV im Jahre 1898 gegründet hatte, und der daraus im März 1901 entstandenen Gründung des Bonner Fußballvereins wurde erst im Jahre 1912 wieder Fußball im Turnverein gespielt. Endgültig wurde dann 1913 wieder eine Mannschaft gebildet, die sich aus Turnern – zum Zwecke eines Ausgleichs vom Turnsport – zusammensetzte und in schwarz-weißer Kluft auf dem „Kölle-Platz“ seine Partien austrug. Dem Anschluss an den Westdeutschen Spielverband ging ein zähes Ringen voraus, da der BTV gesamthaft bereits der Deutschen Turnerschaft angehörte und die Mitgliedschaft eines Turnvereins im WSV nicht vorgesehen war. Nach einer erfolgreichen Intervention von Dr. F.A. Schmidt gelang der Anschluss jedoch schließlich.

Im Januar 1914 trat der „FC Phoenix“ der Fußballabteilung des BTV bei und steigerte die Mannschaftsqualität mit einer großen Anzahl von guten Spielen deutlich. Dies konnte sich jedoch aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht in Erfolgen auszahlen, da auch in diesem Fall der personelle Aderlass gravierend war. Nach dem Krieg wurde der BTV im Jahre 1919 mit Hilfe der zuvor beigetretenen FC Normannia in die A-Klasse eingeordnet. Nächstes Ziel war die Errichtung einer Spielstätte, wobei ein geeignetes Grundstück am „Lievlingsweg“ gefunden werden konnte. Nach einer einjährigen Bauphase wurde das neue Stadion mit einem Fassungsvermögen von etwa 10.000 Zuschauern am 8. Mai 1921 offiziell eingeweiht. Nur drei Tage zuvor hatte sich der „Club für Rasenspiele 04“ der Fußballabteilung des BTV angeschlossen, wobei dieser neue Verein fortan als „Bonner Turnverein e.V, Abteilung Turn- und Rasenspiele“, auftrat, woraus sich später die Kurzform „TuRa“ (oder gebräuchlicher: „Tura“) entwickelte.

Dieser neue Verein besaß nun sogar zwei Spielstätten und entwickelte ein besonderes Augenmerk auf seine Jugendarbeit. Durch eine große Anzahl von offiziellen Veranstaltungen und Tourneen wurde in dieser Zeit der Grundstein für das Zusammengehörigkeitsgefühl und die tiefe Verankerung in der einheimischen Bevölkerung gelegt und der heute noch in Bonn verbreitete Begriff „Tura-Geist“ geboren.

Die ersten Tura-Jahre

Obwohl sich der Verein bereits 1921 zur Tura Bonn vereinigt hatte, fand die offizielle Gründung in der Satzung erst im Mai 1922 statt. Durch den Abstieg des CfR aus der obersten Spielklasse musste die Tura in der A-Klasse antreten, konnte aber bereits 1922 den Wiederaufstieg nach einem 6:3-Sieg im entscheidenden Auswärtsspiel gegen den „TSV 93 Köln“ realisieren. Es folgte im November 1923 ein großer Disput über die Anhängerschaft des Vereins sowohl in der Deutschen Turnerschaft als auch im Deutschen Fußballbund. Die Turnerschaft-Vereinigung bestand darauf, dass sich betreffende Vereine entscheiden müssten und strebte sogar selber für die Zukunft einen eigenen Fußballspielbetrieb an. Die Tura überstand diese Auseinandersetzung durch eine juristisch geschickte Aufteilung des Klubs in drei Abteilungen, wobei fortan nur noch der Bereich „Rasenspiele 04“ dem Westdeutschen Spielverband angehören sollte.

Der Verein spielte im Stadion am Lievingsweg, das nach vielen Erweiterungsarbeiten und der offiziellen Fertigstellung am 24. Juli 1927 den Namen „Schmidt-Schneiders-Stadion“ erhielt. Sportlich war die Tura bis 1926 mit wechselhaftem Erfolg in der obersten Spielklasse aktiv und konnte gegen den Lokalrivalen BFV zwischen 1923 und 1926 kein Meisterschaftsspiel gewinnen. Als zur Saison 1926/27 die obersten Ebene als 1. Bezirksklasse in drei Gruppen aufgeteilt wurde, teilte der Verband die Tura der Gruppe 1 zu. Zur Saison 1929/30 führte der Verband die obersten Spielklassen wieder zu einer Liga zusammen und die Tura Bonn konnte sich dafür qualifizieren. Der wohl beste Spieler des Vereins war in dieser Ära Peter Herbst, der gemeinsam mit dem Außenstürmer Leo Betzgen eine gefährliche Formation auf der linken Seite bildete und zu 17 Spielen in mehreren regionalen Auswahlmannschaften kam. Die Eingleisigkeit der Eliteliga wurde nach nur einem Jahr wieder aufgehoben und die Tura belegte in seiner Gruppe jeweils einen Mittelfeldplatz. Ein weiterer Höhepunkt sollte im Jahre 1933 ein Freundschaftsspiel gegen den deutschen Vizemeister FC Schalke 04 – angeführt von Ernst Kuzorra – im Schmidt-Schneiders-Stadion sein, das die Tura mit 2:4 verlor.

Die Tura in der NS-Zeit

Als die neue Gauliga im Bereich Mittelrhein gegründet wurde, zählte die Tura – im Gegensatz zum BFV-Rivalen – nicht zu den ursprünglichen zehn Kandidaten, was zu heftigen Protesten führte, da zudem sechs Kölner Mannschaften in die Liga aufgenommen werden sollten und diese Entscheidung ausschließlich am grünen Tisch vorgenommen wurde. Als weitere Unstimmigkeiten innerhalb des Ligabildungsprozesses dazu führten, dass man sich für eine Aufstockung auf elf Vereine entschloss, wurde statt der Tura mit „Rhenania Köln“ ein weiterer Kölner Verein aufgenommen.

Der angestrebte Aufstieg rückte nach einem zunächst guten Start im weiteren Saisonverlauf in immer weitere Ferne und am Ende verpasste der Verein den Aufstieg mit einem vierten Platz hinter Blau-Weiß 06 Köln, dem mit den vier Elbern-Brüdern aufstrebenden SV Beuel 06 sowie Viktoria Köln deutlich. Anlässlich der 40-jährigen Vereinsjubiläums verlieh man der Absicht, in die Gauliga aufsteigen zu wollen, mit dem ersten 10:1-Heimspielsieg gegen Blauweiß Friesdorf Nachdruck, belegte zum Abschluss der Hinrunde aber nach einigen Niederlagen erst einmal nur den dritten Tabellenplatz. Nachdem die beiden vor der Tura rangierenden Mannschaften Viktoria Köln und Vingst 05 daheim geschlagen worden waren, wurde die Tura nach einem 1:1-Remis in Frechen mit einem Punkt Vorsprung auf die Viktoria Meister der Gruppe 2, wobei die Bonner von einer Niederlage der Viktoria am letzten Spieltag profitierten. In der Aufstiegsspielrunde schlug die Tura zuletzt den SV Oberstein mit 3:0 und stieg aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Oberstein in die Gauliga auf.

Die Tura überzeugte auf Anhieb als Neuling in der Gauliga und setzte sich zeitweilig sogar mit fünf Punkten Vorsprung an die Tabellenspitze. Vor dem letzten Spieltag war dieser auf nur noch einen Punkt zusammengeschmolzen, aber ein Heimsieg gegen den „Kölner SC“ hätte zur Meisterschaft gereicht. Diese entscheidende Partie ging jedoch mit 0:1 nach einem Elfmeter in der Nachspielzeit verloren und der „Kölner CfR“ konnte mit einem eigenen Sieg im letzten Moment noch den Titel „Gauligameister am Mittelrhein“ gewinnen. Der Tura wurde jedoch von vielen Seiten Anerkennung für diese Leistung gezollt und der Verein regte gar eine Spielrunde der Gauliga-Zweitplatzierten an, was aber trotz einiger Zusagen prominenter Vereine nicht in die Tat umgesetzt wurde.

Es folgte eine schwere zweite Saison für die Tura in der Gauliga und ein sportlicher Niedergang, der dazu führte, dass sich der Verein schnell in akuter Abstiegsgefahr befand. Zusätzliche Brisanz erhielt die neue Rivalität zu dem frisch in die Gauliga aufgestiegenen Verein SV Beuel 06, dem die Vereinsführung der Tura vorwarf, eine Reihe von Spielern nach Beuel geködert zu haben. Am Ende konnte der Klub mit dem vorletzten Platz die Liga nur knapp – mit zwei Punkten Vorsprung vor der TuS Neuendorf – erhalten. Im Gegensatz dazu konnte die Tura im seit 1934 ausgetragenen DFB-Pokal nach einem 4:2-Sieg gegen den nordhessischen Meister Spielverein Kassel die Runde der besten 32 Mannschaften erreichen, wo man jedoch mit 0:2 bei Eintracht Braunschweig verlor.

Ebenso wie der Lokalrivale BFV befand sich die Tura auch in der Saison 1937/38 in Abstiegsgefahr und war zeitweise Schlusslicht in der Gauliga. Nach einigen Siegen, wobei zu wichtigen Auswärtsspielen große Anhängerschaften mobilisiert werden konnten, und vor allem durch den Sieg gegen den BFV, was die Abstiegssorgen dort schlagartig vergrößerte, befreite sich die Tura gegen Ende der Spielzeit und konnte sich durch ein 1:1-Remis gegen den Mülheimer SV am letzten Spieltag sportlich retten. Es war die vorläufig letzte Spielzeit im Tura-Stadion unter dem Namen Schmidt-Schneiders-Stadion. Da die Vereinsführung den finanziellen Zinsverpflichtungen für das gewährte Darlehen nicht nachkommen konnte, wurde das Stadion von der Stadt Bonn für 85.000 Mark zwangsversteigert und nach dem neuen Eigentümer in „Post-Stadion“ umbenannt.

Die Leistungen in der Liga konsolidierten sich bei der Tura in der letzten Saison vor dem Kriegsausbruch wieder und vor dem letzten Spieltag bestand sogar die Möglichkeit auf die Mittelrheinmeisterschaft, ein eigener Sieg im Spitzenspiel gegen Sülz 07 und eine gleichzeitige Niederlage von Troisdorf 05 vorausgesetzt. Nach einer zwischenzeitlichen Sülzer 2:0-Führung glich die Tura noch zum 2:2 aus, was jedoch nicht reichte und Sülz zum Meister – mit des besseren Torverhältnisses gegenüber Troisdorf – machte.

Die Tura nahm nach Ausbruch des Krieges zunächst an der „Spielgemeinschaft Bonn/Sieg“ und ab November 1939 an der bis März 1940 andauernden „Kriegsspielgemeinschaft am Mittelrhein“ (Gruppe 2) teil und belegte dort den dritten Tabellenplatz. In der wiedereingeführten – und als „Bereichsklasse“ bezeichneten – Gauliga spielte neben dem BFV auch die Tura um den Verbleib in der obersten Spielklasse und konnte diesen letztlich durch ein 0:0 gegen Düren 99 sicherstellen. Zur 1941/42 bildet die Tura gemeinsam mit dem Post-Sportverein Bonn eine Kriegsspielgemeinschaft und trat fortan bis zum Ende des Krieges als KSG Bonn zu den Spielen in der Bereichsklasse an, wobei sich später auch noch BFV-Spieler dieser Gemeinschaft anschlossen.

Die Tura nach dem Krieg und die Treue zum Amateurfußball

Ebenso wie der BFV beteiligte sich die Tura nach dem kurzen Abenteuer in der um die 5th Guards Brigade erweiterten Bonner Liga an der Separatistengruppe, die später zur Gruppe 5 des Bezirks Mittelrhein wurde. In dieser Liga, in der sich die besten zwei Mannschaften für die Oberliga West und neun weitere in die darunter liegende Bereichsliga qualifizieren konnten, belegte die Tura zum Saisonabschluss nur den elften Rang. In einer anschließenden Ausscheidungsspielrunde konnte der Aufstieg durch den zweiten Platz hinter Troisdorf 05 und vor Beuel 06 – der sich ebenfalls qualifizierte – noch nachträglich realisiert werden.

In den zwei Jahren, in der die Tura gemeinsam mit dem BFV in der Gruppe 2 dort agierte, landete der Verein jeweils auf dem sechsten Tabellenplatz. In einer Generalversammlung vom 16. Juli lehnte der Verein einstimmig die Einführung des Vertragspielertums ab und befürwortete damit den Verbleib im Amateurfußball. Obwohl ein Großteil der leistungsstarken Vereine in den Profifußball abgewandert waren, spielte die Tura in der Amateurliga eine sehr durchwachsene Saison und belegte abschließend einen enttäuschenden elften Platz. Mehr von sich reden machte der Verein durch seine neuen Ideen bei der Mannschaftsbetreuung, als nacheinander mehrere Trainer beschäftigt wurden, die an der Sporthochschule Köln ausgebildet worden waren.

Jahre in den Amateurligen, Deutsche Vize-Amateurmeisterschaft bis zur Fusion mit dem BFV

Nach der Enttäuschung in der Vorsaison spielte die Tura in der Saison 1950/51 nun wieder um die Tabellenspitze mit, hielt zudem den BFV-Rivalen auf Distanz und war somit wieder die sportlich beste Bonner Mannschaft. Letztlich belegte die Tura mit einem komfortablen 5-Punkte-Abstand auf den Drittplatzierten die zweite Position und hatte vor allem innerhalb der Saison den späteren Mittelrheinmeister Troisdorf 05 daheim spektakulär mit 6:1 besiegt. In der Spielzeit 1951/52 lieferte sich die Tura mit dem Godesberger FV ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende belegten beide Mannschaften punktgleich den ersten Platz und das Reglement sah für diesen Fall ein Entscheidungsspiel vor, das Tura Bonn im Beueler Stadion mit 3:0 gewann. Obwohl die Tura als Favorit in die Partie um die Mittelrheinmeisterschaft gegen „Viktoria Alsdorf“ ging, unterlag der Verein im Hinspiel daheim mit 0:1. Trotz eines großen Optimismusses verlor die Tura auch das Rückspiel, wobei vor allem die Höhe der 2:7-Niederlage sehr überraschte. Nach einem vergleichsweise enttäuschenden fünften Platz in der folgenden Saison, gewann der Verein in der Spielzeit 1953/54 hinter „Rapid Köln“ wieder die Vizemeisterschaft. Vor dem letzten Spieltag hatte der Abstand der Tura zu Rapid nur einen Punkt betragen. Der 3:2-Erfolg der Tura gegen den Godesberger FV reichte schließlich nicht für den ersten Platz, da zeitgleich Rapid den Rivalen Fortuna Köln mit 4:2 besiegen konnte. Die Vormachtstellung in Bonn wurde jedoch nachhaltig gefestigt, da der BFV in der gleichen Saison sogar in die Viertklassigkeit absteigen musste.

Es folgte in der Saison 1954/55 eine erneute Vizemeisterschaft hinter dem SV Bergisch Gladbach, wobei man die Meisterschaft vor allem durch zwei späte Niederlagen und ein Remis noch leichtfertig vergeben hatte. Die beste Zeit der Tura war aber für den weiteren Verlauf der 1950er-Jahre nun vorbei und der Verein schloss die Saison 1955/56 nur auf dem siebten Platz ab, wodurch sogar nur knapp den Verbleib in der Drittklassigkeit erreicht wurde, da sich nur sieben Teams aus beiden Drittligagruppen für die nun eingleisige Verbandsliga Mittelrhein qualifizieren konnten. Während der BFV, der nach dieser Zusammenlegung abgestiegen war, souverän im anschließenden Jahr zurückkehren konnte, enttäuschte die Tura mit dem zwölften Tabellenplatz. Als der BFV dann zu einem Höhenflug in der Liga ansetzte und die Vizemeisterschaft gewann, stieg die Tura in der gleichen Saison 1957/58 als Tabellenvorletzter selbst in die vierte Liga ab.

Wie zuvor beim BFV schon zu beobachten war, eignete sich auch der einjährige Aufenthalt der Tura in der Landesliga für einen Neubeginn. Auch die Tura stellte souverän als Meister die Rückkehr – bei sechs Punkten Vorsprung vor dem „SV Schlebusch“ und nur drei Niederlagen – in die Verbandsliga sicher. Dort angekommen verlor die Mannschaft zwar die ersten drei Spiele, konnte sich jedoch stetig steigern und belegte abschließend etwas überraschend den vierten Platz. Nach einem Übergangsjahr mit dem einem mittelmäßigen siebten Tabellenplatz setzte die Tura spätestens ab der Saison 1961/62 zu ihrer zweiten erfolgreichen Ära in der obersten Amateurklasse an. Maßgeblich verantwortlich dafür war mit Fritz Machate ein ehemaliger Spieler des FC St. Pauli und des Dresdner SC, der fortan als Trainer fungieren sollte.

Diese äußerst erfolgreiche Saison 1961/62 begann zunächst enttäuschend, als die Tura nach der Hinrunde sogar mit einem negativen Punkteverhältnis nur den zehnten Platz belegte. Es folgte eine Siegesserie, die den Punkterückstand zunächst auf nur noch sechs Punkte verkleinerte. Weitere Siege gegen „Übach-Palenberg“ und am letzten Spieltag gegen den „VfL 99 Köln“ sorgten dafür, dass die Tura mit nur fünf Verlustpunkten in der Rückserie die Mittelrheinmeisterschaft gewinnen konnte. Anschließend setzte sich die Mannschaft im Kampf um die Westdeutsche Meisterschaft durch einen 1:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld und einem 1:1 gegen „Duisburg 08“ durch. Es folgte die Endrunde um die Deutsche Amateurmeisterschaft. Nach einem 2:1-Sieg gegen die Amateure von Werder Bremen im Weserstadion zog die Tura ins Endspiel im Wuppertaler Stadion am Zoo ein, wo die Mannschaft dem Berliner Verein SC Tegel gegenüber stand. Dieses spannende Spiel gewann Tegel nach einem Freistoßtor mit 1:0 und die Tura musste sich somit mit der Vize-Amateurmeisterschaft zufrieden geben. Auf einen Aufstieg ins Profilager verzichtete die Tura – mit Blick auf die finanziellen Probleme, die dem BFV dadurch erwuchsen – bewusst und blieb somit dem Amateursport erhalten.

Es folgten noch zwei weitere Vizemeisterschaften in der Liga hinter Düren bzw. dem SV Schlebusch. Die letzte Saison 1964/65 schloss der Klub mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf dem siebten Tabellenplatz ab, bevor dann die bereits 1958 geschmiedeten Pläne zur Bildung eines gemeinsamen Vereins mit dem BFV in die Tat umgesetzt werden konnten, nachdem auch die Vereinsführung des BFV einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte. Das letzte Meisterschaftsspiel der Tura ging gegen „Frechen 20“ mit 2:3 verloren. Obwohl die Tura am 18. Juni 1965 – wie auch der BFV – offiziell aufgelöst worden war, spielte anschließend kurioserweise eine Tura-Mannschaft weiterhin noch das Endspiel im Kreispokal und nach dem 8:1-Sieg dort gegen den „TV Rheindorf“ zusätzlich im Mittelrhein-Pokal gegen den „BC Oberbruch“, das die Mannschaft mit 1:3 nach Verlängerung verlor.

Bonner Sportclub

Gründungsphase

Die zunächst für den 21. Mai 1965 vorgesehene Gründung wurde aufgrund der nicht zu drei Vierteln erschienenen Vereinsmitglieder erst am 18. Juni des Jahres durchgeführt. Der Klub erhielt den offiziellen Namen „Bonner Sportclub 01/04“ und wählte nach dem damaligen Leichtathletik, Basketball und Sportschießen, sowie 1966 Tischtennis und 1967 Rugby eröffnet, wovon sich später nur noch die letzten beiden genannten Abteilungen und danach ausschließlich Tischtennis behaupten sollten. Die Gründung des BSC löste eine große Euphorie in der Stadt aus und weckte Hoffnungen, künftig auch im Spitzensport eine große Rolle spielen zu können. Als Heimspielstätte diente das Gronaustadion, wobei man jedoch mittelfristig die Errichtung eines überdachten Stadions mit einem Fassungsvermögen jenseits von 30.000 Zuschauern anvisierte.

Die erste Saison 1965/66 begann der neue Verein in der Verbandsliga Mittelrhein und nahm damit den Platz der Tura Bonn ein, die zuvor in dieser dritthöchsten Spielklasse – und höchsten Amateurebene – ihre letzte Saison abgeschlossen hatte. Die von Günther Glomb betreute Mannschaft konnte am 21. August 1965 im ersten Saisonspiel mit 2:1 gegen die Amateure von Bayer 04 Leverkusen gewinnen und etablierte sich fortan auf den vorderen Plätzen. Am Ende der Saison belegte der BSC hinter dem überlegenen Meister „Düren 99“ jedoch nur den zweiten Platz, der eigentlich nicht zum Aufstieg berechtigt hätte. Da Düren jedoch auf eine Teilnahme am Profifußball verzichtete, nahmen die Bonner als Ersatz an den Aufstiegsrunden teil, wo sie jedoch chancenlos blieben. Als dann Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiss Essen noch in die Bundesliga aufsteigen durften und damit zwei Plätze in der darunter liegenden Regionalliga West frei wurden, spielte der BSC eine weiteres Ausscheidungspartie gegen den ursprünglichen Regionalliga-Absteiger VfB Bottrop, das Bottrop überlegen mit 5:0 gewann. Das Glück wendete sich jedoch nach Bonn, als der Fußballverband entschied, dass Bottrop als bereits abgestiegener Verein keine Rückkehrmöglichkeit zustand und somit die Partie gegen den BSC unzulässig war. Somit stieg der Bonner SC doch noch in die Regionalliga West auf.

Der Verein ging das neue Abenteuer im bezahlten Fußball mit einer Reihe von Neuzugängen an, wobei vor allem vier ehemalige Lizenzspieler von Schalke 04 verpflichtet wurden. Dennoch hatte es die Mannschaft von Beginn an schwer und konnte erst am zehnten Spieltag mit einem 1:0 gegen Viktoria Köln den ersten Sieg sichern. Trotz eines überraschenden 1:0-Auswärtssiegs bei Alemannia Aachen war der Abstieg – auch trotz des Trainerwechsels zu Fred Harthaus – nach dem 1:2 gegen Arminia Bielefeld am vorletzten Spieltag nicht mehr zu verhindern.

Mittelrheinmeisterschaften 1968 und 1972

Der BSC spielte damit wieder in der Verbandsliga Mittelrhein und ging in die neue Spielzeit 1967/68 mit dem bereits zuvor beim BFV aktiven Trainer Helmut Gans. Wie schon zwei Jahre zuvor lieferte sich der BSC gegen „Düren 99“, sowie gegen die Amateure des 1. FC Köln, ein Rennen um die Tabellenspitze. Mit zwei Punkten Vorsprung vor Köln ging die Bonner Mannschaft in die letzte Partie und sicherte sich durch ein 1:1 gegen Bayer Leverkusen den Mittelrheintitel. Dadurch wurde auch die Rückkehr in die Regionalliga möglich und der BSC trat zu den Ausscheidungsspielen gegen den „SSV Hagen“, die „Spvg Erkenschwick“ und „Eintracht Duisburg“ an. Trotz einer Niederlage im Heimspiel gegen Duisburg und insgesamt drei Remis konnte der Regionalliga-Aufstieg bewerkstelligt werden.

Vor dem nächsten Versuch, im Profifußball Fuß fassen zu können, vermeldete der Verein einige spektakuläre Transfers von Alemannia Aachen, worunter sich der 49-fache uruguayische Nationalspieler Horacio Troche befand, der dadurch bekannt geworden war, dass er Uwe Seeler während der WM 1966 in England geohrfeigt hatte. Dennoch spielte der Klub wieder nur gegen den Abstieg und absolvierte am letzten Spieltag gegen Preußen Münster ein echtes „Abstiegsendspiel“ im heimischen Gronaustadion, das der BSC überlegen mit 5:1 gewann. In der anschließenden Saison 1969/70 entwickelte die Mannschaft eine große Heimstärke und verlor in der gesamten Spielzeit daheim nur zwei Begegnungen. Dies sorgte dafür, dass in diesem Jahr recht sicher – mit acht Punkten Abstand – die Klasse gesichert werden konnte.

Es war die letzte Spielzeit im alten Gronaustadion. Der Verein zog in den „Sportpark Nord“ um, an die Stelle, wo sich früher der alte „Kölle-Platz“ befunden hatte. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage war die Vereinsführung dazu gezwungen, einige Leistungsträger zu verkaufen. Die Saison 1970/71 begann dennoch mit einem 4:2-Sieg gegen den ehemaligen Bundesligisten Alemannia Aachen – der ersten Meisterschaftspartie im Sportpark Nord – vielversprechend und einige Talente aus dem Verein, wie beispielsweise der junge Hannes Bongartz, nährten den Optimismus auf den Klassenerhalt. Im Verlauf der Saison zeigte sich jedoch, dass der Substanzverlust zu groß war und die Mannschaft musste am Ende aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem VfR Neuss erneut den Gang in die Drittklassigkeit antreten.

Für das Ziel Wiederaufstieg wurde erneut Helmut Gans als Trainer verpflichtet. Es folgte ein spannendes Meisterschaftsrennen gegen „Jülich 10“, dem der BSC dann am letzten Spieltag im Sportpark Nord mit nur einem Punkt Rückstand gegenüber stand. Dieses Endspiel um die Mittelrheinmeisterschaft gewann die Bonner Mannschaft mit 4:1. Der Aufstieg wurde aber anschließend verpasst, wofür vor allem die 0:4-Niederlage bei den Sportfreunden Siegen verantwortlich war. Ein weiterer Höhepunkt sollte dann eine Tournee durch die damalige Sowjetunion sein, wo der BSC unter anderem in Leningrad (heute: „St. Petersburg“) und Wolgograd (dem ehemaligen „Stalingrad“) spielte.

Die Saison 1972/73 gestaltete sich enttäuschend und der BSC schloss nur auf dem siebten Tabellenplatz ab. Mitverantwortlich war dafür vermutlich auch die Aussage von Trainer Gans inmitten der Saison, dass er nur noch bis zum Ende der Spielzeit Trainer bleiben wolle und anschließend sowohl Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der Amtszeit von Gans und die Trainernachfolge entstanden. Höhepunkt dieser Spielzeit war der Einzug ins Kreispokalendspiel, in dem der BSC nach einem spannenden Spiel mit 9:10 nach Elfmeterschießen dem Verein Beuel 06 unterlag. Für die Spielzeit 1973/74 standen von Beginn an die Vorzeichen schlecht, da dem BSC aufgrund der Bildung einer nur noch zwei Staffeln umfassenden Regionalliga – die später „2. Bundesliga“ genannt wurde – keine Möglichkeit zum Aufstieg zur Verfügung stand. Am Ende der Saison wurde der BSC Vizemeister hinter Bayer 04 Leverkusen.

Vor der Saison 1974/75 verkündete die Vereinsführung offiziell das Ziel, aufsteigen zu wollen. Die Mannschaft konnte aber die großen Erwartungen nicht ganz erfüllen und belegte hinter Bayer 04 Leverkusen und dem „SC Brühl“ am Ende nur den dritten Platz. Besonders enttäuschend war zu diesem Zeitpunkt auch der sehr geringe Zuschauerzuspruch, der im Heimspiel gegen „Westwacht Weiden“ mit 273 Beobachtern seinen Tiefpunkt fand.

Entwicklungen bis zur Gegenwart

Von 1971/72 bis 1975/76 spielte man 4 Jahre erneut in der Verbandsliga Mittelrhein, bevor man zweitklassig wurde und in der Saison 1976/77 in die Zweite Bundesliga Nord aufstieg. Die Saison endete mit dem Lizenzentzug durch den DFB. Danach spielte man größtenteils in Verbandsliga und Oberliga. 1984/85 gewann der BSC zum vierten Mal den Titel in der Verbandsliga Mittelrhein. 1994/95 stieg er wieder in die Regionalliga West/Südwest auf. Jedoch hielt man sich dort nicht lange auf. Seit 1998/99 spielt man wieder - mit einer kleinen Unterbrechung 2000/01 (Verbandsliga) – in der Oberliga Nordrhein. Der BSC gewann noch 1996/97 den Titel der Oberliga Nordrhein und 2000/01 zum fünften Mal den Titel in der Verbandsliga Mittelrhein.
Im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die Oberliga konnte der Klassenerhalt mit einem 10. Platz ohne größere Probleme gesichert werden. Im folgenden Jahr erreichten die Bundesstädter erneut einen Mittelfeldplatz. In den Spielzeiten 2003/2004 sowie 2004/2005 entgingen die Bonner dem Abstieg nur knapp. 2004 rettete sie lediglich das bessere Torverhältnis und 2005 war man zwar sportlich abgestiegen, konnte jedoch aufgrund der fehlenden Lizenz für den SV Adler Osterfeld und Borussia Freialdenhofen in der Liga verbleiben.
Für die Saison 2005/2006 verpflichtete der Bonner SC mit Reinhold Fanz einen bundesligaerfahrenen Trainer, mit dessen Hilfe einige neue Spieler nach Bonn fanden. Die Oberligaspielzeit 2005/2006 beendete der BSC auf Platz 2 der Oberliga Nordrhein, hinter der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach. Somit verpasste man äußerst knapp den Aufstieg in die Regionalliga.
Nach einem schwachen Auftakt nahm Reinhold Fanz zu Beginn der Saison 2006/2007 seinen Hut und wurde durch seinen ehemaligen Co-Trainer Asif Saric ersetzt. Saric gelang es, die Mannschaft aus dem Tabellenkeller nach oben zu führen, so dass man in diesem Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun hatte, sondern als eine der besten Mannschaften der Rückrunde vorne mit dabei war. In der Saison 2007/08 lautete das Ziel der Bonner die Qualifikation für die neueingeführte dreigleisige Regionalliga. Hierfür wäre ein Platz unter den ersten vier nötig gewesen. Das Saisonziel wurde aber mit einem 10. Tabellenplatz deutlich verfehlt. Immerhin konnte man sich damit noch für die ebenfalls zur Saison 2008/09 neugeschaffene fünftklassige NRW-Liga qualifizieren.

Trainer

(seit der Fusion 1965)

  • Wolfgang Jerat (2008)
  • Oliver Ebersbach (2008/interimistisch)
  • Asif Saric (2006-2008)
  • Reinhold Fanz (2005 bis 2006)
  • Andrzej Rudy (2004 bis 2005)
  • Wolfgang Homberg (2004 bis 2004)
  • Reinhold Höck (2004 bis 2004)
  • Mario Kentschke (2004 bis 2004)
  • Günter Borr (2003 bis 2004)
  • Danny Hoekman (2003 bis 2003)
  • Gianni Lettieri (2003 bis 2003)
  • Gino Lettieri (2002 bis 2003)
  • Achim Schmickler (2001 bis 2002)
  • Reinhold Höck (2000 bis 2001)
  • Rainer Thomas (1997 bis 2000)
  • Hilmar Merz (1997 bis 1997)
  • Elmar Müller (1996 bis 1997)
  • Hans Kodric (1996 bis 1996)
  • Peter Nover (1992 bis 1996)
  • Harry Braun (1990 bis 1992)
  • Klaus Czizewski (1989 bis 1990)
  • Erich Rutemöller (1985 bis 1989)
  • Robert Begerau (1982 bis 1985)
  • Gert Burkhardt (1980 bis 1982)
  • Hans Basten (1980 bis 1980)
  • Günter Schwaba (1979 bis 1980)
  • Heinz Hornig (1978 bis 1979)
  • Hermann Schleifenbaum (1977 bis 1978)
  • Siegfried Melzig (1977 bis 1977)
  • Martin Luppen (1974 bis 1977)
  • Detlef Brüggemann (1973 bis 1974)
  • Hans Modelsee (1973 bis 1973)
  • Dieter Feller (1972 bis 1973)
  • Helmut Gans (1970 bis 1972)
  • Gert Burkhardt (1968 bis 1970)
  • Fritz Schollmeyer (1968 bis 1968)
  • Helmut Gans (1967 bis 1968)
  • Fred Harthaus (1967 bis 1967)
  • Günther Glomb (1965 bis 1967)
Heimspielstätte des Bonner SC: der Sportpark Nord

Stadion

Der Sportpark Nord (eröffnet am 23. September 1970) ist ein Mehrzweckstadion mit Leichtathletikanlagen und überdachter Haupttribüne. Er fasst ca. 12.000 Zuschauer. Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 spielten die Bonner auch im Stadion Pennenfeld bzw. Sportpark Süd (Bad Godesberg), da der Rasen des Sportpark Nord für das Trainingslager der Japaner in Bonn geschont werden sollte.

Besonderheiten

In der Saison 1999/00 verpflichtete der Bonner SC 15 kubanische Nationalspieler. Auch aufgrund von Schwierigkeiten bezüglich der Spielberechtigung blieb der Coup erfolglos: Der BSC stieg zum Saisonende ab.

Am 7. Mai 2006 waren beim Freundschaftsspiel gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München, das der Bonner SC mit 1:0 gewann, über 12.000 Zuschauer zu Gast. Im Vorfeld der Saison 2005/06 bestritt der Bonner SC schon einmal ein Spiel gegen den FC Bayern München, dieses ging aber mit 2:4 an die Gäste von der Isar.

Größte Erfolge

  • 1959 Meister in der Verbandsliga Mittelrhein (BFV 01)
  • 1962 Westdeutscher Meister und Zweiter der deutschen Amateurmeisterschaft (TuRa)
  • 1966 Vizemeister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 1968 Meister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 1972 Meister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 1974 Vizemeister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 1975 Deutscher Meister bei den Frauen
  • 1976 Meister in der Verbandsliga Mittelrhein und Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord
  • 1984 Vizemeister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 1985 Meister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 1992 Vizemeister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 1997 Meister in der Oberliga Nordrhein
  • 2001 Meister in der Verbandsliga Mittelrhein
  • 2006 Sieg in einem Freundschaftsspiel über den deutschen Rekordmeister FC Bayern München
  • 2006 Vizemeister in der Oberliga Nordrhein

Bekannte Namen

  • Uli van den Berg, Rekordtorschütze beim BSC mit 75 Toren
  • Werner Grau, Rekordspieler beim BSC mit 320 Spielen
  • Matthias Heidemann (1912–1970), bestritt in der 1930ern drei Länderspiele, spielte für den damaligen Bonner FV

BSC im DFB-Pokal

1978 1. Runde Bonner SC – Sportfreunde Eisbachtal 5:1
2. Runde FC Alemannia Plaidt – Bonner SC 1:2
3. Runde Borussia Mönchengladbach – Bonner SC 3:0

Aktueller Kader

Name Rückennummer Nationalität
Torwart
Fabian Menningen 1 Deutscher
Gil Shohat 30 Deutscher
Abwehr
Yannik Moudoute Manga 3 Kameruner
Stephan Nachtigall 4 Deutscher
Hilko Ristau 5 Deutscher
Adama Niang 6 Senegalese
Stephan Bork 7 Deutscher
Nasim Maizi 16 Deutscher Tunesier
Andre Wiwerink 20 Deutscher
Leon Binder 22 Deutscher
Mittelfeld
Abdelmalek Adnaouene 2 Franzose
Thomas Tennagels 8 Deutscher
Maycoll Cañizalez 9 Kanadier
Robert Huck 13 Deutscher
Daniel Lekscha 15 Deutscher
Samet Atulahi 17 Mazedonier
Gordon Addai 21 Deutscher
Arkadius Moschny 23 Deutscher
Angriff
Daniel Keita-Ruel 10 Franzose
Deniz Millitürk 11 Türke Deutscher
Dalibor Karnay 18 Ungar
Ercan Aydogmus 58 Türke
René Lewejohann 12 Deutscher

Aktueller Trainerstab

Name Funktion
Wolfgang Jerat Trainer
Joachim Hopp Co-Trainer
Alexander Ogrinc Co-Trainer

Platzierungen von 1965/66 bis 2007/08

Saison Liga Platzierung Auf-/Abstieg
1965/66 Verbandsliga Mittelrhein 2 Aufstieg
1966/67 Regionalliga West 17 Abstieg
1967/68 Verbandsliga Mittelrhein 1 Aufstieg
1968/69 Regionalliga West 15 Klassenerhalt
1969/70 Regionalliga West 13 Klassenerhalt
1970/71 Regionalliga West 17 Abstieg
1971/72 Verbandsliga Mittelrhein 1 Klassenerhalt
1972/73 Verbandsliga Mittelrhein 7 Klassenerhalt
1973/74 Verbandsliga Mittelrhein 2 Klassenerhalt
1974/75 Verbandsliga Mittelrhein 3 Klassenerhalt
1975/76 Verbandsliga Mittelrhein 1 Aufstieg
1976/77 2. Bundesliga Nord 16 Lizenzentzug
1977/78 Verbandsliga Mittelrhein 3 Aufstieg
1978/79 Oberliga Nordrhein 7 Klassenerhalt
1979/80 Oberliga Nordrhein 10 Klassenerhalt
1980/81 Oberliga Nordrhein 16 Abstieg
1981/82 Verbandsliga Mittelrhein 7 Klassenerhalt
1982/83 Verbandsliga Mittelrhein 6 Klassenerhalt
1983/84 Verbandsliga Mittelrhein 2 Klassenerhalt
1984/85 Verbandsliga Mittelrhein 1 Aufstieg
1985/86 Oberliga Nordrhein 13 Klassenerhalt
1986/87 Oberliga Nordrhein 5 Klassenerhalt
1987/88 Oberliga Nordrhein 14 Klassenerhalt
1988/89 Oberliga Nordrhein 9 Klassenerhalt
1989/90 Oberliga Nordrhein 14 Klassenerhalt
1990/91 Oberliga Nordrhein 16 Abstieg
1991/92 Verbandsliga Mittelrhein 2 Aufstieg
1992/93 Oberliga Nordrhein 4 Klassenerhalt
1993/94 Oberliga Nordrhein 6 Aufstieg
1994/95 Regionalliga West/Südwest 12 Klassenerhalt
1995/96 Regionalliga West/Südwest 19 Abstieg
1996/97 Oberliga Nordrhein 1 Aufstieg
1997/98 Regionalliga West/Südwest 16 Abstieg
1998/99 Oberliga Nordrhein 13 Klassenerhalt
1999/00 Oberliga Nordrhein 15 Abstieg
2000/01 Verbandsliga Mittelrhein 1 Aufstieg
2001/02 Oberliga Nordrhein 10 Klassenerhalt
2002/03 Oberliga Nordrhein 12 Klassenerhalt
2003/04 Oberliga Nordrhein 15 Klassenerhalt
2004/05 Oberliga Nordrhein 16 Klassenerhalt
2005/06 Oberliga Nordrhein 2 Klassenerhalt
2006/07 Oberliga Nordrhein 4 Klassenerhalt
2007/08 Oberliga Nordrhein 10 NRW-Liga-Qualifikation
2008/09 NRW-Liga -- --

Frauenfußball

Bereits im Jahre 1957 wurde auf einer Mitgliederversammlung der Tura Bonn der Aufbau einer Frauenfußballabteilung entschieden. Da der Frauenfußball zu dieser Zeit jedoch noch von dem DFB geächtet wurde, war der sportliche Wert bis zu Beginn der 1970er-Jahre sehr gering und verkam durch die Vermarktung zwielichtiger Unternehmer zumeist zu einem reinen Showgeschäft. Dies änderte sich, als der Deutsche Fußballverband 1971 überraschend offiziell den Frauenfußball einführte, indem er den Spielbetrieb auf Landesverbandsebene freigab.

Der Bonner SC baute noch im gleichen Jahr eine konkurrenzfähige Frauenmannschaft auf, die von dem ehemaligen Bonner Spieler Willi Krahe betreut werden sollte. Nachdem der DFB 1973 per Bundestagsentschluss die Einführung einer deutschen Fußballmeisterschaft der Frauen beschlossen hatte, traten die BSC-Frauen ein Jahr später als Vertreter des FV Mittelrhein zu dieser Meisterschaft an (sie hieß nun: Deutsche Fußballmeisterschaft der „Damen“). Die Vorrunde überstand die Mannschaft mit drei Siegen in drei Spielen und unterlag dann im Halbfinale dem späteren Meister TuS Wörrstadt mit 1:3 - auch das anschließende Spiel um Platz 3 ging mit 4:7 nach Elfmeterschießen gegen den SV Bubach/Calmesweiler verloren.

Auch im Jahr 1975 nahm der BSC als Sieger seines Landesverbandes an der deutschen Meisterschaftsrunde teil und gewann in der Vorrunde wieder alle Spiele. Im erneuten Halbfinale gegen den TuS Wörrstadt nahm die Mannschaft erfolgreich Revanche, behielt mit 4:0 deutlich die Oberhand und stand im Endspiel schließlich dem FC Bayern München gegenüber. Vor etwa 2.500 Zuschauern im Bad Godesberger Pennenfeldstadion lagen die Bonner Favoritinnen bereits nach drei Minuten zurück, mussten nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich in der 26. Spielminute nur 60 Sekunden später den erneuten Rückstand hinnehmen und mit diesem Spielstand in die Pause gehen (zu dieser Zeit bestand eine Halbzeit im deutschen Frauenfußball nur aus 35 Minuten). Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit gelang Beverly Ranger - der trickreichen jamaikanischen Spitzenspielerin - per Kopfball der Ausgleich zum 2:2 und in der Folgezeit spielte der BSC seine technische Überlegenheit aus. Zwei weitere Treffer von Charlotte Nüsser waren das Resultat und mit dem 4:2-Endergebnis sicherte sich die BSC-Frauenauswahl die deutsche Meisterschaft.

Im anschließenden Jahr 1976 traf die Frauenmannschaft des BSC bereits in der Vorrunde nach zwei Siegen gegen den TuS Niederkirchen auf die Münchnerinnen und die Spielerinnen aus der bayrischen Landeshauptstadt konnten sich nach einem 1:1 im Hinspiel durch einen 3:2-Rückspielsieg ihrerseits an dem BSC revanchieren - im weiteren Verlauf reichte es sogar zum Gewinn der deutschen Meisterschaft. Die Mannschaft des BSC fiel danach kontinuierlich auseinander. Mit Beverly Ranger, Erika Neuenfeldt und Anne Haarbach-Trabant wechselten entscheidende Leistungsträger zur SSG 09 Bergisch Gladbach und gewannen dort bereits 1977 eine weitere deutsche Meisterschaft; Haarbach-Trabant agierte danach in den ersten acht Länderspielen der 1982 ins Leben gerufenen deutschen Frauennationalmannschaft und führte das Team gar in sieben Partien als Mannschaftsführerin aufs Feld.

Der BSC besaß da jedoch schon keine große Bedeutung mehr im Frauenfußball und nach dem 10-jährigen Jubiläum der Damenmannschaft im Jahre 1981, das mit einem Einladungsturnier gefeiert wurde, verschwand die Abteilung immer mehr in der Versenkung.

Literatur

  • Ferdinand Kösters. Das Spiel, das aus der Steppe kam – Die Geschichte des Bonner Sportclub 01/04. Meckenheim: DCM-Verlag 2004, ISBN 3-927535-17-6.

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