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Bov Basisdaten Staat: Dänemark Verwaltungsbezirk: Syddanmark Kommune (seit 2007): Aabenraa Koordinaten: 54° 50′ N, 9° 22′ O54.8333333333339.3666666666667Koordinaten: 54° 50′ N, 9° 22′ O Postleitzahl: 6372
Kirche in BovBov [bɔu̯ʔ] (deutsch Bau) ist eine Kirchspielsgemeinde in Nordschleswig, Dänemark. Die Gemeinde befindet sich unmittelbar an der Grenze zu Deutschland. Sie vereinigte sich 1970 mit Holbøl zur Bov Kommune, die ihrerseits 2007 in der neuen Aabenraa Kommune mit Zentrum im 25 Kilometer entfernten Aabenraa (Apenrade) aufgegangen ist.
Inhaltsverzeichnis
Gemeindegebiet
Das Kirchspiel Bau erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 16 km und hat dabei Anteil an sehr verschiedenen Landschaften. Im Westen liegen dünn besiedelte Geeststrecken mit sandigen Böden und zahlreichen Mooren. Der Osten bis hin zur Flensburger Förde ist hingegen von den fruchtbaren Böden des ostschleswigschen Hügellandes geprägt und bieten namentlich im Krusautal und an der Förde ein reizvolles Landschaftsbild.
Bis 1920 bestand das Kirchspiel Bau aus folgenden Landgemeinden:
- Bommerlund
- Weibek (dän. Vejbæk)
- Kragelund
- Krusau (dän. Kruså)
- Norderschmedeby (dän. Nørre Smedeby)
- Bau (dän. Bov)
- Kollund
- Kupfermühle (dän. Kobbermølle)
- Niehuus (dän. Nyhus)
Geschichte
Bau ist ein sehr altes Kirchdorf, dessen Name nicht einwandfrei zu erklären ist. Möglicherweise hängt er mit dem Namen Beowulf zusammen. Das Kirchspiel Bau gehörte seit frühen Zeiten zur Wiesharde mit den Zentralorten Großenwiehe und Handewitt und kam mit dieser im Mittelalter zum Amt Flensburg. Als Flensburg 1284 Stadtrechte erhielt, wurde ein kleiner Teil vom Kirchspiel Bau für das Stadtfeld abgelegt, welches sonst auf Handewitter Grund lag. Bau lag am Ochsenweg, und hier ging der Abzweiger desselben (der krumme Weg) nach Flensburg ab.
Als die Holsteiner im 14. Jahrhundert die Pfandherrschaft über Schleswig erreichten, errichteten sie zum Schutz Flensburgs im Südteil des Kirchspiels die Burg Niehuus, welche aber im folgenden Jahrhundert wieder zerstört wurde. Während der Zeit der Landesteilungen in Schleswig und Holstein blieb Bau mit dem Amt Flensburg immer bei der königlichen Linie. Im 17. Jahrhundert gründete König Christian IV. östlich von Bau die Krusauer Kupfermühle, einen der frühesten und lange Zeit wichtigsten Industriebetriebe in der dänischen Monarchie. Im Gasthaus des im Norden des Kirchspiels belegenen kleinen Dorfes Bommerlund wurde der berühmte Bommerlunder erfunden, der aber bald in Flensburg produziert wurde.
Am 9. April 1848 kam es bei Bau zur ersten großen Schlacht des Schleswig-Holsteinischen Krieges von 1848 bis 1851, bei welcher die dänischen Regierungstruppen die Oberhand über die aufständischen Schleswig-Holsteiner behielten. Allerdings gelang den meisten der Unterlegenen die Flucht nach Rendsburg, wo sie durch neue Bündnistruppen unterstützt wurden. Die Schlacht verlief weitgehend im Bereich des "Krummen Weges" südlich von Bau und zog sich bis in die Flensburger Neustadt hin. Nach dieser Schlacht ist in manchen Städten (z.B. Kiel) eine Baustraße benannt.
Nachdem Schleswig 1864 an Preußen gefallen war, wurde das Kirchspiel Bau in neun Gemeinden aufgeteilt. Beim in der Gemeinde Bau gelegenen Gasthaus Pattburg entwickelte sich ein Bahnknotenpunkt zwischen der Hauptstrecke Hamburg-Fredericia und einer Nebenbahn von Flensburg nach Sonderburg, wodurch eine größere Siedlung entstand. Kollund am Nordufer der Flensburger Förde wurde zu einem beliebten Erholungsort.
Bei der deutsch-dänischen Grenzziehung 1920 wurde das Kirchspiel Bau geteilt: Die beiden südlichen Gemeinden Niehuus und Kupfermühle (mit Wassersleben) blieben bei Deutschland und im Kreis Flensburg und gehörten fortan zum neuen Kirchspiel Flensburg St. Petri (heute gehören sie zur Gemeinde Harrislee). Die übrigen Gemeinden bildeten fortan die dänische Kirchspielslandgemeinde Bau, die durch das vom Nachbarkirchspiel Handewitt abgetrennte Fröslee erweitert wurde und zum Amt Apenrade gelegt wurde. Neben Pattburg entwickelte sich vor allem Krusau zu einem bis heute wichtigen Grenzhandelsplatz, während die kleineren Wege über die neue Grenze (auch der legendäre Krumme Weg) bald geschlossen und erst 2001 mit dem Schengener Abkommen wieder geöffnet wurden.
1970 wurde Bau mit dem Nachbarkirchspiel Holebüll zu einer Primärkommune vereinigt. 2007 ging die Grenzkommune in der Aabenraa Kommune auf.
Sehenswürdigkeiten
- romanische Dorfkirche in Bau
- Kollunder Wald, der bis 2006 der Stadt Flensburg gehörte, mit schönem Buchenbestand, Steilufern und Schluchten
- Heimatmuseum in Bau
- Krusauer Mühlenteich und abwechslungsreiche Landschaft entlang der Grenze
- Industriemuseum Kupfermühle, unmittelbar südlich der Grenze
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