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Rémi Brague (* 8. September 1947 in Paris) ist ein französischer Philosoph mit den Schwerpunkten Religionsphilosophie, arabische Philosophie und mittelalterliche Philosophie.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er schloss das Studium der Philosophie und klassischen Sprachen 1971 ab und promovierte 1976. Später studierte er ergänzend mittelalterliches Hebräisch an der Hochschule für praxisorientierte Sozialwissenschaften und Arabisch an der Hochschule für orientalische Sprachen und Zivilisationen. Von 1976 bis 1988 war er mit Forschungsaufgaben am Centre national de la recherche scientifique tätig. 1986 promovierte er zum Doktor der Literatur. Er unterrichtete von 1988 bis 1990 als Professor an der Universität von Bourgogne und ist seit 1990 Dozent, seit 1991 Professor für Philosophie des Mittelalters an der Sorbonne in Paris. Zugleich ist er seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie der Religionen Europas (Guardini-Lehrstuhl) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Brague hatte Lehraufträge an den Universitäten von Pennsylvania, Boston, Lausanne und Köln.
Im Jahr 2008 wurde Brague für den Josef-Pieper-Preis „für hervorragende philosophische Schriften über das europäisch-christliche Menschenbild" nominiert, der im Rahmen eines Symposions, das unter dem Thema „Europa auf der Suche nach sich selbst“ vom 15. bis zum 17. Mai 2009 in Münster verliehen wird.
Werk
Bragues Forschungen gelten einer vergleichenden Ideengeschichte der antiken und mittelalterlichen Kulturen. Er untersucht die Wurzeln des mittelalterlichen Denkens in den Traditionen der Antike und in religiösen Quellen. Er befasst sich dabei mit dem kosmologischen Rahmen der vormodernen Anthropologie und der Ethik, der Vorsehungslehre des Thomas von Aquin, der Bedrängnis als Welterfahrung und der Notwendigkeit einer metaphysischen Begründung für die Moral.
Brague sieht eine Möglichkeit eines positiven Dialogs zwischen Christentum und Islam und lehnt die These vom Clash of civilizations ausdrücklich ab.
Schriften
- Europa, eine exzentrische Identität, Campus, Frankfurt 1993, ISBN 978-3593348377
- Vaterland Europa. Europäische und nationale Identität im Konflikt (zusammen mit Peter Koslowski), Passagen, Wien 1997, ISBN 978-3-85165-282-6
- Weisheit der Welt : Kosmos und Welterfahrung im westlichen Denken, Beck, München 2006. ISBN 3-406-53521-6 (frz. Orig.: La sagesse du monde, Paris 1999)
Artikel
- Wandlungen im Selbstverständnis und in der Identität. In: Hans-Jürgen Heinrichs (Hg.): Die Geschichte ist nicht zuende! Gespräche über die Zukunft des Menschen und Europas. Passagen Verlag, Wien 1999, ISBN 978-3-85165-387-8, S. 293-306
Weblinks
- Literatur von und über Rémi Brague im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Persönliche Website von Rémi Brague (frz.)
- „Das islamische Volk ist das belogenste“; Interview mit der österr. Zeitung "Die Presse", 21. April 2008
- „yellow ants, fundamentalists, cowboys“; Interview in the Clarion Review March 2009
Personendaten NAME Brague, Rémi KURZBESCHREIBUNG französischer Philosoph GEBURTSDATUM 8. September 1947 GEBURTSORT Paris
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