- Brandom
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Robert B. Brandom (* 13. März 1950) ist ein US-amerikanischer Professor für Philosophie. Er zählt zu den maßgeblichen Philosophen der Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Brandom studierte Mathematik, danach Philosophie und Kunstwissenschaften. 1972 erhielt er den Bachelor of Arts in Philosophie mit summa cum laude der Yale University. Er promovierte 1977 in Princeton (USA) und ist seit 1981 Professor für Philosophie an der Universität von Pittsburgh. Robert B. Brandom ist verheiratet mit Barbara Wendeborn-Brandom, das Paar hat zwei Söhne.
Er war Schüler von Richard Rorty und David Lewis. Darüber hinaus ist er sehr stark von Wilfrid Sellars beeinflusst. Brandom wurde 1994 mit seinem Buch Making it Explicit bekannt, das 2000 im Deutschen unter dem Titel Expressive Vernunft erschienen ist. Er folgt der sprachpragmatischen Philosophierichtung von Ludwig Wittgenstein. Zentral ist dabei die Frage, „wie Bedeutung aus Gebrauch entsteht“. Eine kürzere Darstellung der in Making it Explicit auf gut 800 Seiten formulierten Theorie hat Brandom in dem Buch Articulating Reasons (dt. Begründen und Begreifen) vorgelegt.
Weiterhin hat Brandom 2002 mit dem Buch Tales of the Mighty Dead eine Sammlung philosophiehistorischer Aufsätze veröffentlicht, die er seit Anfang der 80er Jahre verfasst hat. Das Buch enthält Beiträge zu Baruch Spinoza, Gottfried Wilhelm Leibniz, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Gottlob Frege, Martin Heidegger und Wilfrid Sellars. Brandom verfolgt mit diesem Buch das Ziel, seine eigene, in Making it Explicit formulierte Theorie der Sprache und Intentionalität in eine inferentialistisch zu nennende Tradition zu stellen, der die eben genannten Philosophen angehören.
Die 2006 an der Universität Oxford gehaltenen und auf dem Prager Kongress Between Saying and Doing: Towards an Analytic Pragmatism mit Hilfe internationaler Philosophen verfeinerten Locke-Lectures (benannt nach John Locke) erschienen im Jahr 2008 unter dem verkürzten Titel Between Saying and Doing. Zur Zeit arbeitet Brandom an einem Buch über Hegels Phänomenologie des Geistes.
Werke
- Robert Brandom, Between Saying and Doing, Oxford: Oxford UP 2008. Review von S. Shieh (NDPR), P. Grönert
- Robert Brandom, Tales of the Mighty Dead, Cambridge, Mass.: Harvard UP 2002
- Robert Brandom, Articulating Reasons, Cambridge, Mass.: Harvard UP 2000, deutsch: Begründen und Begreifen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004. Rezension von Christoph von Wolzogen (Die Welt).
- Robert Brandom, Making it Explicit, Cambridge, Mass.: Harvard UP 1994, deutsch: Expressive Vernunft, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2000.Rezension von S. Knell (Die ZEIT). Essay von Daniel Dennett.
Literatur
Bücher
- Andrea Clausen, How Can Conceptual Content be Social and Normative, And, at the Same Time, be Objective?, Heusenstamm, ontos Verlag 2004, 264 pp.
- Sebastian Knell, Propositionaler Gehalt und diskursive Kontoführung, Eine Untersuchung zur Begründung der Sprachabhängigkeit intentionaler Zustände bei Brandom, Berlin, New York: de Gruyter 2004.
- Bernd Prien, David P. Schweikard (Hgg.): Robert Brandom: Analytic Pragmatist, Ontos Verlag 2008, ISBN 3938793775.
- Jeremy Wanderer, Robert Brandom [kritische Einführung zu Making It Explicit], Acumen Publishing (UK); McGill-Queens University Press (US), 2008, 256 pp.
Weblinks
- Homepage von Brandom mit Bibliographie und einigen als Draft zugänglichen Aufsätzen, Vorträgen und anderem Material
- Literatur von und über Robert Brandom im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel
- Robert B. Brandom: „Der Mensch, das normative Wesen“, in: DIE ZEIT 29 (2001)
- Sekundärliteratur
- David Lauer: Normativität, Inferentialität und Verstehen. Eine Untersuchung zum Begriff der Praxis bei Robert Brandom (PDF), in: Bertram, Georg / Blank, Stefan u.a. (Hgg.): Intersubjectivité et pratique. Paris: Harmattan 2005, S. 75-89.
- Jasper Liptow: Robert B. Brandoms pragmatistische Theorie sprachlicher Bedeutung, in: information philosophie 5/02.
- Paul Redding: The Analytic Neo-Hegelianism of John McDowell & Robert Brandom (PDF, 236 KB)
Personendaten NAME Brandom, Robert B. KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Philosoph, Professor für Philosophie GEBURTSDATUM 13. März 1950
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