- Brassica rapa ssp. rapa f. teltowiensis
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Teltower Rübchen Systematik Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales) Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) Gattung: Kohl (Brassica) Art: Rübsen (Brassica rapa) Unterart: Speiserübe (Brassica rapa ssp. rapa) Varietät: Teltower Rübchen Wissenschaftlicher Name Brassica rapa ssp. rapa f. teltowiensis Teltower Rübchen (Brassica rapa L. ssp. rapa f. teltowiensis) sind eine besondere Form der Speiserübe. Sie sind benannt nach der brandenburgischen Stadt Teltow, in deren Umland sie angebaut werden. Sie werden auch als kleine Speiserübe, Märkische Rübe oder Mairüben Petrowski bezeichnet. Sehr nahe verwandt sind ihr auch die Mai-, Herbst-, Stoppelrübe und Bayerische Rübe.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Von anderen Rüben unterscheiden sie sich durch ihre Größe (Länge ca. 5 cm, Durchmesser 1,5 bis 3 cm), schlanke Kegelform, eine erhabene Querstreifung, Nebenwurzeln, die vorwiegend in zwei gegenständigen flachen Längsriefen angeordnet sind und ihre grau- bis braunstichige weiße Färbung. Das Rübenfleisch ist gelblich. Das Saatgut ist 4-5 Jahre keimfähig und 1 g Samen sind ca. 370 Korn. Die Rübe hat unter anderen einen rettichartigen Geschmack[1].
Geschichte
Die ursprüngliche Herkunft war Polen und Finnland woher auch der Name Pietrowsky stammt. Im 18./19. Jahrhundert waren die Teltower Rübchen eine beliebte Delikatesse. Nicht nur Goethe[2] und Kant habe sich mit ihnen beliefern lassen, auch am französischen Hof waren sie bekannt[3]. Zu DDR-Zeiten wurde die Pflanze kaum angebaut. Im Rahmen der Rückorientierung auf regionale Spezialitäten nimmt der Anbau und Verzehr wieder zu. Den Namen Teltower Rübchen ließ der Verband "pro agro" 1993 als Marke beim Patentamt schützen. 1998 hat sich in Teltow ein Förderverein für das Teltower Rübchen e. V. gegründet. Auf der Grünen Woche, im Jahr 1999, wurden die Rübchen erstmals wieder präsentiert.
Anbau und Ernte
Sie werden hauptsächlich Ende August in als 2. Kultur nach Frucht auf eine Tiefe von 1 bis 2 cm (mit Bewässerung) 2-2,5 cm (ohne Bewässerung) direkt aufs Feld ausgesät und im Oktober/November geerntet. Erste Aussaaten sind auch schon Mitte März bis Anfang April möglich. Die Bestandsdichte beträgt ca. 40 Pflanzen pro m² bei einem Reihenabstand von 20 bis 25 cm und einem Abstand in der Reihe von 8 bis 12 cm[4]. Sie benötigen nährstoffarme Sandböden, um ihren als besonders delikat bewerteten Geschmack entwickeln zu können[5]. Sonst stellen sie eigentlich keine besondere Ansprüche an den Boden. Die im Herbst geernteten Rüben entwickeln die beste Qualität wenn man die Rüben nicht größer als ca. 5 cm im Durchmesser werden lässt. Der Ertrag beträgt ca. 2,2 kg/m²[6]. Diese Rüben können am besten eingelagert werden. Für den Hausgebrauch werden sie in sauberen Sand eingelegt[7].
Verwendung
Die Rübe kann roh zu Salaten aber auch gekocht als Beilage verwendet werden.
Quellen
- ↑ B. Brueckner et al.,AN UNDERUTILIZED TRADITIONAL SPECIALITY: TELTOW TURNIPS, ISHS Acta Hort., Nr. 752, S. 203-208
- ↑ H. Schöllkopf, Geschichte mit Pfiff 3/99 - Ende eines literarischen Duetts, 2005, S 20f
- ↑ Allgemeine Hotel- und Gaststätten-Zeitung, Print Nr. 42, 20. Oktober 2001, S. 63
- ↑ G. Vogel, Gemüse-Biographien (43), Teltower Rübchen, Taspo Gartenbaumagazin, Mai 1996, S. 51
- ↑ J. Boettner, Gartenbuch für Anfänger, 22. Auflage, 1940, S. 281
- ↑ R. Buro et al., Freude am Garten, VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, 1978, S. 235
- ↑ W. Neubert, Deutsches Magazin für Garten- und Blumenkunde, 1875, S. 285
Literatur
- Günter Duwe: Das Teltower Rübchen, Teltower Stadt-Blatt Verlags- und Presse, Teltow 2005, ISBN 978-3980931342
- Sabine Herre: Flußkrebse, Rübchen und Moorschnucken: Deutschlands regionale Spezialitäten neu entdeckt. Klett-Cotta Verlag, 2007, ISBN 978-3608937589
- Ursula Heinzelmann: Erlebnis Essen: Vom Duft der Erdbeere und der Würze des Teltower Rübchens. Scherz Verlag, Frankfurt 2006, 2. Aufl., ISBN 978-3502150138
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