- Bratpack
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Brat Pack ist eine Bezeichnung für eine Schauspieler-Generation, die sich Anfang bis Mitte der 80er Jahre vor allem in Cliquen-Filmen etablierte, in denen häufig dieselben Schauspieler zusammen auftraten. Sie trafen sich auch privat und waren als wilde Partygänger bekannt.
Ihre Filme waren zumeist für ein jugendliches Publikum gedacht, dessen Begeisterung für den Großteil dieser Schauspieler nachließ, als sowohl die Zuschauer als auch die Rollen erwachsen wurden.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft des Begriffes
Brat Pack (brat, engl. für Göre oder Balg; pack, engl. für Rudel, Meute), auch in Anspielung auf das Rat Pack, die (Musiker-) Gruppe um Frank Sinatra (mit Sammy Davis Jr., Dean Martin u. a.), die erstmals von der Schauspielerin Lauren Bacall so tituliert worden sein soll. Der Begriff "Brat Pack" kam durch eine Titelstory des New York Magazins vom 10. Juni 1985 auf.
Mitglieder
Im Wesentlichen fasst man unter Brat Pack die Hauptdarsteller aus den Filmen Der Frühstücksclub und St. Elmo’s Fire zusammen. Weitere Brat Pack-Filme sind unter anderem Rumble Fish, Pretty in Pink, Sixteen Candles und Die Outsider.
Die Gruppe bestand ursprünglich aus acht Schauspielern:
- Emilio Estevez
- Anthony Michael Hall
- Rob Lowe
- Andrew McCarthy
- Demi Moore
- Judd Nelson
- Molly Ringwald
- Ally Sheedy
Im Laufe der Zeit vergrößerte sich dieser Kreis um die Schauspieler Charlie Sheen, Kiefer Sutherland, Mare Winningham, Robert Downey Jr., Sean Penn, Kevin Bacon, Patrick Swayze, Matt Dillon, C. Thomas Howell, Ralph Macchio, Lea Thompson, Alan Ruck, Jennifer Grey, Matthew Broderick und Angelina Jolie.
Aufgrund ihrer Tätigkeit in The Outsiders und Class gehören sogar Tom Cruise und John Cusack zum weiteren Kreis des Packs.
Das literarische Brat Pack
Eine ähnliche Bedeutung trug der Begriff zudem in der amerikanischen Literatur. Ab Mitte der 80er Jahre wurde als literarisches Brat Pack aggressiv eine Reihe von Debütromanen hoffnungsvoller Jungschriftsteller vermarktet, die den Prozess des Erwachsenwerdens thematisierten und im Zuge dieses Hypes sehr erfolgreich wurden.
Zu dieser losen Gruppe zählten die Medien, wie z.B. das Pages Magazine, zunächst folgende Autoren und Werke:
- Jay McInerney - Ein starker Abgang (Bright lights, big city) (1984)
- Bret Easton Ellis - Unter Null (Less than zero) (1985)
- Tama Janowitz - Großstadtsklaven (Slaves of New York) (1986)
- Mark Lindquist - Sad Movies (1987)
- Jill Eisenstadt - Rockaway (From Rockaway) (1987)
Andere Medien, wie das Spy Magazine, rechneten verschiedentlich folgende Personen hinzu:
- Donna Tartt - Die geheime Geschichte (The secret history) (1992)
- Peter Farrelly - Outside Providence (1988)
- Jonathan Lethem - Motherless Brooklyn (1999)
- David Leavitt - Die verlorene Sprache der Kräne (The lost language of cranes) (1987)
Außer dem Umgang mit dem Älterwerden und Themen wie Drogenmissbrauch, Konsum, Liebeskummer und Orientierungslosigkeit hatten die Romane eine zumeist nachdenkliche, bisweilen sogar zynische Sichtweise auf gesellschaftliche Klassen gemein. Meist verband sich dabei eine erfundene Geschichte mit der realen Kultur der 80er Jahre (u.a. Musik). Daher gelten die Romane heute als wichtiger Teil der Popliteratur. Darüber hinaus einte sie in vielen Fällen die Erzählweise aus der ersten Person.
Vier der hier aufgeführten Autoren (Ellis, Eisenstadt, Tartt und Lethem) hatten zudem auf dem liberalen Bennington College in Vermont studiert, dem damals teuersten College für bildende Künste in den USA.
Eine kurze Abhandlung über seine Zeit im literarischen Brat Pack findet sich in Bret Easton Ellis' halbbiographischem Buch Lunar Park (2006).
Literatur
- Steven Paul Davies und Andrew Pulver: Brat Pack Confidential. Batsford, 2003, ISBN 0-713-486856 (englisch)
Weblinks
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