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ATR 42
ATR 42-300 der Croatia AirlinesTyp: Regionalverkehrsflugzeug Entwurfsland: Hersteller: Avions de Transport Régional Erstflug: 16. August 1984 Indienststellung: 1985 Produktionszeit: Seit 1984 in Serienproduktion Stückzahl: ca. 400 Die ATR 42 ist das kleinere Modell von zwei Turboprop-Regionalverkehrsflugzeugen des französisch-italienischen Herstellerkonsortiums Avions de Transport Régional. Das größere Modell ATR 72 ist die gestreckte Version der ATR 42.
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Bis Ende August 2007 lagen insgesamt 414 Bestellungen für die ATR 42 vor, wovon 395 Exemplare bereits ausgeliefert wurden. [1]
Der Flugzeugtyp wird hauptsächlich für den Personentransport auf Kurzstrecken eingesetzt. Die Maschinen sind aber auch als Frachtversion erhältlich oder können nach Umbau der Zelle als Frachtflugzeug eingesetzt werden. Eine weitere Variante ist die ATR-42 Surveyor zur Seeraumüberwachung. Ein Hilfstriebwerk (APU) ist nicht vorhanden, stattdessen kann das rechte Triebwerk am Boden weiterlaufen, dessen Propeller wird dafür im Getriebe ausgekuppelt.
Das Flugzeug ist mit zwei Turboprop-Triebwerken ausgestattet. Die älteren Maschinen (ATR 42-300, ab 1985 und ATR 42-320, ab 1987) haben vierblättrige Propeller. 1995 nahm die verbesserte Version ATR 42-500 den Liniendienst auf. Die Verbesserungen (laut Herstellerwebseite) umfassen das Kabineninterieur, ein erhöhtes Startgewicht MTOW, stärkere Motoren und modernere sechsblättrige Propeller. Dadurch werden Reisegeschwindigkeit und Reichweite erhöht sowie der Kerosinverbrauch gesenkt, auch werden die Flugzeuge im Landeanflug oder beim Start merklich leiser.
Air Littoral (Frankreich) war die erste Fluggesellschaft, die 1985 das Flugzeug in Dienst stellte. Seit dem Zeitpunkt ist es, mit Ausnahme der Änderung der Propeller, nahezu unverändert im Einsatz.
Im Regionalflugverkehr hat die ATR 42 einen deutlichen Geschwindigkeitsnachteil gegenüber den mit Strahltriebwerk betriebenen Regionaljets. Mit den aktuellen Motoren erreicht die ATR 42 nur Geschwindigkeiten bis 556 km/h. Aktuelle Regionaljets erreichen mit über 700 km/h Geschwindigkeiten, die denen von Mittelstreckenflugzeugen in nichts nachstehen. Da es mittlerweile eine große Anzahl dieser Regional-Jets gibt (etwa die Bombardier CRJ200 oder die Regionaljets von Embraer), sah es eine Zeit lang so aus, als stünden die Flugzeuge mit Turboprop-Propeller-Motoren vor ihrem Ende. Angesichts steigender Treibstoff-Preise erfuhr der Turboprop-Antrieb im Jahre 2005 allerdings einen gewissen Aufschwung, was zu einer steigenden Nachfrage sowohl bei ATR als auch bei Bombardier (für die Q-Serie) führte.
Durch den Einbau so genannter Active Noise Reduction-Systeme wurde zudem der Propellerlärm im Kabineninneren deutlich reduziert.
Ein Vorteil der Turbopropellermaschinen gegenüber den Regionaljets ist die deutlich kürzere Start- und Landestrecke, die sie für den Einsatz auf kleineren Flughäfen interessant macht. Vergleichbare Werte für Start- und Landestrecke erreichen bei den Regionaljets nur speziell für diesen Zweck entworfene Maschinen, so etwa die BAe-146, auch Jumbolino genannt.
Der Hauptvorteil einer Turbopropmaschine ist der erheblich geringere Kraftstoffverbrauch pro Tonnenkilometer. Zum Zeitpunkt ihres Erscheinens setzte sie hier Maßstäbe – die ATR 42 verbraucht bei voller Auslastung etwa 1,8 Liter Kerosin pro Passagier und 100 km – dies entspricht der Hälfte des Verbrauchs eines modernen Jets.
Militärische Version
Von der ATR 42 entwickelte Alenia Aeronautica eine Seeaufklärer-Variante mit der Bezeichnung ATR 42 MP Surveyor. Sie dient als Patrouillenflugzeug und wird vorwiegend von Küstenwachen oder ähnlichen Organisationen eingesetzt. [2] Beschafft wurden Flugzeugen dieses Typs von der italienischen Guardia Costiera und der Guardia di Finanza, weitere Flugzeuge gingen nach Nigeria (Nigerian Air Force) und Libyen (General Security Agency). [3]
Zwischenfälle
Das bisher schwerste Unglück mit einer ATR 42 ereignete sich am 21. Februar 2008 in Venezuela, als eine ATR 42-300 der venezolanischen Fluggesellschaft Santa Barbara Airlines kurz nach dem Start in Mérida in bergigem Gelände abstürzte. Dabei kamen alle 46 Insassen ums Leben.
Technische Daten
Kenngröße ATR 42-300 ATR 42-320 ATR 42-500 Länge 22,67 m 22,67 m 22,67 m Spannweite 24,57 m 24,57 m 24,57 m Höhe 7,59 m 7,59 m 7,59 m Kabinenbreite 2,57 m 2,57 m 2,57 m Kabinenhöhe 1,91 m 1,91 m 1,91 m Reichweite
(mit 48 pax)1.150 km (630 NM) 1.150 km (630 NM) 1.550 km (840 NM) Geschwindigkeit 491 km/h (265 kn) 498 km/h (269 kn) 556 km/h (300 kn) Max. Startgewicht 16.700 kg 16.700 kg 18.600 kg Max. Zuladung 4.950 kg 4.950 kg 5.450 kg Max. Treibstoffgewicht 4.500 kg 4.500 kg 4.500 kg Max. Sitzplätze 50 50 50 Triebwerke (2x) Pratt & Whitney Canada
PW120 Turboprop 1.470 kW (2.000 PS)Pratt & Whitney Canada
PW121 Turboprop 1.544 kW (2.100 PS)Pratt & Whitney Canada
PW127 Turboprop 1.764 kW (2.400 PS)Propeller (2x) Hamilton Standard 4-Blatt Hamilton Standard 4-Blatt Hamilton Standard 6-Blatt Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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