- Braunschweig-Hildesheimer Lößbörde
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Die Hildesheimer Börde, auch Braunschweig-Hildesheimer Lössbörde genannt, ist ein 272 km2 großer Landstrich im nördlichen Landkreis Hildesheim, der sich durch seine ausgesprochen guten Schwarzerde-Lössböden kennzeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Bördelandschaft erstreckt sich im Städtefünfeck von Hannover - Peine - Braunschweig - Salzgitter - Hildesheim. In ihrem Inneren herrscht eine weitläufige Agrarlandschaft ohne größere Städte vor. Die natürlichen Landschaftsgrenzen sind im Westen die Leine, im Norden die Burgdorf-Peiner-Geest, im Süden das Innerstebergland mit dem Hildesheimer Wald. Im Westen grenzt die Calenberger Lössbörde des Calenberger Landes an. Im Osten ist in Richtung Braunschweig ein allmählicher Übergang in die Magdeburger Börde vorhanden. Diese Bördelandschaften gehören zur mitteleuropäischen Lösszone, die sich nördlich der Mittelgebirge von Belgien bis in die Westukraine erstreckt.
Aufgrund der Oberfläche und der Entwässerungsituation ist das Gebiet der Hildesheimer Börde nochmals in fünf Bereiche unterteilt:
- Hildesheimer Börde
- Gödringer Berge
- Ilseder Börde
- Nettlinger Rücken
- Lebenstedter Börde
Böden
Das Gebiet der Hildesheimer Börde wird fast geschlossen von einem Schleier eiszeitlichen Lößes in einer Stärke von bis zu 2 m bedeckt. Die Böden sind die fruchtbarsten in Deutschland. Sie werden schon seit über 4.000 Jahren ackerbaulich genutzt. Heute sichern die Bördeböden der ansässigen Landwirtschaft jährlich Rekordernten. Dadurch können anspruchsvolle Kulturen wie Zuckerrüben und Weizen angebaut werden. Pro Quadratmeter werden durchschnittlich 0,8 kg Weizen oder 5,5 kg Zuckerrüben geerntet. Die dunkle Bodenfarbe erhöht die Temperatur des Bodens. Dies verlängert den Zeitraum des jährlichen Pflanzenwachstums.
Wälder und Siedlungen
Das Gebiet ist eine leicht gewellte Landschaft mit hügeligem Relief. Es wird großflächig als Agrarlandschaft genutzt. Wälder sind wegen der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Gebiet der Börde selten. Man kann daher auch von einer Weizen- oder Rübensteppe sprechen. Es gibt meist nur einzel stehende Bäume. Zur Auflockerung des Landschaftsbildes tragen Sträucher und Hecken entlang von Wegen oder Bächen bei. Die Siedlungen sind meist Haufendörfer. Ihre Häuser wurden eng zusammen gebaut um nicht wertvolles Ackerland zu verschwenden.
Bodengütewert
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der landwirtschaftliche Betrieb in Eickendorf in der Magdeburger Börde, in dem die Richtbodenwertzahl 1934 festgelegt wurde, durch die Deutsche Teilung für westdeutsche Vergleichsuntersuchungen nicht mehr zur Verfügung. Daher wurde als Bundesrichtbetrieb für die Bodengüte ein Landwirtschaftsbetrieb in Harsum, Ortsteil Machtsum, festgesetzt, der sich innerhalb der Hildesheimer Börde befindet. Dieser ist mit der Landwirtschaftlichen Vergleichszahl (LVZ) 100 bewertet. Machtsum liegt zehn Kilometer nordöstlich von Hildesheim. Bei späteren Messungen wurde ein noch höherer Wert mit der LVZ von 102,8 bei Mölme gefunden. Es ist der höchste je gemessene Wert in Deutschland. Mölme liegt etwa 20 km östlich von Hildesheim und ist Teil der Gemeinde Söhlde.
Verkehr
Die BAB 7 durchquert die Hildesheimer Börde in ihrem westlichen Bereich. Die erhöht liegende Autobahnraststätte Hildesheimer Börde wenige Kilometer südöstlich von Hildesheim bietet einen rund 20 km weiten Ausblick in Richtung Norden auf die Landschaft. Im Norden der Börde verläuft der Mittellandkanal in West-Ost-Richtung. Die Fuhse durchquert das Gebiet von Südosten nach Norden.
Literatur
- Hildesheimer und Kalenberger Börde. Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim. Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung, Hildesheim 2005, ISBN 3-8067-8547-3
Weblinks
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