Braunschweig-Lehndorf

Braunschweig-Lehndorf
Wappen Karte
Bild:Lehndorf Wappen.jpg Lage Lehndorfs in Braunschweig
Braunschweig-Lehndorf
Stadt: Braunschweig
Stadtbezirk: 412 - Lehndorf-Watenbüttel
Einwohner: 7228 (Stand 2005)
Postleitzahl: 38116
Vorwahl: 0531

Lehndorf ist ein Stadtteil Braunschweigs und liegt im Stadtbezirk Lehndorf-Watenbüttel.

Inhaltsverzeichnis

Alt-Lehndorf

Alt-Lehndorf ist ein Ortsteil Lehndorfs.

Alt-Lehndorf hat 1.325 Einwohner (2003) und bildet den statistischen Bezirk 29 der Stadt Braunschweig.

Geschichte

Alt Lehndorf ist der älteste Teil Lehndorfs und war früher ein eigenständiges Dorf. Erstmals wurde Lehndorf 1067 als "Lentorpe" an der Straße Braunschweig–Hildesheim urkundlich erwähnt. Die Trennung von Alt-Lehndorf und Lehndorf-Siedlung erfolgte erst mit Bau der Siedlung 1934. Die beiden Teile von Lehndorf werden von der Bundesstraße 1, der Hannoverschen Straße, voneinander abgetrennt.

Lehndorf-Siedlung

Die Lehndorf-Siedlung ist der größere und nördliche Teil des Braunschweiger Stadtteils Lehndorf, welcher im Nordwesten der Stadt liegt. Einwohnerzahl 5.994 (2003).

Geschichte

Schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es Überlegungen, für die Menschen, die in z. T. unwürdigen Quartieren der Braunschweiger Innenstadt lebten (vor allem am Radeklint), neue Wohnungen zu schaffen. 1921 legte der Braunschweiger Architekturprofessor Herman Flesche Pläne für Siedlungen in Lehndorf, Mascherode, für die sog. Nibelungensiedlung und die Gartenstadt vor. Diese Pläne konnten aber nicht realisiert werden, weil das Reichssiedlungsgesetz eine Enteignung aus landwirtschaftlichem Besitz verbot.

Nach der Machtergreifung 1933 wurden die Siedlungspläne dann allerdings zügig umgesetzt. Schon am 21. März 1934 wurde die „Gemeinschaftssiedlung Lehndorf“ begonnen, weil dringend Wohnungen für die Mitarbeiter der Mühlenbau und Industrie Aktiengesellschaft (MIAG), während des Krieges ein Rüstungsbetrieb, und der Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Göring (LFA), der Reichsluftfahrtforschungsanstalt auf dem heutigen Gelände von Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), benötigt wurden. Bis 1936 entstanden 2600 Wohneinheiten. Die Käufer der Eigenheim-Parzellen hatten nach dem "Reichsheimstättengesetz" die Möglichkeit, die Baukosten durch Selbsthilfe niedrig zu halten.

Entlang der Hauptstraße, der Saarstraße, die die Siedlung an die Innenstadt anschließt und weiter zur damaligen LFA führte, entstanden zweistöckige Mietshäuser mit jeweils sechs Wohnungen; in den ersten dieser Blocks sollten ehemalige Sträflinge resozialisiert werden. In den dahinter liegenden Straßen wurden Ein- und Zweifamilienhäuser mit Stallungen errichtet. Am Rand der Siedlung entstanden großzügigere Einfamilienhäuser für Akademiker.

Die Straßen und Plätze (z. B. der zentrale "Saarplatz") wurden nach dem sog. „Anschluss“ des Saarlandes durch Volksabstimmung am 13. Januar 1935 nach Orten des Saargebietes benannt.

Kirchen

Wichern-Kirche

Im Juli 1935 stattete Adolf Hitler der „Mustersiedlung“ einen kurzen Besuch ab. Im Rahmen dieses Besuches ließ er die Pläne, eine Kirche die Mitte der Siedlung bilden zu lassen, ändern. Das „Aufbauhaus“ bildet bis heute den dominanten Mittelpunkt der Siedlung. Es enthielt eine Volksschule und sämtliche für die Siedlung notwendigen Behörden; heute sind dort die Grundschule Lehndorf, ein Kindergarten, der Jugendtreff „Turm“ und eine Dienststelle der Polizei untergebracht. Die Kirche, die vom Münchener Architekten Gust Gsaenger entworfen worden war, wurde in eine Seitenstraße abgedrängt. Sie durfte keinen Turm tragen und konnte erst am 6. Oktober 1940 eingeweiht werden. Die Siedlung war zu diesem Zeitpunkt wohl schon im Wesentlichen abgeschlossen.

Heilig-Geist-Kirche

siehe Hauptartikel: Heilig-Geist-Kirche (Braunschweig)

Heilig-Geist-Kirche in Braunschweig-Lehndorf

1952 erfolgte die Grundsteinlegung für die Heilig-Geist-Kirche auf dem Grundstück St.-Ingbert-Str. 90, nachdem durch den Verlust der deutschen Ostgebiete die Anzahl der Katholiken auch in Braunschweig-Lehndorf sprunghaft angestiegen war. Die Bauausführung erfolgte nach Plänen des Kirchenbaumeisters Dominikus Böhm (Köln), der auch die sehenswerte Buntverglasung entwarf; die Ausstattung erfolgte durch Bildhauerarbeiten und Bronzeplastiken des Kölner Künstlers Toni Zenz, der stilistisch in der Tradition Ernst Barlachs und Käthe Kollwitz' steht. Später hinzuerworben wurde noch eine holzgeschnitze schwäbische Madonnenfigur aus dem 15. Jahrhundert.

Kreuzkirche

siehe Hauptartikel Kreuzkirche (Braunschweig-Lehndorf)

Die Kreuzkirche des Ortsteils Alt-Lehndorf stammt in Teilen aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde im 19. Jahrhundert um einen sehenswerten Bau erweitert, der historisierende Elemente und Jugendstilelemente aufweist.

Weblinks

52.27510.4791666666677Koordinaten: 52° 17′ N, 10° 29′ O


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