- Bringer
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Karl-Heinz Bringer (* 16. Juni 1908 in Elstertrebnitz; † 2. Januar 1999 in Vernon, Frankreich) war ein deutscher Raketentechniker.
1919 bis 1927 besuchte er die Oberrealschule in Zeitz. Nach seinem Abitur wollte er Diplomingenieur werden und immatrikulierte sich in Danzig. Der Konkurs der Getreidehandlung seines Vaters zwang ihn jedoch schon im folgenden Jahr zum Studienabbruch. 1930 bis 1932 machte er dann eine Schlosserlehre. Währenddessen qualifizierte er sich in Leipzig nach Feierabend und an Sonntagen zum Ingenieur. Er war danach in verschiedenen Unternehmen tätig.
Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde er am 15. August 1939 zur Wehrmacht eingezogen und in Polen eingesetzt. Durch einen Freund konnte er zum 27. September 1940 seine Versetzung in die Heeresversuchsanstalt Peenemünde erwirken. In der Antriebstechnikabteilung qualifizierte er sich bis zum Gruppenleiter für Flüssigkeitstriebwerke.
1942 meldete er das Konzept eines Gasgenerators zum Patent an, den Wernher von Braun für den Einbau in die A4 vorschlug.
Nach Kriegsende ging er zunächst zum englischen Ministry of Supply Establishment, Cuxhave (MOSEC) im englisch besetzten Trauen. Hier konnte er März bis August 1946 sein Konzept ausarbeiten.
Mai bis Dezember 1946 war eine Gruppe von über 30 Ingenieuren und anderen Mitarbeitern Wernher von Brauns einen Vertrag mit französischen Behörden eingegangen um in Frankreich am Laboratoire de recherches balistiques et aéro-dynamiques (LRBA) ihre Arbeit an hypergolen Flüssigkeitstriebwerken mit 40 t Schub fortzusetzen. Hierfür wollten sie Bringers Gasgenerator verwenden. Im September 1946 wechselte auch Bringer zum LRBA. Am Jahresende war ein Erprobungsexemplar hergestellt und erfolgreich getestet. Im folgenden Jahr wollten die Franzosen jedoch einen Motor mit nur 4 t Schub für die Höhenforschungsrakete Véronique. Auf Grundlage seiner Erfahrung aus Peenemünde entwarf Bringer ein Triebwerk, das Terpentin oder Kerosin mit Salpetersäure verbrannte. Dieses Triebwerk wurde weiterentwickelt:
- Véronique 61: 6 t Schub
- Vesta: 16 t
- Vexin (in Diamant A): 28 t
- Valois (Diamant B): 35 t
Bei der Mitarbeit an der EUROPA-Trägerrakete kamen er und sein Team wieder am 40-t-Triebwerk an. Hier entwickelten sie einen Motor Viking, der beim ersten Test am 8. April 1971 einen Schub von 55 t entwickelte. Er wurde in verschiedenen Konfigurationen in der Ariane 1 bis 4 eingesetzt.
1973 ging Bringer in den Ruhestand und diente noch bis 1976 als Berater für die Société Européenne de Propulsion (SEP).
Weblinks und Quellen
- astronautix.com: Biografie Bringers (englisch)
- Raketenspezialisten.de: Biografie
Personendaten NAME Bringer, Karl-Heinz KURZBESCHREIBUNG deutscher Raketentechniker GEBURTSDATUM 16. Juni 1908 GEBURTSORT Elstertrebnitz STERBEDATUM 2. Januar 1999 STERBEORT Vernon, Frankreich
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