Britannia 92 Berlin

Britannia 92 Berlin
Berliner SV 1892
Logo des BSV92
Voller Name Berliner Sport-Verein 1892 e.V.
Gegründet 2. Juli 1892
Vereinsfarben Schwarz-Weiß
Stadion Stadion Wilmersdorf
Plätze 1.000
Homepage www.fussball.bsv92.de
Liga Bezirksliga Berlin 1. Abteilung
2007/08 13. Platz
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts

Der Berliner SV 1892 ist ein deutscher Sportverein aus dem Berliner Stadtteil Wilmersdorf. Der Club wurde am 2. Juli 1892 als BTuFC Britannia 1892 gegründet und ist damit einer der ältesten deutschen Fußball- und Cricketvereine. Der BSV hat 20 Sportabteilungen.

Inhaltsverzeichnis

Namenshistorie

  • 2. Juli 1892: Gründung als Berliner Thor und Fußball-Club (BTuFC) Britannia 1892
  • 10. Dezember 1914: Umbenennung in Berliner SV 1892
  • 1945: Auflösung und Neugründung als SG Wilmersdorf
  • 1948: Wiederzulassung als Berliner SV 1892

Geschichte

Die Anfänge

Erst vier Jahre nach der Vereinsgründung nahm Britannia in der Saison 1896/97 im neu gegründeten Allgemeinen Deutscher Sport Bund erstmals am Punktspielbetrieb teil und errang auf Anhieb ungeschlagen die Meisterschaft. Die Folgesaison wurde mit dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen. Gleichzeitig trat Britannia auch dem neu gegründeten Verband Deutscher Ballspielvereine (VDB) bei und spielte dort ebenfalls um die Meisterschaft mit. Nach zwei Entscheidungsspielen wegen Punktgleichheit wurde Britannia auch dort der erste Meister.

Doch nicht nur sportlich war der Verein zu dieser Zeit von Bedeutung: Britannia gehörte zu den 86 Gründungsvereinen des DFB, welche am 28. Januar 1900 in Leipzig den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gründeten.

Die Heimspiele wurden von den Wilmersdorfern in diesen Jahren, wie von der Mehrzahl der Berliner Vereine, auf dem Tempelhofer Feld ausgetragen. 1901 wechselte Britannia sein Domizil und spielte für die nächsten Jahre auf der Rennbahn im Sportpark Friedenau.

Finalist um die Deutsche Meisterschaft

In der Saison 1902/03 konnte Britannia erneut die Meisterschaft des inzwischen in Verband Berliner Ballspiel-Vereine (VBB) umbenannten größten Berliner Bundes gewinnen und somit auch an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Bereits in der Vorrunde kam gegen den späteren Meister VfB 1893 Leipzig das Aus. In der Folgesaison machten es die Spieler besser, als sie als VBB-Titelverteidiger in der Meisterschaftsendrunde zunächst den Karlsruher FV 1891 und danach den SC Germania 1887 (ein Vorgängerverein des heutigen Hamburger SV) aus dem Rennen warfen. Damit stand die Mannschaft im Finale gegen den VfB 1893 Leipzig, dass am 29. Mai 1904 anlässlich des DFV Bundestages in Cassel ausgetragen werden sollte.

Doch da der DFB-Spielausschuss gegen seine eigenen Satzungen verstoßen und Britannias Viertelfinalspiel gegen Karlsruhe anstatt auf einem neutralen Platz auf Britannias Heimplatz angesetzt hatte, legten die Karlsruher gegen das Ergebnis Protest ein. Diesem wurde stattgegeben und so wurde am Morgen des Finales die Begegnung abgesagt, wodurch es 1904 keinen deutschen Meister gibt. Ironischerweise hatte bereits ein Jahr zuvor das Vorrundenspiel Britannias gegen den VfB Leipzig auch auf demselben Platz stattgefunden.

Umbenennung

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebte der Verein unstete Zeiten: In der Saison 1908/09 trug Britannia seine Heimspiele auf dem Viktoria-Sportplatz in der Mariendorfer Eisenacherstraße aus. Schon eine Saison später wechselte man erneut auf den Britannia-Sportplatz in der Forkenbeckstraße in Schmargendorf. Die Saison 1913/14 endete erstmals mit dem Abstieg Britannias aus der höchsten Berliner Spielklasse. Nach Ausbruch des Kriegs schloss sich der BFC Fortuna 1894 den Wilmersdorfern an. Schließlich erfolgte am 10. Dezember 1914 im Zuge der sich steigernden anti-britischen Stimmung die Umbenennung in Berliner SV 92.

Sportliche Renaissance

Erst in der Saison 1935/36 konnte der BSV wieder an seine frühen Erfolge anknüpfen und gewann die Meisterschaft in der Gauliga Berlin-Brandenburg. Daraufhin durfte die Mannschaft an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Zwei Jahre (1937/38) später konnte dieser Erfolg wiederholt werden. Obwohl das Team 1940/41 aus der höchsten Klasse abstieg, konnte daraufhin nicht nur der sofortige Wiederaufstieg, sondern auch auf Anhieb die Meisterschaft in Berlin-Brandenburg mit Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft gefeiert werden.

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wurden zunächst alle Sportvereine verboten. Stattdessen existierten einzelne Bezirkssportgruppen, hinter denen sich allerdings in der Regel die alten Vereine verbargen. Die SG Wilmersdorf bestand hauptsächlich aus Spielern des Berliner SV 92. Unter diesem Namen wurde man 1946 erster Berliner Stadtmeister nach dem Krieg. Erst 1948 erfolgte die Rückkehr zum alten Vereinsnamen BSV 92. 1949 folgte der nächste Meistertitel (in der inzwischen zur Oberliga Berlin umbenannten Liga). Als Berliner Meister nahm der BSV an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft 1949 teil, verlor allerdings das Ausscheidungsspiel gegen Borussia Dortmund mit 0:5. In der Saison 1953/54 gelang letztmalig die Erringung des Berliner Meistertitels, verbunden mit der erneuten Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Hier waren in den Gruppenspielen der spätere Meister Hannover 96 (1:2) und der VfB Stuttgart (0:3) die Gegner. In der Zeit danach rutschte der BSV in die Mittelmäßigkeit ab.

Von der Gründung der Bundesliga bis heute

Nach Gründung der Bundesliga spielte der BSV bis auf die Spielzeit 1970/71 in der Regionalliga Berlin. 1971 wurde man Berliner Amateurmeister und nahm als Berliner Vertreter an der Deutschen Amateurmeisterschaft teil. Nach der Auflösung der Regionalliga Berlin 1974 wurde als Ersatz die Amateur-Oberliga Berlin gegründet, aus der der BSV 92 1979 abstieg. Zuletzt gelang 1995 der Aufstieg in die höchste Berliner Spielklasse, nunmehr die Verbandsliga Berlin, die der BSV allerdings nur ein Jahr halten konnte.

Momentan spielt der BSV in der Bezirksliga Berlin.

Prominenter Ex-BSVer ist der heutige Fussballtrainer und ehemalige Bundesliga-Spieler Wolfgang Sidka, der bis 1971 in der Fussball-Jugend des BSV 92 und danach bei Hertha BSC, TSV 1860 München und Werder Bremen spielte.

Erfolge (Fußballabteilung)

  • Berliner Meister der B-Jugend: 1975
  • Berliner Meister der C-Jugend: 1964 und 1973
  • Berliner Meister der D-Jugend: 1960, 1968 und 1971

Bekannte Fußballspieler

  • Marcus Feinbier, später Bundesligaspieler bei Bayer Leverkusen
  • Hermann Paul, zweimaliger Torschützenkönig in der Berliner Stadtliga für den BSV
  • Helmut Jahn, Nationalspieler
  • Bernd Meißel, später Bundesligaspieler bei Tasmania Berlin
  • Wolfgang Sidka, bis 1971 in der BSV-Jugend, später Bundesligaspieler
  • Willi Tiefel, Nationalspieler

Juniorenbereich

Auch die Fussball-Jugendabteilung kann auf Erfolge zurückblicken. Unter anderem wurden 1964 und 1973 die C-Jugend sowie 1975 die B-Jugend des BSV 92 Berliner Meister.

Handballabteilung

Die Herrenmannschaft des Berliner SV 92 wurde 1948 (inoffiziell) (siehe: Zonenmeisterschaft ), 1956 und 1964 Deutscher Meister sowie 1950 und 1958 Deutscher Vizemeister im Hallenhandball. Die beiden Endspiele 1956 und 1964 wurden mit 3:2 n.V. bzw. 4:3 jeweils gegen den THW Kiel gewonnen und sind die beiden torärmsten Finalspiele aller Zeiten. Zwischen 1947 und 1964 wurde der BSV 92 neunmal Berliner Meister und nahm insgesamt zehnmal an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teil. In den Spieljahren 1967/68 und 1974/75 spielte der BSV 92 in der 1.Bundesliga. In der Saison 2006/07 spielt die erste Mannschaft in der Verbandsliga Berlin (5.Liga).

Cricketabteilung

Ende der 50er Jahre trennte sich der BSV von seiner bis dahin aktiven Cricketabteilung.

Hockeyabteilung

Die Herrenmannschaft des Berliner SV 92 wurde 1940 durch ein 5:0 im Finale über die TSV Sachsenhausen 1857 aus Frankfurt deutscher Meister im Feldhockey.

Weblinks


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